von Tomi Adeyemi
aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
Fischer FJB, 2020
gebunden, 492 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8414-4030-3
18,99 Euro
Zélie und Amari haben die Magie in Orïsha zurückgebracht. Eigentlich müssten sie sich nun auf ihrem Triumphzug befinden. Doch nicht nur die Magie der Maji ist zurückgekehrt, auch die Adligen, bisher magielosen, entwickeln auf einmal magische Kräfte, die die Kraft der Maji weit übersteigen. Somit sehen sich Zélie und Amari einem weitaus mächtigeren Feind gegenüber als erwartet. Das wird die Thronbesteigung für Prinzessin Amari erschweren. Dabei hatte Amari sich so gewünscht, die Maji und das restliche Volk von Orïsha wieder zu vereinen. Stattdessen herrscht nun überall Zwietracht, aus der schon bald ein ausgewachsener Krieg entsteht. Selbst die beiden Freundinnen können einander nicht mehr vertrauen und entfernen sich immer weiter voneinander. Werden sie so in der Lage sein, gegen ihren übermächtigen Feind zu bestehen?
Meine Meinung:
Zwei Jahre hat es jetzt gedauert bis der zweite Teil von Children of Blood and Bone rausgekommen ist. Eine ganz schön lange Zeit, in der ich zwar das Buch und das nagende Gefühl einer offenen Geschichte nicht vergessen habe, allerdings so ziemlich jedes Detail von der Handlung. Deswegen ist mir der Einstieg ins Buch nicht sonderlich leichtgefallen und ich muss auch sagen, dass er mir von der Autorin nicht gerade einfach gemacht wurde.
Aber nachdem ich wieder in die Geschichte hineingefunden hatte, bin ich erneut in den Bann der Welt von Orïsha gezogen worden und es hat mir durchaus gefallen. Die Fantasywelt hat ihren Reiz definitiv nicht verloren.
Dafür gingen mir die Figuren in diesem Band gehörig auf die Nerven. Die Geschichte ist aus der Sicht von mehreren Protagonisten geschrieben, sodass man als Leser die Absichten aller kennt. Deswegen war es absolut furchtbar zu lesen, wie sie sich gegenseitig Absichten unterstellen, die der andere gar nicht hat. Die Protagonisten sind irgendwie voller Hass, blindem Zorn und haben kein Vertrauen zueinander. Das hat mir den Lesespaß ein bisschen ruiniert. Ich hätte sie alle am liebsten geschüttelt, um sie zur Vernunft zu bringen. Am Anfang fand ich dieses Zerwürfnis ja noch ganz interessant und spannend, doch als es sich durch die ganze Geschichte zog, ging es mir zum Schluss einfach nur noch auf die Nerven.
Die Handlung an sich war trotzdem sehr spannend und es gab einige interessante Wendungen und rührende Momente (die ich im ersten Band vermisst hatte). Und das Ende ist erneut ein großer Cliffhanger. Ob ich in zwei Jahren den dritten Band noch lesen würde, weiß ich jetzt noch nicht. Vielleicht haben wir Glück und er kommt schon eher raus. Wenn das der Fall ist, könnte meine Neugier tatsächlich siegen, doch eigentlich konnte mich der zweite Teil nicht wirklich von der Reihe überzeugen.
Carolin Wallraven, 21 Jahre