Im Schatten des Fuchses

Coverfoto Im Schatten des Fuchses
Copyright: heyne

von Julie Kagawa
Heyne, 2019
gebunden, 479 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-453-27205-7
17,00 Euro

 

Yumeko ist eine Halb-Kitsune, halb Mensch, halb Dämon. Ihre dämonische Seite macht es ihr möglich, sich in eine Füchsin zu verwandeln und sie kann mit ihrer Fuchsmagie Illusionen erschaffen. Yumeko wuchs bei Mönchen auf und kennt weder ihre Eltern noch ihre Bestimmung. Doch als der Tempel der Mönche bedroht wird, bekommt sie eine wichtige Aufgabe übertragen. Nur sie kann die magische Schriftrolle beschützen und sie zum Tempel der stählernen Feder bringen, denn mächtige Feinde sind hinter dem Vermächtnis der Schriftrolle her.

Auch der Krieger Tatsumi sucht im Auftrag seines Clans nach der Schriftrolle. Als er unverhofft über Yumeko stolpert, ist ihm nicht klar, dass sie die Schriftrolle bei sich hat. Mit einer kleinen Notlüge bringt sie ihn dazu, ihr zu helfen. Gemeinsam wollen sie sich auf die Suche nach dem Tempel machen, denn dort ist ein weiterer Teil der Schriftrolle versteckt. Yumekos Ziel ist es, beide Schriftrollen in Sicherheit zu bringen. Tatsumi dagegen will diese Schriftrollen nur für seine Herrin beschaffen. Ihre Ziele könnten nicht verschiedener sein und die beiden könnten nicht aus unterschiedlicheren Welten stammen, doch schon bald entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit zwischen den beiden und sie verfolgen ein neues gemeinsames Ziel. Denn wenn die Teile der Schriftrolle vereint werden, steht dem Land eine große Bedrohung bevor.

Meine Meinung:

Die neue Reihe von Julie Kagawa hat mich natürlich gleich neugierig gemacht. Ich habe bisher jede Reihe von ihr geliebt und war super gespannt, was mich dieses Mal erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht. Julie Kagawa versteht sich darauf, fantastische Welten zu erschaffen und wartet jedes Mal mit neuen guten Ideen und einer spannenden Story auf.

Bei dieser Geschichte ist es mir der Einstieg allerdings verhältnismäßig schwergefallen.  Fantasy-Grundlage des Romans ist die japanische Mythologie, was an sich total interessant ist, aber auch anspruchsvoll. Ich habe eine Weile gebraucht, die Namen und Begriffe auseinander zu halten, aber zum Glück gibt es ein Glossar. Das war sehr hilfreich, auch wenn nicht alles drinstand, was mich wiederrum ein bisschen geärgert hat.

Naja, obwohl es also seine Zeit gebraucht hat, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, war ich dann ganz verzaubert. Sobald die Begriffe und japanischen Eigenarten nicht mehr so fremd für mich waren, konnte ich voll und ganz in die Geschichte abtauchen. Mittlerweile bin ich ein echter Fan von den japanischen Gottheiten, Dämonen und Yokai. Vor allem eine Halb-Yokai hat es mir angetan: Yumeko, eine der Protagonisten, ist mein Lieblingscharakter aus dem Buch.

Da sie so behütet aufgewachsen ist, hat sie von der echten Welt keine Ahnung und ist dadurch total naiv und geradezu vertrauensselig. Taucht irgendwo ein böser Dämon auf, bittet sie ihn erstmal höflich darum, sie und ihre Freunde in Ruhe zu lassen. Yumeko ist einfach herzensgut, aber auch frech und tollkühn. Sie ist echt eine tolle Heldin. Auch ihre Weggefährten, die sie nach und nach mit ihrer Freundlichkeit aufgabelt, sind alle einzigartige und super sympathische Figuren.

Es ist schön zu lesen, wie ihr erster Begleiter, Tatsumi, der dunkle und unnahbare Dämonenjäger der Kage, ihr immer weiter verfällt. Aber was ich hier besonders hervorheben möchte: Es steht keine große Liebesgeschichte im Vordergrund. Gerade hier im ersten Band sind nur ganz zarte Gefühle im Spiel, die sich langsam entwickeln. Das hat mir gut gefallen, weil es eine realistische Entwicklung ist.

Das Ende ist leider mit einem fiesen Cliffhanger versehen, sodass ich froh war, direkt zum zweiten Band der Reihe greifen zu können.

Alles in allem bin ich sehr überzeugt von dem Auftakt zur neuen Fantatsy-Reihe von Julie Kagawa. Die Geschichte ist spannend, beruht auf einer tollen Idee (wenn man sich einmal an die japanischen Gegebenheiten gewöhnt hat) und hat eine tolle Heldin, mit der man gerne mitfiebert!

 

Carolin Wallraven, 21 Jahre

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