Ich bin’s Kitty – Aus dem Leben einer Katze

Coverfoto Ich bins Kitty
Copyright: Beltz& Gelberg

von Mirjam Pressler
Beltz&Gelberg, 2018
gebunden, 205 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-407-82357-1
14,95 Euro

„Sie heißt Kitty, Kitty mit Ypsilon“, sagte meine Menschenfrau, als sie mich zum ersten Mal zum Impfen gebracht und auf einen glatten Tisch gesetzt hatte, sodass ich auf der Stelle ausrutschte und mit dem Bauch auf das kalte Metall klatschte.

Als Kitty noch eine kleine Katze war, wurde sie von einer alten Dame, namens Emma aufgenommen und lebt seitdem bei ihr. Die beiden verstehen sich sehr gut und Kitty fühlt sich sehr wohl. Doch als Kitty etwa zwei Jahre alt ist, erleidet Emma einen Schlaganfall. Sie kommt in ein Pflegeheim, indem keine Tiere erlaubt sind. Kitty ist sehr traurig und muss nun als Streuner durch die Straßen ziehen und Mäuse fangen. Dabei begleiten sie Bruno, ein etwas älterer Kater, den sie vorher schon kannte und Flecki. Diese nennt Kitty ihre „als-ob-ältere-Schwester“, weil sie Flecki als Ersatz für ihre ältere Schwester ansieht, die sie, als sie noch klein war, verloren hat. Bruno bringt ihr bei, wie man eine dreifache Umdrehung in der Luft macht, was sie bei den Katzentreffen, die jeden Abend stattfinden, vorführen kann. Flecki lehrt sie, Mäuse zu fangen und zeigt ihr, wo gute Stellen für Essensreste  und Abfälle zu finden sind. Später kommt dann noch Anusch dazu, die aus einem benachbarten Land geflohen ist, weil dort Bürgerkrieg herrscht. Doch dann bricht der Herbst herein und Kitty muss sich eine Unterkunft bei anderen Menschen suchen. Schafft sie es– oder muss sie erfrieren und verhungern?

Dieses Buch ist eine sehr rührselige Geschichte mit vielen traurigen Stellen. Die Autorin konnte die Denkweise von Kitty sehr gut wiedergeben und man hat richtig gemerkt, wie sehr Kitty ihre Besitzerin Emma liebt. An vielen Stellen war das Buch auch erheiternd und man hat angefangen zu überlegen, was Katzen wirklich so tun, wenn man sie nicht beobachtet. Ich bewundere Kitty, wie sie so positiv durchs Leben geht, obwohl sie so viel verloren hat. Und die Sprüche vor jedem Kapitel, die entweder von Kitty, Emma oder einer anderen Katze sind, haben das ganze Buch sehr schön gestaltet. Ich kann es echt an jeden weiterempfehlen, egal ob Junge oder Mädchen, Katzen oder Hundebesitzer, klein oder groß. Das ist echt eine Geschichte für alle!

Merle Schraven, 14 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Kitty ist eine glückliche Katze bei Emma. Bis Emma krank wird.

„Jede kleine Katze braucht mindestens eine ältere Schwester, um von ihr zu lernen, was man darf und was nicht, vor wem man sich aufplustert und vor wem man sich duckt und wie man sich in der Welt zurechtfindet, kurz gesagt, was es heißt zu leben. Das alles sind Dinge, über die man ständig nachdenken muss. Die älteren Schwestern machen einem vor, wie es geht, die jüngeren machen es einem nach, und beides ist gleich wichtig. Es war, glaube ich, wirklich ein Unglück, dass ich meine Schwester verloren hatte.“

Als Emma im Krankenhaus ist, muss Kitty alleine leben. Sie muss sich plötzlich selbst versorgen und jagen gehen. Als Hauskatze hat sie dies bisher nur aus Spaß gemacht. Auf ihrem Weg lernt sie neue Katzen kennen, die ihr helfen und sie belehren. Kitty mit Ypsilon weiß, dass sie es schaffen kann, denn Emma hat daran immer geglaubt.

Kitty ist ein interessanter Protagonist. Während sie am Anfang eher eine gemütliche Hauskatze ist, entwickelt sie sich im Lauf der Geschichte immer mehr zu einer eigenständigen, mutigen Katze.

Die Sprüche zu Beginn jedes Kapitels sind gut gemacht. Vor allem, weil sich Kitty meistens noch auf die Sprüche bezieht.

Ungefähr in der Mitte des Buches tauchen neue, fremde Katzen auf. Katzen aus anderen Ländern und alle Straßenkatzen sind gegen sie. Kitty, Bruno und ihre Freunde halten zu den fremden Katzen und reden mit ihnen. So gut gemacht! Die Autorin hat die aktuellen Probleme der Menschen auf die Katzen übertragen, sodass auch kleine Kinder solche Probleme begreifen können! Wirklich gut verpackt, das hat mir mit am meisten gefallen.

Die Dialoge und Gedanken von Kitty Katze haben mir auch sehr gefallen! Vor allem, weil manches tiefgründig war und einen auch selbst zum Nachdenken gebracht hat.

Ein schönes Buch mit guten Sprüchen und Vieldeutigkeit!

Sarah Schröder, 18 Jahre

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