Menschen.Bilder.Lieblingsbücher

Eine Foto-Literatur-Ausstellung der Moerser-Jugendbuch-Jury in Kooperation mit den Literanauten des Arbeitskreises für Jugendliteratur

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Wir, die Moerser-Jugendbuch-Jury, schreiben zusammen mit einer Gruppe von Duisburger Jugendlichen diesen Blog für euch.

Aus all unseren vielen gelesenen Büchern haben wir nun unsere Lieblingstitel für euch ausgewählt und die Foto-Literatur-Ausstellung „Menschen.Bilder.Lieblingsbücher“ erarbeitet.

Für diese Foto-Inszenierungen schlüpfen wir in die Rollen unserer Lieblingshelden und erklären, wieso uns die ausgewählten Figuren besonders berührt haben. Unterstützung bekamen wir dabei von der Fotodesignerin Andrea Zmrzlak, der Journalistin Monika Hanewinkel, von Claudia Knust aus der Bibliothek Moers sowie Heike Wrede von der vhs.

Gefördert wurde dieses Projekt von den Literanauten des Arbeitskreises für Jugendliteratur. Die Literanauten sind ein bundesweites Leseförderungs- Projekt von Jugendlichen für Jugendliche: www.literanauten.org

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Erebos  Band 1

Als Nick eine Kopie des Computerspiels „Erebos“ erhält, weiß er noch nichts von dessen wahrer Natur. Was als herkömmliches, harmloses Spiel beginnt, beeinflusst nach und nach immer mehr Nicks reale Welt. Anfangs sind es noch unbedenkliche Aufgaben, die Nick für das Spiel erledigen muss, doch mit der Zeit werden sie ernster, gefährlicher, bösartiger…

„Erebos“ von Ursula Poznanski ist mein Lieblingsjugendbuch. Zu Recht hat es den Deutschen Jugendbuchpreis (Preis der Jugendjury) bekommen und wurde von der Moerser-Jugendbuch-Jury zum Jugendbuch des Jahres gewählt. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, eben dieses Buch in meinem Foto darzustellen.

Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr kreativ und fesselnd. Erebos ist nicht nur irgendein normales Computer-Spiel. Es beobachtet, beeinflusst, kontrolliert und lenkt seine Spieler. Genau das stellt mein Bild dar. Die Grenze der beiden Welten wird überwunden, „Erebos“ greift nach dem Spieler, greift nach der Realität und verstrickt den Spieler in seine dunklen Absichten.

„Erebos ist ein Spiel. Es beobachtet dich, es spricht mit dir, es belohnt dich, es prüft dich, es droht dir. Erebos hat ein Ziel: Es will töten.“

Florian Frohreich, 17 Jahre

Ursula Poznanski: Erebos, Loewe Verlag,  ab 12 Jahren

 

Foto: Andrea Zmrzlak

Die Farben des Blutes: Die rote Königin

Mare Barrow lebt als Rotblütige in einer Welt, die von Silberblütigen beherrscht wird. Silberblütige werden als die überlegene Rasse angesehen, weil sie über außergewöhnliche Kräfte verfügen. Rotblütige leben größtenteils in Armut, während Silberblütige Luxus genießen können. Als Mare herausfindet, dass sie als Rotblütige ebenfalls über diese außergewöhnlichen Kräfte verfügt, steht ihr Leben auf dem Kopf. Zu ihrem Unglück kommt aber auch die silberblütige Königsfamilie hinter ihr Geheimnis. Sie halten Mare in ihrem Schloss unter einem neuen Decknamen gefangen. Außerdem wird sie dort als Silberblütige ausgegeben. Mare ist rebellisch, stur und hat einen großen Beschützerinstinkt, was ihre Liebsten angeht. Ihre Fähigkeit ist es, Blitze hervorzurufen und kontrollieren zu können.

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil mir Mare, die Protagonistin, sehr gut gefällt. Sie ist willensstark, verantwortungsbewusst und verliert sogar in schwierigen Situationen nicht ihren einzigartigen Humor. Außerdem durchlebt sie eine bewundernswerte Charakterentwicklung – von einem Mädchen ohne Zukunftsperspektive zu einer Führungskraft.

Meine Foto-Inszenierung illustriert Mare sehr gut. Sie wird in ihrem neuen Zuhause, dem Schloss der Silberblütigen, dargestellt, das lilafarbene Kleid trägt sie auch in einer Schlüsselszene des Buches.

Roda Khalaf, 18 Jahre

Victoria Aveyard: Die Farben des Blutes -Die rote Königin,
Carlsen,  ab 14 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Eragon- Das Vermächtnis der Drachenreiter

Als Eragon eines Nachts im Wald einen geheimnisvollen Stein findet, ahnt er noch nicht, dass dieser sein Leben verändern wird. Schnell stellt sich heraus, dass der „Stein“ ein Drachen-Ei ist, aus dem nach einiger Zeit ein kleiner Drache schlüpft. Und plötzlich steht Eragons komplettes Leben auf dem Kopf. Er muss vor den Gesandten des Königs fliehen, die ihn um jeden Preis davon abhalten wollen, die Rebellen zu erreichen, und er wird immer tiefer in die Machtkämpfe Alagaesias verstrickt.

„Eragon“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern, da es genau den richtigen Anteil an Fantasy, Spannung und Menschlichkeit mischt. Die Welt von Alagaesia ist so vielfältig wie die skurrilen Figuren, die darin wandeln. Es ist wunderschön, beim Lesen in Eragons  Position zu schlüpfen und mit Saphira über das Land zu fliegen oder große Schlachten zu schlagen. Kaum ein Buch ist mit so viel Liebe zum Detail geschrieben, sodass man oft das Gefühl hat, der Autor würde tatsächlich eine reale Geschichte nacherzählen. Auch die Charaktere wachsen dem Leser nach einiger Zeit sehr ans Herz, weil sie so liebevoll und lebensecht dargestellt sind.

Angela ist mein absoluter Lieblingscharakter, da sie stets geheimnisvoll bleibt, aber gleichzeitig total schlagfertig und humorvoll ist. Deshalb wollte ich unbedingt ihren Charakter darstellen– in Verbindung mit einer der Schlüsselszenen des ersten Buches, der Zukunftsvorhersage mit Drachenknochen. Dies ist auf meinem Foto zu sehen.

Imke Wellesen, 19 Jahre

Christopher Paolini: Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter,
Cbt-Verlag, ab 12 Jahren

 

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Obsidian – Band 1 : Schattendunkel

Nach dem Tod ihres Vaters zieht Katy mit ihrer Mutter nach West Virginia. Sie ist überhaupt nicht begeistert, da der Ort recht abgelegen liegt. Als sie bei ihren Nachbarn den Weg zum Supermarkt erfragen möchte, öffnet ihr ein gut aussehender Typ namens Daemon die Tür, der sich aber sehr unhöflich gegenüber Katy verhält. Sie merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Das Problem ist, dass sie die gleiche Schule besuchen und so lernt Katy seine Schwester Dee kennen, die ihre beste Freundin wird. Obwohl Daemon Katy nicht zu mögen scheint, verbringen die Beiden viel Zeit zusammen, doch in seiner Gegenwart geschehen merkwürdige Dinge. Katy kommt seinem Geheimnis immer näher und gerät damit in eine Lage, aus der sie nicht entfliehen kann….

Ich habe das Buch „Obsidian-Schattendunkel” für mein Foto gewählt, da ich die gesamte LUX-Reihe von Jennifer L. Armentrout vergöttere. Auch dieses Buch trifft genau meinen Geschmack, weil es eine tolle Romantasy-Geschichte ist. Der Verlauf der Story hat mich sofort gepackt, und die Charaktere sind unglaublich lebendig und detailliert beschrieben.

Für mich stellt die Szene des Bildes, in der die Protagonistin Katy die wahre Gestalt ihres Gegenübers Daemon zum ersten Mal sieht, eine Schlüsselszene dar. Er ist ein „Lux“ und besteht komplett aus Licht. Die Handlung läuft auf diesen Punkt hinaus und das ist für mich einer der Höhepunkte in dem Buch. Auf meinem Bild ist Katy zu sehen, die die Verwandlung von Daemon zu einem Lux gebannt mitverfolgt und nicht glauben kann, wer oder was am Ende vor ihr steht.

Vanessa Straub, 18 Jahre

Jennifer L. Armentrout: Obsidian – Band 1 : Schattendunkel,
Carlsen Verlag ab 14 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Tintenherz

Mitten in der Nacht taucht ein Fremder bei Maggie und ihrem Vater Mo auf und erzählt etwas von einem Mann namens Capricorn, der Mo sucht. Deshalb reisen Maggie und Mo überstürzt zu Maggies Tante Elinor, um dort ein geheimnisvolles Buch zu verstecken. Maggie versucht herauszufinden, was hinter dem Buch steckt und was das mit dem Verschwinden ihrer Mutter auf sich hat. Hängt es vielleicht damit zusammen, dass Mo ihr niemals etwas vorgelesen hat?

Ein Fremder namens Staubfinger scheint auch eine Verbindung zu diesem Geheimnis zu haben. Durch Zufall erfährt Maggie von der Fähigkeit ihres Vaters, Dinge und Personen aus Büchern  “herauszulesen“, vor Jahren hat er bereits Capricorn, seinen Handlager, aber auch Staubfinger selbst aus dem Buch Tintenherz herausgelesen.

Deshalb hat Capricorn es jetzt auf ihren Vater abgesehen. Er lässt Mo entführen, damit der eine ganz besondere Figur aus „Tintenherz“ herausliest. Dabei entdeckt Maggie, dass Mo nicht der einzige ist, der diese Fähigkeit beherrscht….

Seitdem ich denken kann, liebe ich Bücher, denen etwas Magisches verliehen wird.  Wenn dann auch noch eine fantastische Geschichte wie die aus Tintenherz drum herum „gebaut“ wird und die Charaktere unglaublich ausgearbeitet sind, bin ich begeistert. Ich mag die Hauptperson Maggie wegen ihres Mutes und ihrer Leidenschaft für die Bücher. Obwohl sie so jung ist, gibt sie nie auf und lässt sich nicht einschüchtern.

Mein Foto stellt Maggies Liebe zu den Büchern dar und spiegelt eine ähnliche Szene aus dem Buch wider. Da entdeckt Maggie gerade, dass auch sie Dinge aus Büchern herauslesen kann und sie experimentiert ein wenig mit dieser Fähigkeit  herum. Zu der Zeit weiß sie noch nicht, wo sich ihr Vater aufhält. Sie hat keine Ahnung, ob er überhaupt noch lebt oder ob sie je wieder frei sein wird, aber eins ist klar: Die Bücher werden sie nie verlassen.

Lena Weingarten, 21 Jahre

Cornelia Funke: Tintenherz, Oetinger Verlag, ab 12 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Whisper

„Whisper“, so tauft Noa das alte Haus, in dem sie mit ihrer Mutter und deren bestem Freund die Ferien verbringen soll. Nicht nur, dass sie in einem kleinen Dorf abseits von allem Aufregenden bleiben muss, auch ihre Mutter Kat, eine berühmte, aufgedrehte Schauspielerin, ist schwer zu ertragen. Doch dann trifft Noa David, einen Jungen aus dem Dorf, der ihr Herz schneller schlagen lässt.

Animiert von der unheimlichen Umgebung, führen David und Noa eine „Geister-Séance“ mit einem Ouija-Brett durch. Als der Geist ihnen tatsächlich Antworten zu geben scheint, beginnt es wirklich gruselig zu werden. Der Geist gibt an, vor 30 Jahren in diesem Haus ermordet worden zu sein. Ist das bloß ein schlechter Scherz oder antwortet ihnen wirklich ein bereits verstorbenes Mädchen? Noa und David beginnen Nachforschungen zu anzustellen. Alle Spuren führen zu dem verschlossenen Dachboden des alten Hauses…

Ich habe das Buch „Whisper“ für mein Foto ausgewählt, da Isabel Abedi eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen ist und mir „Whisper“ von all ihren Büchern am besten gefällt, weil es total spannend und mitreißend geschrieben ist.

Ich mag die Idee mit der Geisterbeschwörung sehr, weshalb auch eine Séance auf meinem Foto zu sehen ist. In dem Buch nehmen die Protagonisten mithilfe eines Ouija-Bretts Kontakt zu einem Geist auf, der vor Jahren in ihrem Ferienhaus ermordet wurde. Auf dem Foto liegt der Fokus auf der Beschwörung, man kann jedoch im Hintergrund eine durchscheinende und verschwommene Person erkennen: den Geist, der mit den Protagonisten kommuniziert.

Mara Frohreich, 17 Jahre

Isabel Abedi: Whisper, Arena Verlag, ab 13 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Erebos Band 2

Nach zehn Jahren findet Nick plötzlich ein altbekanntes Icon auf seinem Handy wieder: Erebos ist zurück! Natürlich will Nick nicht wieder in die Fänge des gefährlichen Spieles geraten, doch das Spiel hat dazugelernt. Und so findet Nick sich schnell in einem Netz von Spielern, Verwirrungen und Aufgaben wieder, dessen Ziel allein Erebos zu kennen scheint.

„Erebos“ war eines der Bücher, die mich sofort begeistert haben, was auch daran liegen kann, dass ich den ersten Teil als Hörbuch gehört habe und das Buch von dem bekannten Schauspieler Oliver Rohrbeck eingelesen wurde. Da lag es nahe, das zweite Buch dieser Reihe, man kann ja mal hoffen :), als Bild nachzustellen.

Auf dem Bild sieht man Nick, wie er von ganz vielen verschiedenen Handykameras gefilmt wird und dauernd unter Beobachtung „des Systems“ steht. Jedoch wird er eigentlich von seinem eigenen Handy “gefilmt”, weshalb Nick hier so hell dargestellt wurde. Aber Nick wendet sich von dem Ganzen ab und möchte am liebsten gar nichts mehr mit der Sache zu tun haben.

Jakob Rittinghaus, 16 Jahre

Ursula Poznanski: Erebos 2, Loewe Verlag, ab 14 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.

Das Abitur. Ende. Und was dann?

Leni beginnt die Zukunft über den Kopf zu wachsen und sie gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht. Plötzliche Panikattacken, Übelkeit und Angst – die Diagnose einer Ärztin lässt Lenis Welt noch mehr zerbrechen. Sie beginnt eine Therapie und lernt dabei auch Matti kennen, der ebenfalls eine Krankheit hat.

Die Autorin zieht einen mit in einen Strudel voller Emotionen und mir standen nicht nur einmal die Tränen in den Augen. Lenis Tagebucheinträge lassen die Geschichte noch persönlicher werden. Es ist, als würde man Geheimnisse von Leni lesen, die man in der Geschichte sonst nicht zu Gesicht bekommen hätte.

Ich mag dieses Buch, weil es zeigt, dass Aufgeben keine Option ist. Leni kämpft, sie möchte ihren eigenen Weg gehen, egal, was andere sagen. Das zeigt auch unser Foto. Leni ist auf ihrer „Reise“ in die Zukunft, sie hat ihr Ziel immer vor Augen und doch ist ihr Weg ganz offen. Denn das ist für alle Jugendlichen die größte Herausforderung heutzutage: Den eigenen Weg zu finden.

Das Semikolon auf dem Bild vermittelt, dass Lenis Weg längst hätte vorbei sein können, aber sie hat sich dagegen entschieden.

„Weißt du, was ein Semikolon anzeigt oder bedeutet?“ Bevor ich antworten kann, redet er weiter. „Es bedeutet, dass an dieser Stelle der Satz zu Ende sein könnte, wenn der Autor das gewollt hätte, aber er endet nicht. Du bist dieser Autor! Der Autor deines Lebens und du entscheidest, wie es weitergeht.“

Sarah Schroeder und Meike Büscher  (20 Jahre)

Ava Reed: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
Ueberreuter Verlag, ab 12 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Conversion – Zwischen Tag und Nacht

In „Conversion“ geht es um Skya und Zero von den Inseln Diés und Nox.
Das Volk der Diés, zu denen Skya gehört , betet die Sonnengöttin Solaris an.
Deswegen besitzt es tagsüber besondere Kräfte, während das Volk der Nox nachts seine Kräfte entfaltet. Die Nox, zu denen Zero gehört, beten den Gott Lunos an. Nach alter Tradition hassen sich die beiden Völker abgrundtief.
Doch nun müssen Skya und Zero zusammenarbeiten, um Skyas bester Freundin Mona und Zeros Bruder Callum zu helfen. Mona erwartet ein Kind von Callum, und diese Schwangerschaft wird wahrscheinlich tödlich für Mutter und Kind enden….

„Conversion“ ist eins meiner Lieblingsbücher, weil ich einfach die Story echt interessant finde. Die beiden Charaktere Skya und Zero passen echt gut zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Auch die anderen Charaktere in diesem Buch sind besonders packend dargestellt.

Ich persönlich finde, dass die Geschichte eine kleine Ähnlichkeit mit Romeo und Julia aufweist, da es auch hier um verbotene Liebe und verfeindete Familien geht. Dazu kommt, dass ich einfach die Idee mit den beiden Inseln echt gut finde und der plot -twist am Ende mich total umgehauen hat.

Für mein Foto habe ich keine ‘echte’ Szene aus dem Buch genommen, sondern habe eher die außergewöhnliche Beziehung der beiden Hauptfiguren Skya und Zero dargestellt. Ich finde, dass vor allem diese Beziehung die Geschichte ausmacht. Gleichzeitig wollte ich aber auch die Unterschiede der beiden Inseln (Tag und Nacht, Sonne und Mond) und auch die innige Verbindung der beiden Hauptpersonen ausdrücken.

Paula Heening, 15 Jahre

C.M. Spoerri/ Jasmin Romana Welsch: Conversion – Zwischen Tag und Nacht, Sternensand Verlag, ab 14 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Dear Evan Hansen

Das Buch „Dear Evan Hansen“ basiert auf dem gleichnamigen Musical. Es geht um einen Jungen mit Angststörung, welcher sich aufgrund seiner Krankheit immer weiter in Lügen verstrickt. Es fängt alles damit an, dass Evan endlich einmal Freunde finden will und sich nach ein wenig Beliebtheit sehnt.

Mein Foto bezieht sich genau auf diese Situation. Denn Evan Hansen schreibt Briefe im Namen eines toten Jungen, Connor, der aufgrund seines Suizids plötzlich viel Aufmerksamkeit von seiner Umgebung bekommt. Durch ein Missverständnis sieht es so aus, als ob Evan der beste Freund Connors gewesen sei. Evan klärt dieses Missverständnis bewusst nicht auf, um etwas von der Aufmerksamkeit für Connor mit abzubekommen.

Ich habe dieses Buch geliebt, unter anderem weil ich mich mit dem Protagonisten identifizieren konnte. Die Gefühle, die man durch eine solche Krankheit bekommt, sind sehr schwer zu beschreiben, doch hier ist es dem Autor wirklich gut gelungen. Die Situation von Evan Hansen ist zwar weit hergeholt, aber nicht unmöglich. Das gesamte Buch ist auch logisch aufgebaut und es gibt nur wenige Stellen, wo man sagen kann, dass es schlecht ist. Alles in allem hat es einen besonderen Platz in meinem Regal gefunden, zwischen den Fantasy-Reihen und den Krimis.

Lukas Rothmeier, 17 Jahre

Val Emmich: Dear Evan Hansen, cbj-Verlag, ab 14 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Whisper

Noas Mutter ist eine berühmte Schauspielerin, die sich in einem kleinen Dorf ein renovierungsbedürftiges Haus als Feriendomizil gekauft hat. Dieses Haus wird Noa später „Whisper“ taufen, denn dort geschehen außergewöhnliche Dinge. Schon auf dem Weg dorthin hat Noa kein gutes Gefühl und es gibt böse Vorzeichen. Und dann trifft Noa auch noch David, einen Jungen aus dem Dorf. Mit ihm spielt sie eines Abends ein Spiel, das alles verändern wird. Während einer Séance erscheint ihnen Eliza, ein Geistermädchen, das vor 30 Jahren auf dem Dachboden des alten Hauses ermordet wurde und immer noch alle mit ihrem übertriebenen Selbstbewusstsein und ihren Intrigen beeinflusst. Obwohl sich Noa und Eliza nie begegnet sind, sind ihre Schicksale doch eng miteinander verwoben.

Die Verbindung dieser beiden Figuren hat mich besonders berührt, deshalb wollte ich sie unbedingt in meinem Foto darstellen.

Noa steht ganz klar im Vordergrund der Geschichte, sie ist auf der Suche nach Elizas Mörder, ihr Blick ist wach und aufmerksam. Die durchscheinende Eliza wandelt dabei immer an ihrer Seite. Die Leben der beiden Mädchen überschneiden sich…

Eliza spielt keine aktive Rolle in dem Buch, doch sie ist immer gegenwärtig, in Form von kurzen Einträgen aus ihrem Tagebuch, die man als Leser vor jedem Kapitel zu sehen bekommt.

Ich mag es, wie eng ihre längst vergangene Geschichte mit Noas Geschichte aus der Gegenwart zusammenhängt.

Beeindruckt haben mich auch die paranormalen Phänomene, die so geschickt mit der Realität verknüpft sind, dass man sich wirklich ein bisschen gruselt und das Gefühl hat, dass alles möglich ist! Auch in Bezug auf den Mörder! Ich hatte beim Lesen immer wieder neue Vermutungen, die ich dann doch alle wieder verworfen habe, sodass die eigentliche Auflösung mich dann echt überrascht hat!

Carolin Wallraven, 21 Jahre

Isabel Abedi: Whisper, Arena Verlag, ab 13 Jahren

 

 

Foto: Andrea Zmrzlak

 

Alles nur aus Zuckersand

Fred und Jonas sind beste Freunde. Gerne erkunden sie gemeinsam das Gelände um eine alte Fabrik; ihre Freundschaft ist unkompliziert.

Das ändert sich, als Jonas Mutter einen Ausreiseantrag stellt. Denn Fred und Jonas leben in der DDR, dem geteilten Deutschland der 1980er Jahre. Die Ausreise bedeutet für sie, dass sie sich nicht mehr sehen können.

Fred und Jonas fassen einen gewagten Plan: Gemeinsam wollen sie einen Tunnel bauen, der die Grenze zwischen ihnen durchbricht. Sie ahnen nicht, dass ihre Freundschaft diesen Tunnel gar nicht braucht. Denn sie ist stark genug, alle Hindernisse und Grenzen zu überwinden.

Ich habe für mein Foto das Buch „Alles nur aus Zuckersand“ gewählt, da mich das Freundschaftsideal zwischen Fred und Jonas sehr berührt hat. Eine Formulierung aus dem Buch „sie sind wie Winnetou und Old Shatterhand“ beschreibt den dargestellten Zusammenhalt sehr deutlich. Auch hat mich das Buch zum Nachdenken gebracht, da wir, glaube ich, alle mindestens einen guten Freund in unserem Leben brauchen und Freundschaft in schwierigen Zeiten kein Selbstverständnis ist.

Für mein Foto habe ich mich für den Tunnel entschieden, da dieser für mich das wichtigste Symbol aus dem Buch darstellt. Fred und Jonas wollen ihre Freundschaft nicht aufgeben, sie bauen daher einen Tunnel, um die gesetzte Grenze zu umgehen. Auch wenn sie unfreiwillig auf verschiedenen Seiten stehen, halten sie an ihrer Freundschaft fest.

Katrin Berszuck und Leonie Wallusch, (18 Jahre)

Dirk Kummer: Alles nur aus Zuckersand, Carlsen Verlag, ab 12 Jahren

 

Die Ausstellung ist vom 17. August bis 17. September 2021 im Foyer des Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrums in
47441  Moers,  Wilhelm-Schroeder-Str. 10  zu sehen.

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