Enola Holmes: Der Fall des verschwundenen Lords

Coverfoto Enola Holmes 1
Copyright: Knesebeck

von Nancy Springer
Knesebeck, 2020
gebunden, 192Seiten
ab 12 Jahren
ISBN:978-3957282606
15,00 Euro

Enola ist die wesentlich jüngere Schwester der Brüder Mycroft und Sherlock Holmes. Als ihre Mutter an ihrem 14. Geburtstag spurlos verschwindet, nimmt Enola Reißaus vor ihren Brüdern, die sie auf eine Schule für junge Damen schicken wollen. Dabei stolpert sie über den Fall eines verschwundenen, jungen Lords. Wie ihr Bruder, der berühmte Detektiv, kann Enola das Geheimnis nicht ungelüftet lassen und beginnt ihre eigenen Ermittlungen.

Nachdem ich kürzlich den neuen Film auf Netflix gesehen hatte, war mein Interesse geweckt und ich hab mir das Buch von einer Freundin geliehen. Auch wenn die Geschichte wohl für jüngere Leser geschrieben ist, hat mir das Lesen durchaus Spaß gemacht.

Enola ist ein sehr interessanter Charakter und sie hat ständig mit den Erwartungen ihrer Brüder und den gesellschaftlichen Normen zu kämpfen. Generell fällt auf, dass das Buch sehr feministisch angehaucht ist. Es wird viel auf die Unterdrückung der Frauenrechte und das damalige Frauenbild eingegangen und kritisiert.

Auch gut gefallen hat mir, dass die berühmte Figur des Sherlock Holmes hier einen etwas anderen, mehr negativen Touch bekommt, der überraschend erfrischend ist.

Insgesamt ein sehr unterhaltsames aber kurzweiliges Leseerlebnis. Ich bin auf jeden Fall auf die weiteren Teile der Reihe gespannt, um zu sehen, wie sich Enolas Charakter entwickelt.

Imke Wellesen, 19 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Enola wohnt mit ihrer Mutter, Mrs. Lane und Lane in einem riesigen Haus. Doch am Abend ihres 14. Geburtstages kommt ihre Mutter nicht nach Hause. Zuerst macht sich Enola keine Sorgen, doch dann sieht es so aus, als ob sie nie wieder kommen würde! Nun schickt sie ihren Brüdern Sherlock und Mycroft Holmes, die in London wohnen, ein Telegramm. Diese reisen schnellstens nach Kineford, doch Mycroft ist entsetzt, dass Enola keine vornehme junge Madame ist. Er will Enola doch tatsächlich auf ein „Mädchenpensionat für höhere Töchter“ schicken! Sie hat allerdings einen Plan: Sie wird sich auf die Suche nach ihrer Mutter machen. Doch dabei wird sie in die Entführung eines Lords involviert und muss vor mörderischen Gaunern fliehen….

Mir hat folgendes gut gefallen:

  1. Dass es immer spannend ist.
  2. Enola ist kein braves Mädchen und lässt sich nichts gefallen, sie zieht auch nicht gerne dieses blöde Korsett an.
  3. Jede Person hat einen einzigartigen Charakter.
  4. Die Geheimcodes.
  5. Die Beschreibung der Verstecke von Enola und der Landschaft.

Die Schrift ist klein, aber angenehm zu lesen.

Ich kann mich in Enola, Sherlock und Mycroft Holmes und in Lady Eudoria Vernet Holmes hineinversetzen.

Enola Holmes ist schlau, mutig und sie hat einen starken Willen.

Sherlock leidet an Melancholie und manchmal überkommt sie ihn so heftig, dass er sich eine Woche oder länger weigert, sein Bett zu verlassen! Dadurch ist er auch manchmal sehr barsch.

Mycroft ist sehr pingelig und entsetzt, als er sieht, dass Enola keine feine, junge und elegante Madame ist.

Lady Eudoria Vernet Holmes ist die Mutter von Enola. Sie malt gerne wunderschöne Bilder. Außerdem mag sie Geheimcodes…

In diesem Buch gibt es keine Illustrationen, allerdings sind auch keine nötig. Wenn ein neues Kapitel anfängt steht da z.B.: 12. Kapitel in einer sehr schönen und geschwungenen Handschrift. Der erste Buchstabe von jedem Kapitel ist ziemlich groß und auch sehr schwungvoll geschrieben.

Der Titel ist überhaupt nicht gewöhnlich. Das Titelbild sieht nach einer eigenwilligen, jungen Madame, Geheimnissen und mysteriösen Zeichen und Codes aus. Der Klappentext ist in weißer und in mohnblauer Schrift geschrieben. Im Hintergrund ist ein kompliziertes und cooles Muster.

Ich empfehle dieses Buch ab dem 6. Schuljahr und ab 11 Jahre.

Laura Marie, 9 Jahre

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