Borderland

Coverfoto Borderland
Copyright: Fischerverlage

von Peter Schwindt
Sauerländer, 2018
gebunden 272 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-5132-4
16,00 Euro

Vincent ist gerade einmal sechzehn Jahre, als seine Mutter, die den Tod ihres Mannes nicht verkraftet, ins Koma fällt und einfach nicht mehr aufwacht. Ein Selbstmordversuch wird relativ schnell ausgeschlossen, aber die Ärzte können einfach nicht feststellen, warum sie nicht aufwacht. Vincent ist somit auf sich allein gestellt, da er das Jugendamt umgehen will, und psychisch ziemlich am Ende ist. Als er am Tag der Toten das Grab seines Vaters besucht, trifft er auf dem Friedhof die mysteriöse Jane. Sie scheint völlig am Ende zu sein, ist ganz verdreckt und abgemagert, so dass Vincent beschließt, sie mit nach Hause zu nehmen um ihr zu helfen. Schnell wird klar, dass die beiden irgendwie mit einander verbunden sind. Wenn es Vincent gut geht und er sich auf seine Mitmenschen einlässt, wirkt Jane gesund und ausgeglichen, aber wenn er leidet, wird Jane krank und bekommt Depressionen. Allein Janes Nähe jedoch scheint ihm zu helfen, offener zu werden. Sie scheint ihm die Kraft zu geben, sich am Schulleben zu beteiligen und sich auf seine neuen Freunde Anoush, Timo und Vida einzulassen. Doch über allem schwebt der Schatten des Abschieds von Jane, da es scheint, dass sie nur dann da ist, wenn er sie braucht.  Wer ist Jane? Was hat es mit ihrer und Vincents Verbindung auf sich und wird sie wirklich verschwinden, wenn er ins Leben zurück gefunden hat?

Vincents Geschichte ist furchtbar tragisch. Er hat so ziemlich alles verloren und hat innerlich schon fast aufgegeben. Dass er Jane auf dem Friedhof trifft, scheint wie ein Wunder. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung. Zwischen ihnen ist nichts Romantisches, dennoch sind sie immer für einander da. Es scheint, als wäre Jane die Familie, die Vincent verloren hat. Es ist rührend zu beobachten, wie die beiden für einander sorgen, aber es ist gleichzeitig auch total spannend, weil man die ganze Zeit herausfinden möchte, wer Jane ist. Sie scheint mit Vincent verbunden zu sein und seinen emotionalen Zustand widerzuspiegeln. Außerdem hat sie ein riesiges Tattoo von filigran gestochenen Flügeln auf dem Rücken. Sie nimmt ihn mit in die Vergangenheit und an Orte, die zwischen Realität und Traum zu liegen scheinen und hilft ihm somit, den Tod seines Vaters sowie das Koma und die Depressionen seiner Mutter zu verarbeiten. „Borderland“ weiterlesen

Sommerdunkle Tage

Coverfoto Sommerdunkle Tage
Copyright: Fischerverlage

von Alice Kuipers
Fischer, 2018
Hardcover, 238 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4129-5
14,00 Euro

Dieses Buch lese ich jeden Sommer aufs Neue. Wenn die Sonne so durchs Fenster scheint wie gerade eben und der Duft nach Sonnencreme und geschnittenem Gras durch die offenen Türen hereinweht, dann merke ich jedes Mal, wie ich die Geschichte von Cecile, die erwachsen wird, erneut durchleben will.

Callie und Ivy waren beste Freundinnen. Bis vor genau drei Jahren, wo Ivy von jetzt auf gleich verschwand. Wie aus dem Nichts ist sie in diesem Sommer wieder aufgetaucht, und schon bald scheint alles wie zuvor. Gemeinsam mit Kurt, Callies Kumpel, verbringen die drei ihren Sommer. Doch zwischen Bootstouren und Partys droht Ivys dunkles Geheimnis ans Licht zu kommen.

Dieses Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Callie, Ivy und Kurt geschrieben. Dies lässt dich die Handlungen der drei gut nachvollziehen. Auch ist es spannend, an ihren Gedanken teilzuhaben. Leider wechseln die Perspektiven sehr oft. Was am Anfang zu einem Überblick verhilft, hat mich nach und nach verwirrt. Das ist schade, da dadurch für mich die Spannung beim Lesen verlorenging.

Dennoch empfehle ich dir dieses Buch, wenn du einen Mix aus Freundschafts-, Liebesgeschichten und Thrillern magst. Auch wenn dir Ausblicke auf das Ende gefallen, hast du mit „Sommerdunkle Tage“ ein lesenswertes Buch gefunden.

Katrin Berszuck, 17 Jahre

Fanatisch

Coverfoto Fanatisch
Copyright: Coppenrath

von Patricia Schröder
Coppenrath, 2018
gebunden, 368 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN  978-3649624547
17,95 Euro

Sechs Mädchen verschwinden sechs Tage lang spurlos und kehren dann plötzlich nach Hause zurück. Sie alle tragen die gleichen Klamotten und haben eine professionell versorgte Wunde an der rechten Hand. Religiöse Fanatiker haben biblische Rituale an ihnen vollzogen. Doch die Mädchen schweigen.

Nara ist eine der Geiseln. Wenn sie sich nicht an die Regeln ihrer Entführer hält, wird ihrem Bruder etwas geschehen. Doch warum wurde sie entführt? Schnell findet sie heraus, dass sie ein Teil eines großen Plans ist und wenn sie es nicht schnell schafft sich in die fanatische Gedankenwelt der Entführer zu denken, wird ein großes Unglück passieren.

Mir hat das Thema des Buches sehr gut gefallen und ich fand es auch gut, dass das Buch nicht so schnell zu seinem Höhepunkt gekommen ist. Allerdings hatte ich mir von der Beschreibung der Gefangenschaft der Mädchen mehr erwartet und war von der Umsetzung leicht enttäuscht, jedoch fand ich dafür den Teil des Buches, nachdem Nara freigelassen  wurde sehr gut. Es war sehr spannend zu lesen wie sie handelt und versucht ihren Mitmenschen klarzumachen, dass sie nicht sprechen darf. Auch hat mich das Ende sehr überrascht, da es meiner Meinung nach nicht vorhersehbar war.

Alles in allem fand ich das Buch ganz gut, obwohl es sehr einfach geschrieben wurde.

Mara Frohreich, 15 Jahre

Ghost – Jede Menge Leben

Coverfoto Ghost
Copyright: dtv

von Jason Reynolds
dtv, Reihe Hanser, 2018
gebunden, 193 Seiten
all age
ISBN: 978-3-423-64041-1
14,95 Euro

Dann weiß ich nur noch, dass sie mich durch den Flur gezerrt hat und ich über meine Füße gestolpert bin. Und da hab ich mich umgedreht und hab ihn gesehen, meinen Dad, wie er aus dem Schlafzimmer gestolpert kam, mit blutigen Lippen und einer Pistole in der Hand.

Castle will Ghost genannt werden. Er findet, der Name passt besser zu ihm. Seit sein Vater ihn und seine Mutter mit einer Pistole angegriffen hat, läuft er. Rennt besser gesagt.

Eines Tages beobachtet er nach der Schule ein Lauftraining. Auch wenn er gar nicht in eine Mannschaft will, gewinnt er einen Wettlauf und ist darauf hin Mitglied der Defenders. Nun heißt es für Ghost: Keinen Ärger mehr in der Schule. Und bloß nicht die Armut anmerken lassen. Ach ja; Sportschuhe wären gut. Wird Ghost es schaffen, alle Herausforderungen zu meistern?

Das Buch ist aus der Sicht von Ghost erzählt. Durch seine Augen siehst du den ramponierten Stadtteil Glass Mirror, aber auch das Training der Defenders. Dies gibt dir einen vollständigen Einblick in sein Leben und das Gefühl, immer an seiner Seite zu sein.

Besonders interessant ist es, wie Ghost über seine Erlebnisse berichtet. Es ist häufig spannend, lustig und traurig zugleich. Das wichtigste an diesem Buch finde ich, ist aber die Botschaft, dass du mit Hilfe und Unterstützung alles schaffen kannst.

Deshalb kann ich dir Ghost in jedem Fall empfehlen. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie und Vertrauen, aber auch über einen Kampf für sich selbst.

Das Buch wurde mit dem Kinder-und Jugendbuchpreis “Luchs 2018” von Radio Bremen und der ZEIT ausgezeichnet.

Katrin Berszuck, 17 Jahre

Sprichst du Schokolade?

Coverfoto Sprichst du Schokolade?
Copyright: ars edition

von Cas Lester
ars edition, 2018
gebunden, 238 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-8458-2735-3
12,99 Euro

„Guten Morgen, 7R,“ sagte Mrs. C. „Das ist Nadima. Sie ist noch nicht lange in Großbritannien und spricht nur sehr wenig Englisch. Aber ich weiß, dass ihr euch gut um sie kümmern und sie willkommen heißen werdet.“ Alle starrten Nadima an. Zum Fürchten, oder? Man hätte meinen können, sie sei eine Außerirdische. Und das nur, weil sie neu in der Klasse war. Aber sie stand an der Tür und starrte tapfer, ja geradezu mutig, zurück. 

Josie lächelt Nadima an und lädt sie ein, sich neben ihr auf den freien Platz zu setzen. Zuerst können sich die beiden Mädchen nur durch Lächeln und Zeichen verständigen. Dann schauen sie zusammen Hunde-und Katzenvideos auf ihren Smartphones und teilen ihren Pausensnack miteinander. Auch die Verständigung über Emojis  klappt ganz gut.

Doch die wirklich wichtigen Dinge hat Josie auch nach ein paar Tagen noch nicht herausfinden können. Zum Beispiel, welche Sprache Nadima eigentlich spricht und woher sie kommt. Doch Nadima will lernen und merkt sich auch immer mehr Dinge und Worte. Und sie hat ein gutes Gefühl dafür, was gut oder schlecht läuft. Und so beschützt Josie nicht nur Nadima, sondern Nadima hilft auch Josie, als sie bemerkt, dass Josie Legasthenikerin ist.

Auch die Clique um Lily und Kara, Chloe und Elly versuchen Nadima immer mehr zu integrieren. Eher durch Zufall kommen sie darauf, dass Nadimas Muttersprache  Kurdisch  und sie ein Flüchtling aus Syrien ist. Sie hat das Land zusammen mit ihrer Familie verlassen, denn dort waren sie wegen des Krieges täglich vom Tod bedroht.

Vor allem Josie ist darüber sehr erschüttert und versucht Nadima zu helfen, wo sie kann. Doch das ist nicht so einfach, denn durch die Sprachbarrieren tappt sie in ein Fettnäpfchen nach dem andern und beleidigt oder beschämt ihre neue Freundin dadurch immer wieder.

Werden die beiden trotzdem „Beste Freundinnen für immer“, so wie es ihre Freundschaftsarmbänder versprechen oder bleiben die kulturellen Hindernisse doch unüberwindbar? „Sprichst du Schokolade?“ weiterlesen

Paradise Projekt – Der Schein lügt

Coverfoto Paradise project
Copyright: Arena

von Mirjam Mous
aus dem Niederländischen von Verena Kiefer
Arena, 2018
Klappenbroschur, 288 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-401-60431-2
13,00 Euro

Mink ist beim Berufserkundungstag bei Jools‘ Onkel Herman, der Journalist bei einer Zeitungsproduktion ist. Einen Tag später findet er Herman tot im Fluss auf. Für die Polizei scheint es ein harmloser Unfall zu sein, aber Mink und seine Freunde stellen Nachforschungen an, weil sie glauben, dass Herman umgebracht wurde. Als die Polizei anfängt, nach ihm zu fahnden, muss er untertauchen und weiß nicht mehr, wem er trauen kann. Hinter welcher großen Sache war Herman her? Und wird Mink dahinter kommen?

Mir hat das niederländische Jugendbuch „Paradise Project: Der Schein lügt“ gut gefallen, da es ein interessantes und abwechslungsreiches Abenteuer erzählt. Das Buch ist ab der ersten Seite spannend wegen des Prologes. Man will die ganze Zeit wissen, was hinter der großen Sache für Hermans Zeitung steckt. Zudem ist es interessant, die Entwicklung des Protagonisten Mink zu sehen, da er auf der einen Seite oft seine Freunde zur Hilfe hat, aber andererseits auch häufig auf sich allein gestellt ist und nicht mehr weiß, wem er trauen kann.

Das einzige, was mich gestört hat, ist das Cover und der Titel des Buches, da sie beide meiner Meinung nach zu viel über das Buch verraten.

Zusammenfassend ist es ein packendes Jugendbuch für jüngere Leser, die gerne Krimis und Abenteuergeschichten lesen.

Sonja Schmitz, 15 Jahre

Meine beste Bitch

Coverfoto meine beste Bitch
Copyright: Fischerverlage

von Nataly Elisabeth Savina
Fischer KJB, 2018
gebunden, 288 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 9783737341394
16,00 Euro

„Ich finde es gut, wenn du etwas für dich machst‘, sagte sie, ‚dann hast du auch mal was Eigenes, nicht immer nur Nike-Nike-Nike.‘
Im selben Moment schien es ihr leidzutun, was sie gesagt hatte.“

Fainas beste Freundin ist Nike. Gemeinsam machen sie alles, und als Nike wegen ihres Studiums wegziehen muss, fühlt Faina sich alleine. Alles erscheint blass zu sein und sie vermisst die Zeit mit ihrer Freundin.

Doch als Faina ein Eichhörnchen rettet, begegnet sie Julian, dem verträumten Künstler. Sie spürt sofort, dass sie etwas mit ihm verbindet, doch genauso schnell wie sie sich kennengelernt haben, verlieren sie sich aus den Augen.

Als Nike wieder zurück nach Berlin zu Faina kommt, feiern sie zusammen und kommen auf die Idee, bei Julian vorbeizuschauen. Die Konsequenz ist jedoch mehr als merkwürdig. Und auch später, als Faina nach Berlin zieht, wo auch Julian lebt, entstehen viele Konflikte, die Faina überstehen muss. „Meine beste Bitch“ weiterlesen

Snuffi Hartenstein … und sein ziemlich dicker Freund

Coverfoto Snuffi hartenstein
Copyright: Oetinger

von Paul Maar
Oetinger, 2018
gebunden, 76 Seiten
ab 6 Jahren
ISBN: 978-3-7891-0817-4
10,00 Euro

 „Mops Mucki, kannst du mich sehen?“, fragt Snuffi. „Doofe Frage! Ich bin doch nicht blind,“ sagt Mucki. „Das ist der Beweis!“ , ruft Snuffi. „Wenn du mich sehen kannst, dann muss es mich auch geben!“

Snuffi Hartenstein ist ein kleiner weißer Hund mit braunen Flecken. Er ist witzig, stark und fröhlich.– Aber jetzt nicht mehr. Jetzt ist alles anders. Denn sein bester Freund Niko hat ihn einfach weggeschickt. Früher hat Niko Snuffi geliebt und sein Essen mit ihm geteilt, er hat mit ihm gespielt und alles mit ihm zusammen gemacht. Das war ganz einfach, denn niemand sonst hat Snuffi gesehen, er war einfach Nikos unsichtbarer Freund, der Niko überall hin begleitet hat.

Doch dann kam Ole neu in die Klasse, und von einem Tag auf den andern hatte Niko keine Zeit mehr für Snuffi und hat nur noch mit Ole gespielt. Wie gemein!

Verrückt, dass Snuffi heute zufällig Mops Mucki über den Weg läuft, denn der ist auch seeehr traurig. Auch Mucki hatte einen besten Freund, Ole. Der hat ihn plötzlich verlassen, weil er in eine neue Klasse kam und dort Niko kennengelernt hat.

Snuffi und Mucki sind also übrig geblieben, weil Niko und Ole sie als unsichtbare Freunde nicht mehr gebrauchen können. Aber gibt es Snuffi und Mucki dann überhaupt noch, wenn sonst niemand sie sehen kann? Gut, dass sie plötzlich eine grandiose Idee haben, wie sie ihr Leben wieder ein bisschen bunter und fröhlicher machen können.

Was der unsichtbare Kater Harry und der Zwerg auf dem Berg damit zu tun haben, das ist ziemlich verzwickt, aber auch wunderbar, denn sonst hätten Snuffi und Mucki ja nicht Lena gefunden, die auch einen ganz großen Wunsch hat. Eigentlich zwei, wenn man es richtig überlegt… „Snuffi Hartenstein … und sein ziemlich dicker Freund“ weiterlesen

Zweimal Sommer zum Verlieben

Coverfoto zweimal Sommer zum Verlieben
Copyright: randomhouse

von Aimee Friedman
aus dem Amerikanischen von Catrin Frischer
Cbj, 2018
Taschenbuch, 448 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-570-16511-9
15,00 Euro

„Aber die liebste von Moms Theorien war mir die von den Paralleluniversen: die Vorstellung, dass irgendwo da draußen in Raum oder Zeit unendliche Versionen von uns selbst existieren. Und jede Version lebt jede mögliche Folge unserer diversen Entscheidungen aus. So eine Art kosmisches »Wähle dein eigenes Abenteuer«.“

Vor ihrem Flug nach Frankreich erhält Summer einen Anruf. Doch sie muss genau in der Minute zum Flugzeug, weil es sonst ohne sie abhebt.

Und dann erlebt Summer zwei Versionen ihres Sommers. In der ersten geht sie nicht an das Telefon und verbringt den Sommer bei ihrem Vater in Frankreich. Wobei man genauer sagen muss: Ihr Vater ist gar nicht in Frankreich, sondern in Berlin bei einer Ausstellung. Deshalb lebt Summer in seinem Haus zusammen mit einer anderen Künstlerin und ihrer mürrischen Tochter. In einem kleinen Café lernt sie Jaques kennen – und die wunderschönen Seiten der Provence.

In der zweiten Version der Geschichte nimmt Summer den Anruf am Flughafen an und steigt nicht in den Flieger nach Frankreich, sondern bleibt in New York. Dort lebt sie ihr gewöhnliches Leben, welches dennoch auf den Kopf gestellt wird. Sie macht einen Fotokurs bei ihrer Tante und kommt dadurch ihrem heimlichen Schwarm näher.

Doch bei beiden Versionen der Geschichte wartet ein Geheimnis darauf, gelüftet zu werden.

„Was wäre wenn? Was, wenn das hier wichtig ist? Was, wenn mein Leben eine ganz andere Richtung nehmen würde, wenn ich diesen Anruf annehme?“

Hach, ich war sofort Feuer und Flamme, als Summer in Frankreich ankam. Die Autorin hat alles so bildhaft beschrieben, dass ich mich fühlte, als wäre ich neben Summer. Und jetzt möchte ich dorthin (Danke an dieser Stelle für ein neues Reiseziel).

Der Schreibstil ist locker, man liest die Seiten schnell und die Autorin weiß wirklich, wie sie einen mit ihren Worten fesselt. Vieles beschreibt sie nebenbei, was mir sehr gut gefiel, da man dadurch nicht von der Handlung oder anderem abgelenkt wurde, sondern weiterhin Spannung bestand.

Die Charaktere waren vielfältig und gut gewählt, man hatte nicht den Eindruck, dass es zu viele wären. Summer gefiel mir als Protagonistin sehr gut! Ihre ruhige und dennoch lebhafte Art hat mich angesprochen.
Jaques ist auch für mich im Buch ein kleiner Schwarm gewesen, einfach ein toller Kerl!
Ruby, Summers beste Freundin, dagegen mochte ich gar nicht. Sie war mir schon von Anfang an unsympathisch und auch Eloise war mir zu Beginn eine nervige Nebenrolle. Bei Eloise hat sich das jedoch vor allem zum Ende hin sehr gelegt!

Was mir bei dem Buch besonders gut gefällt, ist der Aufbau. Anfang und Ende sind „neutral“, sodass sie beide zu den zwei verschiedenen Versionen passen und das fand ich sehr gelungen. Es ist mal etwas Neues und auch Ausgeklügeltes.

Zusammenfassend also ein wirklich tolles Buch, das ich jedem kleinen Romantik-Liebhaber nur empfehlen kann. (Vielleicht verliebt ihr euch ja, wie ich, noch ein wenig mehr in Frankreich)!

Sarah Schröder, 19 Jahre

Auf dem Pfad der Indianer- Das magische Baumhaus junior Band 16

Coverfoto Auf dem pfad der Indianer
Copyright: Loewe

von Mary Pope Osborne
Loewe, 2018
gebunden, 82 Seiten
ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-7855-8939-7
7,95 Euro

„Oben im Baumhaus sahen sie sich um. Zuerst dachten sie, das Baumhaus wäre leer. Aber dann sahen sie ein kleines Hündchen in einer Ecke sitzen. Das Tier blickte Anne und Philipp traurig an. Anne streichelte dem Hündchen den Kopf und es wedelte mit dem Schwanz.“

 

Anne und ihr Bruder Philipp haben ein Geheimnis. Im Wald von Pepper Hill haben sie ein magisches Baumhaus gefunden. Manchmal passieren dort merkwürdige Dinge, dann dreht das Baumhaus sich in aller Schnelle und wirbelt lautlos durch die Luft an einen anderen Ort.

So ist es auch an diesem verregneten Nachmittag, als Anne und Philipp auf ihre Oma warten, die sie besuchen will. Doch vorher wollen sie noch schnell zum Baumhaus laufen, denn Anne hat das Gefühl, dass es sie “gerufen” hat. Und tatsächlich: Im Baumhaus wartet ein kleines zitterndes Hündchen mit struppigem hellbraunen Fell auf sie. Außerdem eine geheime Botschaft, die sagt, dass dieser Hund verzaubert ist und Hilfe braucht. Anne und Philipp müssen dazu drei Geschenke finden: eins aus der blauen Prärie, eins aus einem weit entfernten Wald und eins von einem Känguru.

Gut, dass Philipp so eine Leseratte ist und tatsächlich ein Buch über die Prärie, das Land der Indianer, besitzt. Er wünscht sich, dort zu sein und sofort beginnt das Baumhaus durch die Luft zu wirbeln und trägt die Kinder und das Hündchen mit sich fort. Sie landen in Nordamerika und treffen dort auf den Indianerjungen Schwarzer Falke, der sie mit zu seinem Stamm nimmt….

Ob die Kinder in dem fremden Land zusammen mit ihren neuen Freunden, den Indianern, das Rätsel ihrer geheimen Botschaft lösen und ihren Hund von seinem Zauber befreien können, das ist eine sehr abwechslungsreiche und spannende Geschichte. Man lernt ganz nebenbei eine Menge über das Leben der Indianer, das Jagen mit Pfeil und Bogen und die Gefahren, die von einer Büffelherde ausgehen. Aber auch vom Zauber der „Großen Weißen Büffelfrau“, die den Kindern in höchster Not zu Hilfe eilt.

Dieses Buch ist in einfachen Worten geschrieben, so dass es auch für Leseanfänger leicht zu bewältigen ist. Auf jeder Seite finden sich viele farbenprächtige bunte Bilder, so dass man sich das Gelesene auch gut vorstellen kann. Die Geschichte ist packend direkt von der ersten Seite an und man möchte immer weiterlesen, um zu wissen, wie sich das Geheimnis auflösen wird.

„Auf dem Pfad der Indianer“ ist bereits Band 16  der Reihe “Das magische Baumhaus junior”. Aber jeder einzelne Band ist ein kleines, besonderes Abenteuer, so dass man nie genug von dieser Reihe bekommen kann.

Monika H.