Der Detektiv von Paris – Das abenteuerliche Leben des François Vidocq

 

Kartoniert, 283 Seiten

Autor: Walter Hansen

copyright: Ueberreuter, Mai 2023

ISBN: 978-3-7641-2006-1

Altersempfehlung: Ab der 6. Klasse

 

Ich fand das Buch sehr spannend, da es eigentlich eine Biografie ist, aber doch als spannendes Abenteuer erzählt wird. Der Hauptteil und der Anfang werden noch detailreich und als Abenteuer beschrieben, der Schluss, die letzten Lebensjahre François’ dann eher so von außen. Vidocq hat wirklich viel bewirkt. Er hat die Polizeigeschichte sehr verändert.

Ein wirklich spannendes Buch, nur die Schrift ist ein bisschen zu klein, finde ich.

Alles fängt damit an, dass François bei einem Raubüberfall auf sein eigenes Zuhause mitmacht. Jetzt muss er flüchten und kommt nach einiger Zeit ins Gefängnis. Doch er bricht aus. Er kommt wieder ins Gefängnis und wieder und wieder und wieder. Aber: Er denkt sich geniale Pläne aus, flüchtet und die Wachen bemerken nichts. François ist immer auf der Flucht und hält sich oft in der Unterwelt, der Welt der Ganoven, Halsabschneider, Dieben und Mördern, auf. Eines Tages wechselt er die Seiten: Vidocq geht zum Polizeipräsidenten und macht ihm den Vorschlag, dass er selbst Polizist werden möchte, jedoch ein anderes System verwenden möchte*. Eugène (das ist François Zweitname) wird von der Zwangsarbeit befreit und fängt an. Er ist fabelhaft, feinfühlig und perfekt für diesen Job, es kommt ihm zu Gute, die Unterwelt sehr gut zu kennen. Ein deutliches Vorbild für Scotland Yard und die Pariser Polizei.

 

*Das neue System:

  • Die Polizisten tragen keine Uniformen mehr, sondern zivile Kleidung. Damit fallen sie weniger auf und können sich auch in der Unterwelt aufhalten.
  • Sie werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und diese Gruppen teilen sich wieder in Untergruppen auf usw.
  • Es wird nicht auf der Basis von ungefähren Aussagen festgenommen, sondern erst mit handfesten Beweisen.
  • Die Polizei kommt nicht mit viel Gebimmel und Gebammel, sondern leise und mischt sich unter die Leute. (Vidocq hat sich teilweise sogar noch mit den Verdächtigen unterhalten und scheinbar bei z.B. einem Einbruch mitgemacht, aber dann kamen seine Kollegen und die Ganoven wurden festgenommen.
  • Eine Kartei mit Ganoven wird angelegt. Dort sind nicht nur Merkmale, Daten und Name festgehalten, sondern auch besondere Merkmale, an denen man erkennen kann, ob er z.B. den Einbruch begangen hat oder nicht.

 

François Eugène Vidocq wurde in Arras (Frankreich) geboren und ist in Paris (Frankreichs Hauptstadt) gestorben. Mich hat er sehr beeindruckt, jedoch hatte er anfangs, vor seiner großartigen Polizeikarriere ein schreckliches Leben. Er kam andauernd ins Gefängnis, musste dreckig und ohne wirkliches Zuhause leben und wurde sogar als Galeerensklave gebrandmarkt! Eugène kann lesen, schreiben, rechnen, spricht fünf Sprachen und kann fechten.

 

An seiner Seite waren schon viele Frauen, aber am wichtigsten war Annette: Vidocq hatte sich breitschlagen lassen, bei einem Einbruch mitzumachen, hatte aber einen Zettel für Annette fallen lassen, die die Polizei rufen sollte. Diese kam und nahm eine gefährliche und berüchtigte Verbrecherbande fest.

 

François hat sehr viele Francs (Geld in Frankreich) von seinen Eltern gestohlen, aber dass nicht freiwillig. Nun kann er nicht mehr nach Hause zurück und muss sich durchschlagen. Das Merkwürdige: Die Mutter muss hungern und in Lumpen herumlaufen, der Vater hingegen ist satt und trägt ordentliche Kleidung. Irgendwas stimmt da nicht…

 

Eugène leitet die Sûreté, was auf Französisch „Sicherheit“ bedeutet. Dort wird sein neue System angewandt und die Polizisten fangen sehr, sehr, sehr viel mehr Polizisten als vorher. Die Anzahl steigert sich enorm und dies nur mit dreißig Männern.

 

Wer das Vorbild von Sherlock Holmes ist? Ratet mal ;o)!

 

 

Laura Marie, 11 Jahre

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