von Fee Krämer
Sauerländer, 2018
gebunden, 168 Seiten
ab 8 Jahren
ISBN 978-3-7373-5514-8
12,00 Euro
Da griffen sie an. Sie kamen aus dem Nichts und hatten die Kinder in Sekunden umzingelt. Das Rudel wurde von der ältesten Löwin angeführt. Sie gab das Zeichen zum Angriff: ein lautes grölendes Brüllen.
Der 8-jährige Max hat eine blühende Phantasie. Er erlebt ständig Dinge, die man kaum glauben kann. Zum Beispiel den Angriff eines wilden Löwenrudels auf seine Klasse, die Rettung einer dicken Piratin mit Pudel auf dem Spielplatz. Oder den nächtlichen Besuch des dicken stinkenden Hais in seinem Zimmer, der unbedingt baden will und dazu eine Tüte mit Lakritzschnecken verlangt.
Der Hai heißt Holger und er scheint sich bei Max zuhause sehr wohl zu fühlen. Das Problem dabei ist: Niemand außer Max kann ihn sehen und hören. Und so sind Max Eltern ziemlich sauer, dass Max auf einmal so ein Chaos in der Wohnung anrichtet und ständig mit sich selber spricht.
Als Holger dann auch noch mit zur Schule gehen will, hat Max keine Chance mehr. Holger bringt alles durcheinander, versaut Max Klassenarbeit und macht ihn vor seinen Mitschülern absolut lächerlich. Nur Frida, die eigentlich niemand aus der Klasse leiden kann, weil sie so schlau und dick ist, glaubt Max die Geschichte mit dem Hai. Und sie hat auch schon eine gute Idee. Max kann Holger nur loswerden, wenn er ihn ans Meer bringt. Aber wie soll das gehen? Die Ostsee ist 300 km weit entfernt.
Plan A ist, Holger mit dem Fahrrad dort hinzubringen, doch der ist entrüstet, er kann nicht Fahrrad fahren. Plan B ist, den Zug zu nehmen. Doch da stellt sich heraus, dass Holger gar nicht an die Ostsee, sondern viel lieber an ein Meer mit Palmen möchte. Wie gut, dass es in der Stadt ein Schwimmbad mit einem tropischen Strand gibt. Ob Max seinen lästigen Mitbewohner dort loswerden kann?
Dieses Buch ist super witzig und strotzt nur so vor verrückten Ideen. Was so ein Hai auf dem Trockenen alles anrichten kann, ist hier mit viel Humor und Spaß am Geschichten ausdenken erzählt. Und trotz Max wachsender Verzweiflung, die man gut nachvollziehen kann, hat man als Leser auch sehr viel Freude an Holger, dem Hai, Max „unsichtbarem Feind“.
Dazu hat Nikolas Renger herrlich-freche Bilder gezeichnet, und die setzen der abgedrehten Geschichte noch die Krone auf. Wer also ein leichtes Sommerbuch lesen will und sich dabei kringeln vor Lachen, der sollte hier zugreifen. Das Buch ist ein echter Lesespaß- für die ganze Familie!
Monika H.