Biss zur Mitternachtssonne

Coverfoto Biss zur Mitternachtssonne
Copyright: Carlsen

von Stephenie Meyer
aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens, Sylke Hachmeister, Alexandra Rak und Annette von der Weppen
Carlsen, 2020
gebunden, 844 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-58446-5
28,00 Euro

 Der neue Biss-Band ist endlich da.

Es handelt sich bei „Biss zur Mitternachtssonne“ um den ersten Teil der Twilight-Saga aus Edwards Sicht. Die Handlung setzt mit Bellas erstem Schultag in Forks ein.

Das Buch ist nicht ganz unumstritten, denn viele vermuten einfach nur Geldmacherei hinter dem doch recht teuren neuen Band der großen Twilight-Saga. Doch wusstet ihr, dass Stephenie Meyer dieses Buch schon vor langer Zeit schreiben und veröffentlichen wollte? Es wurde geleakt und so hat sie sich doch dagegen entschieden. Deswegen warten viele Fans, unter anderem auch ich, schon lange auf diese Geschichte. Der Preis ist natürlich hoch, doch 840 Seiten als Hardcover müssen sich nun mal auch rentieren. Ich habe gar nicht lang gezögert und das Buch sofort gekauft und gelesen. Es lohnt sich auf jeden Fall! Ich weiß, als großer Twilight-Fan war klar, dass ich das sage, aber ich habe wirklich versucht, objektiv an die Sache heranzugehen und komme einfach nicht zu einem anderen Schluss als: Das Buch ist genial!

Auf den vielen Seiten steckt eine unglaubliche Liebe zum Detail. Jede Lücke, die in Bellas Sicht entsteht, wird durch Edwards Perspektive aufgefüllt und dabei wusste ich teilweise noch nicht mal, dass ich diese Lücken hatte! Kurze Sätze, die Edward gesagt hat und die wir alle kennen, bekommen auf einmal eine ganz neue Bedeutung, weil man die Hintergründe dazu erfährt. Es ist total aufregend, in Edwards Gedankenwelt abzutauchen. Sein Vampir-Gehirn funktioniert viel schneller als das menschliche und so dehnen sich einzelne Augenblicke weit aus. Das hat Stephenie Meyer wirklich gut umgesetzt. Natürlich wird das Buch dadurch auch etwas länger, aber nicht in die Länge gezogen. Denn man erfährt so viele spannende Dinge, dass man dranbleiben möchte, obwohl die Handlung einem schon bekannt ist. Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass die Autorin schon damals, als sie „Biss zum Morgengrauen“ geschrieben hat, an diesem Buch gearbeitet hat. Es fügt sich alles so perfekt zusammen und mir sind keine Logikfehler aufgefallen.

Faszinierend ist auch, dass es keine Pausen in der Erzählung gibt. Viele Bücher sind in einzelne Tage unterteilt, weil der Protagonist in der Nacht schläft und so kommt es zu größeren Zeitsprüngen. Edward als Vampir schläft nicht und dadurch entsteht, vor allem am Anfang, das Gefühl, dass erzählte Zeit und die Erzählzeit übereinstimmen. So gut wie jeder Moment, jeder Gedanke wird geschildert und man gerät in einen regelrechten Bewusstseinsstrom. Das war einerseits sehr fesselnd, aber andererseits auch anstrengend, da ich irgendwie nie wusste, wo ich jetzt eine Pause machen kann. Ich kann verstehen, wenn das für einige zu anstrengend wird und sie deswegen nicht dranbleiben können. Aber mir ist das vor allem am Anfang aufgefallen und später wird die Flut an Informationen langsamer und es gibt ein paar Erzählpausen.

Wenn ich „Biss zum Morgengrauen“ mit „Biss zur Mitternachtssonne“ vergleiche, schneidet Bella als Protagonistin etwas besser ab, einfach weil sie sympathischer ist. Bella ist schon immer das beste an der Twilight-Saga gewesen, weil sie so einen tollen Charakter hat. Obwohl ich Edward sehr gerne mag (okay, das ist untertrieben, ich liebe ihn. Team Edward!), hätte ich ihn manchmal einfach nur gerne geschüttelt, weil er sich selbst keine Chance geben will. Seine ewigen Selbstzweifel und sein Selbsthass sind mir manchmal etwas zu viel geworden. Dafür habe ich es geliebt, dass man seiner Ausdrucksweise anmerkt, dass er aus einem anderen Jahrhundert kommt. Er nutzt die Worte „Schuft“ und „Verehrer“. Total süß!

Abschließend möchte ich festhalten, dass dieses Buch nicht nur etwas für Twilight-Fans ist. Klar, man erfährt einiges Neue und das ist besonders für die Liebhaber interessant, aber darüber hinaus ist das Buch einfach richtig gut geschrieben und erzählt eine altbekannte Geschichte auf wunderbar neue Weise.

Carolin Wallraven, 21 Jahre

 

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Ich wusste jetzt, wie leicht, wie mühelos es wäre, sich in Bella zu verlieben. Als würde ich fliegen. Mir diese Liebe zu verbieten, war dagegen, als müsste ich eine Felswand erklimmen, immer eine Hand über der anderen, so anstrengend, als hätte ich bloß die Kraft eines Sterblichen.

Die weltberühmte Geschichte von „Biss zum Morgengrauen“ aus Edwards Perspektive.

Als Bella in die Kleinstadt Forks zieht, wirkt sie auf Edward zunächst unscheinbar. Doch als er ihren Geruch wahrnimmt, ist es um ihn getan. Gesteuert von einem unbeschreiblichen Verlangen versucht er alles, um Bella aus dem Weg zu gehen. Noch nie ist er einem Menschen mit so köstlich riechendem Blut begegnet. Die Situation spitzt sich zu, als er sich nach und nach in sie verliebt. Und auch Bella ist fasziniert von dem ungewöhnlich schönen Edward. Es ist der Anfang einer stürmischen Liebe, die gefährlicher nicht hätte sein können …

Nachdem ich vor Jahren die „Biss“-Reihe gelesen habe, hat mich die Nachricht über einen weiteren Band sehr gefreut, trotzdem hat es lange gedauert, bis ich das Buch endlich gelesen habe.

Ich fand es interessant, die Geschichte aus Edwards Perspektive zu lesen, da ich mich schon immer gefragt habe, wie es für ihn war, als er auf Bella traf und wie sein Leben ohne Bella aussieht. All die Fragen wurden beantwortet und es wurde dadurch nie langweilig. Zudem ist die typische „Twilight“-Atmosphäre von der ersten Seite an gegeben, was einer Art Flashback in die Vergangenheit gleich kam. Außerdem lernt man durch viele „einfache“ Fragen, die sich Bella und Edward stellen (z.B. Was ist deine Lieblingsfarbe?), die Protagonisten sehr gut kennen.

Allerdings realisiere ich immer wieder, wie sehr mich diese typischen Rollen vom schwachen, unscheinbaren Mädchen und dem starken, beschützenden Jungen nerven. Edward wird mit jeder Seite unsympathischer, da er meiner Meinung nach viel zu dominant ist und Bella scheint es nicht zu stören, obwohl er ihre Privatsphäre immer wieder stark verletzt. Zudem verstehe ich nie, wie sich die beiden so schnell, so stark verlieben konnten, ohne zuvor mehr als ein paar Worte zu wechseln. Das fand ich schon immer übertrieben.

Schon bei der „Biss“-Reihe habe ich die anderen Cullens jedoch geliebt; vor allem Jasper, Emmet und Esme mag ich sehr gerne und ich habe mich gefreut, dass sie in „Biss zur Mitternachtssonne“ etwas häufiger aufgetaucht sind. Jede Szene mit ihnen macht Spaß zu lesen!

Mara Frohreich, 18 Jahre

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