Ein Lächeln sieht man auch im Dunklen

Coverfoto Ein Lächeln sieht man auch im Dunklen
Copyright: randomhouse

von Adriana Popescu
Taschenbuch, 462 Seiten
ab 14 Jahren
cbt, 2020
ISBN: 978-3-570-31337-4
13,00 Euro

Marie, Theo und Samuel. Verschiedener könnten drei Freunde nicht sein und doch hat das Schicksaal sie zusammengeführt. Wegen eines Vorfalls im letzten Jahr hat Theo ständig Panikattacken. Er kann die Dunkelheit nicht ertragen und Menschenmassen lassen ihn in sich zusammenschrumpfen.

Marie, seine Schwester kann das nur schwer ertragen. Sie leidet mit ihrem Bruder und ist doch so unendlich wütend. Wütend auf die, die ihm das alles angetan haben, aber auch wütend auf ihre Eltern, da sich alles nur noch um Theo dreht und sie kaum noch Platz in ihrem eigenen Leben hat. Und wütend auf sich selbst, dass sie sowas überhaupt denkt. Schließlich zählt doch nur, dass es Theo bald besser geht. Also malt sie sich ein Lächeln auf, spielt das Spiel ihres Bruders mit und verschweigt ihren Eltern, wie schlimm es wirklich ist. Denn Theo wird zu allem Überfluss auch noch in der Schule gemobbt.

Doch dann taucht auf einmal Samuel auf. Er ist neu auf der Schule und in Maries Stufe. Er beschützt Theo vor seinem Mobber und geigt dem mal ordentlich die Meinung. Samuel wird zu dem Hoffnungsschimmer, den Marie und Theo sich so lange gewünscht haben.

Von jetzt auf gleich tritt er in ihr Leben, verändert alles und schleicht sich so vor allem in Maries Herz. Doch auch Samuel hat eine Geschichte, eine dunkle Vergangenheit, die unter der strahlenden Rüstung schlummert und ihn immer mehr einzuholen droht, dabei will er das alles doch nur hinter sich lassen. Kann die Freundschaft der drei am Ende bestehen oder sind sie letztendlich doch zu verschieden?

Die Charaktere in dieser Geschichte sind einfach nur wundervoll beschrieben. Obwohl sie alle komplett verschieden sind, konnte ich mich mit allen dreien total schnell identifizieren. Als Leser kann man bei Theo so gut mitfühlen wie es ihm geht. Wie sehr er sich wünscht, dass alles vorbei ist. Wie sehr er einfach nur normal sein will.

Aber auch Maries Wut kann man nachvollziehen, da sich alles immer nur um Theo dreht und sie das Gefühl hat, dass ihre Eltern sie kaum noch wahrnehmen. Dazu kommen noch ihre Schuldgefühle, wenn sie mal etwas nur für sich tut.

Dann ist da noch Samuel, der irgendwo zwischen Zukunft und Vergangenheit feststeckt. Er will seine Vergangenheit am liebsten hinter sich lassen, aber all die alten Ort und Freunde geben ihm auch Sicherheit. Wie soll er da einfach bei Null anfangen?

Die  Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Marie, Theo und Samuel geschrieben. Dadurch bekommt man nochmal einen besseren Einblick in deren Leben und Gedanken und ist somit viel näher an den dreien dran.  Es ist total spannend, wie man Stück für Stück erfährt, was damals mit Theo passiert ist oder was es mit Samuels Vergangenheit auf sich hat. Zu Beginn bekommt man immer nur kleine Häppchen der Wahrheit, die sich dann irgendwann zu einem Gesamtbild ergänzen. Dadurch bleibt es total interessant und man will das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.

Ann-Kathrin Opiolka, 18 Jahre

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