Der Tätowierer von Auschwitz. Die wahre Geschichte des Lale Sokolov

Coverfoto Der Tätowierer von Auschwitz
Copyright: Piper

von Heather Morris
Piper, 2018
Paperback, 320 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 9783492061377
16,00 Euro

„Lale versucht, nicht aufzublicken. Er greift nach dem Zettel, der ihm gereicht wird. Die fünf Ziffern darauf muss er auf das Mädchen übertragen, das ihn in der Hand hält. Da ist schon eine Nummer, aber die ist verblasst.“

Im Jahr 1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Schnell bekommt er die Aufgabe, Häftlingsnummern auf die Unterarme der Mitgefangenen zu tätowieren. Durch diese Aufgabe besitzt er eine besondere Position und kann den anderen Häftlingen helfen. Er verteilt Medikamente, Essen oder ähnliches. Eines Tages tätowiert er den Arm eines jungen Mädchens, Gita, und verliebt sich sofort in sie.

Diese Geschichte thematisiert die Grausamkeiten von Auschwitz. Dieses Buch zeigt die Brutalität realitätsnah. Die Liebesgeschichte ist etwas „Leichtes“, was zwischendurch vorkommt. Ich persönlich fand es sehr angenehm, dass die Geschichte von Gita und Lale vorkam. Inhaltlich also sehr gut ausgeglichen. Teils wirkt die Geschichte nur auf mich „verharmlosend“, wenn dargestellt wird, wie die Menschen dort gelebt haben und wie sie behandelt wurden. „Der Tätowierer von Auschwitz. Die wahre Geschichte des Lale Sokolov“ weiterlesen

Junge ohne Namen

Coverfoto Junge ohne Namen
Copyright: Fischerverlage

von Steve Tasane
Fischer, 2019
gebunden, 144 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-7373-5643-5
16,00 Euro

 

Heute ist der Schlamm trocken und verkrustet und weht in meine Augen. Heute habe ich Geburtstag.
Ich glaube jedenfalls, dass es mein Geburtstag ist. Ich bin mir ganz sicher, dass es so ist. Ich werde zehn. Ich bin zehn. Bestimmt.

Der Junge ist ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling. Er wird im Lager nur „I“ genannt. Denn niemand weiß seinen richtigen Namen. Nur er selbst. Er kennt auch die Namen seiner Eltern und Schwestern und er erinnert sich an ihre Geburtstage — und an sein Zuhause. Er weiß, dass sein Onkel ihm Geld in die Tasche steckte, bevor er ihn in ein Boot voller Fremder hob.

I ist dort vor Erschöpfung eingeschlafen und als er wieder aufwachte, waren seine Eltern und Geschwister weg. Und sein Geld, sein Handy und seine Papiere. Deshalb sitzt er nun im Lager und die Wachmänner lassen ihn nicht raus. Denn er hat keinen Pass, der beweist, dass es ihn überhaupt gibt.

Aber I ist nicht allein. Er hat Freunde im Lager, sie heißen L und E und V. Sie spielen zusammen und beschützen sich gegenseitig. Und sie haben sich eine eigene Hütte gebaut. Aus Resten von Spanplatten und Fetzen von geteertem Segeltuch. Dort schlafen sie und bewahren ihre „Schätze“ auf, wie Streichhölzer oder Fotos von Zuhause. „Junge ohne Namen“ weiterlesen

Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge -Ein Roman über die Kinder von Theresienstadt

Coverfoto: Im Ghetto gibt  es keine Schmetterlinge
Copyright: randomhouse

von Matteo Corradini
aus dem Italienischen von Ingrid Ickler
cbj, 2017
Taschenbuch, 284 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-570-40355-6
8,99 Euro

Ein Urlaubsort nur für Juden? Damit versuchen die Nazis erfolgreich einige Juden nach Theresienstadt zu locken. Doch dort angekommen wird allen schnell klar, dass Theresienstadt einiges ist, aber kein Urlaubsort. Unter all den ankommenden Menschen befinden sich auch viele Kinder. Einige von ihnen schließen sich zusammen, um mit einer Zeitschrift namens Vedem ihren Widerstand auszudrücken. Eine Zeitschrift, die sie alle umbringen könnte, sollte sie von einem Nazi entdeckt werden. Die Zeitschrift hat verschiedene Bereiche und die Kinder berichten hauptsächlich über das Lager und aktuelle Ereignisse. Außerdem fügen sie Gedichte, Geschichten, Zeichnungen etc. von sich selbst aber auch von Mitgefangenen hinzu.

Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit und der Autor hat versucht, möglichst realitätsnah über alles Geschehene  zu schreiben sowie die Personen so originalgetreu wie möglich darzustellen. Ich persönlich finde, dass diese Realitätsnähe das Buch ausmacht und man sich so viel besser mit allen Personen und insbesondere der Hauptperson identifizieren kann.  Der Autor hat meiner Meinung nach einen schönen Schreibstil. Man kann sich gut in die Geschichte einfühlen und erlebt sie sozusagen mit den Personen zusammen. Zudem regt das Buch zum Nachdenken an, da man sehr viel über das alltägliche Leben der Menschen in Theresienstadt erfährt. „Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge -Ein Roman über die Kinder von Theresienstadt“ weiterlesen