Dem Horizont so nah

Coverfoto Dem Horizont so nah
Copyright: Rowohlt

von Jessica Koch
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016
Taschenbuch, 462 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978 3 499 29086 2
9,99 Euro

„Die größte Liebe. Der größte Schmerz.“

Jessica lebt ein ganz normales Leben und schaut auf eine vielversprechende Zukunft. Eines Tages trifft sie auf Danny. Obwohl sie erst versucht ihn von sich fernzuhalten, ziehen sie sein Aussehen und Selbstbewusstsein an. Doch es scheint, als ob er ein dunkles Geheimnis vor ihr verbergen will. Nach und nach schafft es Jessica, dass Danny ihr vertraut und sie kann Stück für Stück hinter seine Fassaden blicken. Danny ist seit seiner Kindheit stark traumatisiert und kämpft für ein besseres, normales Leben. Trotz aller Schwierigkeiten beginnen die beiden eine Beziehung. Doch auch Dannys Zukunft steht unter keinem guten Stern. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …

Vor circa zwei Jahren habe ich bereits den zweiten Band der Danny-Trilogie gelesen und seitdem steht sowohl der erste, als auch der dritte Teil der Reihe in meinem Bücherregal. Auch wenn der zweite Teil mich schon damals zutiefst berührt hat und zu meinen Lieblingsbüchern zählt, habe ich es bis jetzt nicht geschafft, die anderen Bücher auch zu lesen. Die drei Teile handeln zwar alle über die wahre Geschichte des Deutsch-Amerikaners Danijel Taylor, hängen jedoch nicht direkt zusammen, da sie jeweils einen anderen Abschnitt seines Lebens erzählen, weshalb die Reihenfolge der Bücher größtenteils egal ist.

Dadurch, dass ich den zweiten Teil bereits kannte, wusste ich schon von Anfang an, was Dannys dunkles Geheimnis ist, aber nicht in allen Einzelheiten.

Das Buch sehr emotional und detailliert geschrieben und man fühlt mit den Personen mit. Dadurch, dass die Ereignisse in der Trilogie wahr sind, ist die Geschichte noch heftiger. Auch wenn das Buch erst wie eine Liebesgeschichte wirkt, erzählt sie von Menschen, die nicht aufhören, an ein Happy-End zu glauben und sich blind vertrauen.

Man lernt in dem Buch viel darüber, dass man keine Vorurteile haben soll, ohne die Geschichte eines Menschen zu kennen. Der Roman erzählt nicht nur das Leben von Danny, sondern auch die Erlebnisse von Jessica Koch, der Autorin, wodurch die Geschichte sehr glaubwürdig ist und einem sehr nahe geht. Die Autorin verschönert die Ereignisse und ihre damaligen Gefühle nicht, sondern erzählt sie wahrheitsgemäß, wodurch man als Leser einen besseren Einblick in ihre Gefühlslage und ihre Gedanken bekommt. Außerdem regt sie so zum Denken an, wie man in so einer Situation handeln sollte. Neben der Geschichte lernt man auch viel über das HIV-Virus und die Erkrankung AIDS, und was dieses Krankheitsbild sowohl für den Betroffen, als auch für seine Angehörigen bedeutet.

Ich finde es persönlich sehr schade, dass das Buch nun auch als Film veröffentlicht wird, da der Trailer bereits die Geschichte leicht abgeändert zeigt und wahrscheinlich bald mehr Menschen den Film kennen als das Buch, dann also nicht die „originale“ Geschichte kennen. Dadurch, dass ich den Film nicht ganz kenne, kann ich natürlich nicht genau sagen, wie er die Story umsetzt, jedoch würde ich jedem das Buch empfehlen, da in ihm noch viele kleine Informationen nebenbei erzählt werden, die die Geschichte noch emotionaler machen und es wahrscheinlich für den Film schwierig wird, diese Emotionen auch so rüberzubringen.

Mara Frohreich, 16 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung:

Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit:

Die Autorin Jessica Koch schreibt über die Zeit, als sie noch ein Teenager war und Danny kennenlernte. Sie ist von Anfang an fasziniert von ihm. Er sieht gut aus und ist zwar sehr von sich selbst überzeugt, aber auch sehr tiefgründig. Erst sträubt sie sich davor, ihn näher kennenzulernen und auch er geht vorsichtshalber auf Abstand. Er scheint irgendein dunkles Geheimnis zu verbergen. Trotzdem lernen die Zwei sich näher kennen und lieben. Als Jessica mit Dannys schrecklicher Vergangenheit, die auch seine Zukunft belastet, konfrontiert wird, muss sie sich entscheiden: Für ein Leben mit oder ohne ihn. Will sie ein leichtes oder ein glückliches Leben führen? Mit Danny wird es niemals beides zugleich sein.

Meine Meinung:

Ich habe den Film zum Buch gesehen, bevor ich überhaupt von dem Buch wusste. Da aber der Film der beste Film ist, den ich seit langem gesehen habe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Wenn ihr allerdings die Wahl habt, würde ich euch empfehlen, erst das Buch zu lesen und dann den Film zu gucken. Mich berührt ein Buch normalerweise wesentlich tiefer als ein Film es könnte. Auch dieses Buch hat mich total mitgenommen, aber nicht mehr so sehr, weil ich die Geschichte ja schon kannte. Film und Buch sind größten Teils sehr ähnlich, es wurden nur einige Kleinigkeiten geändert.

Man merkt wirklich, dass die Autorin ihre Biografie aufgeschrieben hat. Das führt zum einen zu einem sehr berichtenden Erzählstil, der eigentlich nicht so mein Fall ist, aber gut zu der Geschichte passt. Zum anderen bedeutet das für uns als Leser, dass wir uns die ganze Zeit bewusst machen, dass es wirklich so passiert ist. Gerade beim traurigen Ende habe ich deswegen geheult wie ein Schlosshund. Und da machte es keinen Unterschied, ob ich die Story nun schon kannte oder nicht. Es ist einfach ein unglaublich emotionales Buch, voller Schmerz, aber auch Liebe und Freundschaft. Ein weiteres total wichtiges Thema ist die Entwicklung, die die Autorin und Protagonistin durchgemacht hat. Sie ist ein besserer und stärkerer Mensch geworden, das kann man verfolgen und das macht mir Mut, dass wir alle etwas besser werden können, wenn wir es nur wollen und wenn wir die richtigen Menschen kennenlernen, die uns einen kleinen Stups in die richtige Richtung geben.

Also von meiner Seite gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch! Die Folgebände zu diesem Buch „Dem Abgrund so nah“ und „Dem Ozean so nah“ werde ich allerdings nicht lesen. Sie behandeln die Vergangenheit von Danny und Tina, den beiden Freunden der Autorin. Ich weiß nicht, ob ich diese schrecklichen Ereignisse noch einmal durchstehen kann. Diese Geschichte geht nämlich wirklich an die Substanz.

Carolin Wallraven, 21 Jahre

 

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