Die Gabel, die Hexe und der Wurm -Geschichten aus Alagaesia

Coverfoto Die Gabel, die Hexe und der Wurm
Copyright: randomhouse

von Christopher Paolini
Cbj, 2019
gebunden, 304 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN:978-3570-165812
18 Euro

ENDLICH! Die Geschichten um Eragon gehen weiter!

„Unausweichlich wie die heranrauschende Flut rollten die Gedanken der Drachen über seine hinweg. Sie rissen Eragon aus seinem Körper heraus, heraus aus der Halle der Farben. Weg vom schneebedeckten Gipfel des Arngor und weg von all seinen Sorgen und Nöten. Sie trugen ihn ins vertraute und jetzt so ferne Alagaesia.“

 

Zunächst ein kurzer Vermerk zum Buch: Nein, „Die Gabel, Die Hexe und der Wurm“ ist nicht das von allen so sehnlich erwünschte fünfte Buch der Eragon Reihe. Zwar spielen die Geschehnisse ebenfalls nach Ende der Handlung des vierten Teiles, jedoch handelt es sich lediglich um drei Kurzgeschichten, die an die Hauptstory anknüpfen. Um endgültig zu erfahren, wie es mit Eragon und Saphira weiter geht müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden.  Christopher Paolini hat ein fünftes Buch zwar schon angekündigt, aber näheres zu einem Termin wurde noch nicht bekannt gegeben.

Zu den Storys: Die drei Kurzgeschichten sind jeweils einer Person, oder einem Volk aus der Welt von Alagaesia gewidmet, die von einem losen Handlungsstrang  rund um Eragons Abenteuer hinter den Grenzen Alagaesias verbunden sind.

Die erste erzählt die Erlebnisse von Eragons halb-Bruder Murtagh, der nach dem Sieg über Galbatorix noch immer mit Vorurteilen und Ausgrenzung zu kämpfen hat. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, da sie sehr düster geschrieben ist und Murtagh als eine zwar sehr menschliche und aufmerksame, aber auch stark unter seinen  begangenen Fehlern leidende Person dargestellt wird. Außerdem werden dem Leser noch einige Häppchen hingeworfen, die vielleicht auf eine mögliche Fortsetzung im fünften Buch hindeuten könnten?! 😉

Auf die zweite Story war ich besonders gespannt, denn sie konzentriert sich auf die Kräuterhexe Angela, meine absolute Lieblingsperson seit ihrem ersten Auftreten in Buch 1. Wie es sich für Angela gehört,  hüllt Christopher Paolini ihre Figur weiterhin in einen Nebel der Geheimnisse. (Was ihm nach eigenen Angaben auch sehr viel Spaß macht).  Nach dem Lesen blieb ich ratloser zurück als zuvor und konnte meine Liste an Fragen um gut zwei Seiten erweitern. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch Namensvetterin Angela Paolini diesmal die Feder in die Hand genommen und ihren Charakter zum Leben erwachen lassen hat. Ihr Schreibstil hat mich sehr überzeugt. Vielleicht kriegt man in den nächsten Büchern ja noch mehr Geschichten von ihr zu lesen.

Die letzte Geschichte hat mir weitaus am besten gefallen und sie ist auch bei weitem die Längste im  Buch. Es handelt sich hierbei um ein altes Urgal: Lies, welches die Geschichte eines Urgal-Mädchens im Kampf gegen einen Drachen erzählt. Alles ist wirklich sehr liebevoll ausgearbeitet und man wird in die Handlung nur so hinein gesogen, dass man kaum merkt, wie die Seiten an einem vorüber ziehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie dazu die Stämme um ein großes Feuer sitzen und im Hintergrund die Trommeln rhythmisch klingen. Natürlich wird, wie so oft, auch noch eine Weisheit transportiert, aber die muss am Ende wohl jeder selber erkennen. 😉

Das Wichtigste war natürlich endlich!!! zu erfahren wie es mit Eragon weiter geht. Viele meiner Fragen wurden in diesem Buch beantwortet: Man erfährt relativ viel darüber, wo Eragon sich niedergelassen hat und was seine Pläne für die Zukunft sind. Was mir besonders aufgefallen ist, ist allerdings, wie sehr Eragon mit Paolini (und wahrscheinlich auch mit dem Leser) gealtert zu sein scheint. Seine Probleme sind sehr viel erwachsener als im letzten Buch und auch sein Verhalten kommt mir irgendwie bedachter und reifer vor, was mir nach allem, was passiert ist, auch nur logisch erscheint. Ich hoffe natürlich, dass wir im neuen Buch dann noch mehr über sein Schicksal erfahren werden.

Weil mich jetzt schon mehrere Freunde danach gefragt haben: Nein, man kann (oder sollte zumindest) das Buch NICHT unabhängig von der Eragon-Reihe lesen, weil man den Großteil der Handlung dann leider kaum verstehen kann. Wer Eragon noch nicht gelesen hat, sollte das sowieso schnellstens nachholen und sich dann an das Buch wagen. 😉

Mir hat das Buch auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und ich habe es direkt in einem Nachmittag verschlungen. Die Bilder und das Cover sind auch wundervoll gestaltet (diesmal gibt es die Karte auch in Farbe zu bestaunen. Juhu ;)). Jetzt gilt es nur, das Buch nochmal zu lesen und die Wartezeit auf den fünften Teil zu verkürzen.

Imke Wellesen, 18 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Ein Jahr, nachdem Eragon aus Alagaësia aufgbrochen ist, um einen Ort für die neuen Drachen und Drachenreiter zu finden, ist vergangen. Eragon und Saphira haben, mit den Dracheneiern und den alten Drachenseelen, Schutz auf dem weißen Berg in den östlichen Gebieten gesucht. Hier arbeitet Eragon Tag und Nacht, muss sich mit <<kriegerischen Urgals, stolzen Elfen und eigensinnigen Zwergen >> herumschlagen. Eines Tages schicken die Eldunari, die Drachenseelensteine, eine Vision, er bekommt unerwarteten Besuch von der Kräuterhexe Angela und die Urgals eröffnen ihm eine Legende.

Mein Fazit:

Der Titel hat mich erst einmal abgeschreckt. Eine Gabel? habe ich mich gefragt. Dann habe ich gelesen, dass es drei Kurzgeschichten seien, doch mir war trotzdem noch nicht klar, wie Christopher Paolini Kurzgeschichten mit diesen drei Titeln verbinden könnte. Hier kam dann Eragon ins Spiel:

Die drei Kurzgeschichten führen uns in ein neues Abenteuer von Eragon ein. Nacheinander erlebt er und erleben wir die Kurzgeschichten, und im Nachhinein fand ich es deswegen gar nicht mehr komisch, sondern logisch nachvollziehbar. Wie jede Kurzgeschichte, hat auch dieser Gesamtband, ein offenes Ende, was mir sehr gut gefällt. So bleiben Fragen wie „Was macht Eragon wohl jetzt?“ offen.

Eragon ist wie immer gut beschrieben, so dass man direkt mit ihm fühlen und seine Gedankengänge miterleben und nachvollziehen kann. Saphira gefällt mir jedoch am Besten. Sie ist ein Drache und unglaublich stark, mutig, weise und intelligent. Die anderen Personen sind ebenfalls gut charakterisiert und deren Handeln nachvollziehbar.

Das Cover ist sehr gut gewählt, da hier vor allem eine der Kurzeschichten (die über den Drachen/ Wurm) und der weiße Berg illustriert wurden.

Insgesamt eine tolle Geschichte mit vielen schönen Charakteren!

Sophie Heuschkel, 13 Jahre

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