Data Leaks – Wer macht die Wahrheit?

Coverfoto Data Leaks
Copyright: Arena

von Mirjam Mous
Arena, 2020
Taschenbuch, 408 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-401-60546-3
15,00 Euro

Holdens Vater kam vor einigen Jahren bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Seitdem steht Holdens Leben auf dem Kopf. Er stiftet Unruhe, wo er kann und lässt sich nicht von den strengen Regeln seiner Heimatstadt Paradise einschränken. Als ihm dann eine Freiheitsstrafe für das Abfeuern von echten Feuerwerkskörpern droht, nimmt er stattdessen einen Deal an. Er wird in das Clifton Institut, eine Einrichtung für Kriminelle und psychisch gestörte Täter, eingewiesen, um die mysteriösen Umstände einer ungeklärten Todesserie zu untersuchen. Doch schnell wird Holden klar, dass er seinen Auftraggebern nicht trauen kann.

Holdens Schwester Prissy ist geschockt von Holdens Verhalten. Zusammen mit der Hilfe eines geheimnisvollen Hackers namens Mo will sie Holden befreien und Licht in das Dunkel, das den Tod ihres Vaters umgibt, bringen?

Data Leaks ist ein SciFi Thriller, der in einer „perfekten“ Zukunft spielt. Es gibt keine Umweltverschmutzung und keine Korruption mehr. Holden ist mir als Charakter sehr sympathisch. Er ist aufmüpfig, clever und mutig. Bei Prissy brauchte ich hingegen einige Zeit, um mich in ihren Charakter einzufinden, da sie besonders am Anfang sehr weinerlich und oberflächlich wirkt. Allerdings macht sie eine gute Charakterentwicklung durch, sodass ich mich am Ende auch sehr gut mit ihr identifizieren konnte.

Die Story ist spannend geschrieben. Es gibt zwischendurch immer wieder kleine Höhepunkte, die die Spannung hoch halten und die Geschwindigkeit der Story stark erhöhen. Die Kapitel sind außerdem meistens sehr kurz. Dadurch springt man viel zwischen Holdens und Prissys Handlungssträngen und ist immer neugierig, wie es beim anderen weiter geht.

Einzig die Welt von „Paradise“ hat mir nicht so gut gefallen. Alles ist sehr ähnlich zu unserer heutigen Welt, zwar mit einigen Innovationen, doch viele der Ideen werden auch heute schon so eingesetzt. Es wird auf viele Probleme aufmerksam gemacht, was ich an sich auch gut finde, allerdings ist es nicht besonders subtil, sondern wirkt an einigen Stellen sehr direkt moralisierend. Besser wäre gewesen, wenn die Probleme indirekt angesprochen worden wären und der Leser sich seine eigene Moral hätte bilden können. Außerdem wird ziemlich offensichtlich auf aktuelle politische Ereignisse angespielt, was teilweise auch etwas übertrieben wirkt.

Insgesamt hat mir die Story trotzdem gefallen, da „Paradise“ eine sehr gute Bühne für die Handlung darstellt. Besonders gegen Ende hat mich die Auflösung des Rätsels sehr gepackt. Ich bin gespannt auf die Entwicklung im zweiten Teil.

Imke Wellesen, 19 Jahre

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