von Jonathan Stroud
aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
cbj, 2017
gebunden, 512 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978-3-570-17462-3
19,99 Euro
Poch-poch, poch-poch-poch …
»Kannst du bitte damit aufhören, Quill?«, sagte ich gereizt. »Dein Klopfen nervt.«
»Ich habe doch schon aufgehört«, gab Kipps zurück. »Ich esse Schokolade, so wie du.«
Alle schauten ihn an. Er lehnte mit dem Rücken am Sarg und hielt zum Beweis beide Hände hoch. Das Klopfen ertönte wieder.
Wir wechselten erschrockene Blicke. Wir schluckten unsere Schokolade gleichzeitig herunter. Dann drehten wir uns um. Unter dem zerknitterten Leichentuch ragte etwas hervor und schlug gegen die Sargwand. Es war eine gekrümmte Wachshand, die krampfhaft zitterte und zuckte. Vor unseren Augen setzte sich das Zittern den Arm hinaus fort, und mit einem Mal erbebte die ganze Wachspuppe, als begehrte sie gegen die Schwaden von Geisternebel auf, die jetzt aus dem Sarg quollen.
Das Finale der „Lockwood & Co.“- Reihe lässt uns lachend und weinend zurück. Lachend, weil man glücklich ist, dass die Geschichte so einen gelungenen Abschluss findet. Die Geisteragentur ist dem Geheimnis um die auftauchenden Geister in Großbritannien näher als je zuvor. Doch das Wissen um diese Geisterplage wird von wichtigen Leuten geheim gehalten. Lucys treuer (und toter) Begleiter, nur „Schädel“ genannt, erzählt ihr, dass die berühmte Anführerin der Fittes-Agentur, die nach und nach alle anderen Agenturen einnimmt, in Wahrheit ihre schon längst verstorbene Großmutter, Gründerin der Fittes-Agentur und die erste Geisterjägerin, Marissa Fittes ist. Während die Agentur versucht, sich durch Aufträge am Leben zu erhalten, deckt sie im Verborgenen die Geheimnisse in London auf. Allen voran der entschlossene Anthony Lockwood, der sich mit seiner formellen Art allen Hindernissen entgegenstellt und gleichzeitig die Wahrheit über den Tod seiner Eltern erfährt.
Actionreich geht es in diesem fünften Band definitiv zu – egal ob Geister, Verbrecher, Agenten oder Leichen, die Agentur stellt sich jedem Gegner entgegen. Der Autor, Jonathan Stroud, geizt nicht mit spannenden Szenen, schlagfertigen Dialogen und witziger Situationskomik. Deshalb beendet man das Buch auch mit Tränen in den Augen. Denn wir werden es vermissen, wenn Lucy, Lockwood, Kipps, George und Holly in der Küche der Portland Row 35 sitzen und darüber diskutieren, ob ein Totenschädel etwas auf dem Essenstisch zu suchen hat oder nicht. Meine Meinung: in diesem Roman definitiv.
Maike Grabow, 22 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
“Geistergeschichte gefällig? Aber gern. Ich kenne da ein paar.”
Die Reise von Lockwood & Co. geht weiter! Dieses Mal sind sie auf einer heißen Spur: Ist Marissa Fittes jemals begraben worden? Wenn ja, müsste sie doch auch in ihrem Grab liegen, richtig? Dies will das Team überprüfen und als ihnen ein Geist gegenüber steht, sind sie mehr als überrascht. Es ist nicht Marissa, sondern jemand anderes. Und dieser Geist spricht zu Lucy. Sie soll ihm Marissa Fittes bringen. Den Auftrag eines Geistes hatte das Team zuvor auch noch nicht. Auch weitere Aufträge halten die Freunde auf Trapp und währenddessen bleiben sie auf der heißen Spur, was Marissa angeht.
Die Geschichte hat wie ihre Vorgänger eine ähnliche Struktur und auch wenn man dadurch einen Ansatz hat, wie die Geschichte abläuft, kann man das Buch nicht weglegen und es macht wirklich Spaß zu lesen. Es ist dieses Mal auch etwas anders, denn es dreht sich nicht nur um Geisterfälle, sondern auch um Marissa Fittes und ihr Geheimnis.
Die Charaktere haben mich immer wieder zum Lachen und Schmunzeln gebracht. George und Lockwood haben manchmal Kommentare auf Lager, mit denen man einfach nicht rechnet. Lucy hat mir wie in den anderen Bänden gut gefallen, auch wenn ich mir von ihr in Bezug auf Lockwood mehr gewünscht hätte.
Der Schädel war von den Charakteren her mein Favorit. Er lockert jede ernste Situation auf und ist mehr als frech. Er hat mir mit jeder Seite, bis zum Ende, unfassbar gut gefallen!
Ein kleiner Lichtblick für jeden, der denkt, dass es mit Band 5 zu Ende ist: Es gibt noch eine weitere Geschichte! „Lockwood & Co.- Der Verfluchte Dolch“. Wann ich mich aber emotional bereit sehe, diese Kurzgeschichte zu lesen, wird sich zeigen, immerhin habe ich hier auch 2 Jahre Vorbereitung gebraucht.
Ich kann euch dieses Finale also nur ans Herz legen, es ist unfassbar spannend und man verliebt sich noch mehr in die Charaktere. Eine Reihe, die ich definitiv nochmal irgendwann rereaden werde!
Sarah Schröder, 19 Jahre