Mein böses Blut

Coverfoto Mein böses Blut
Copyright: Bastei Lübbe

von Geoffrey Girard
aus dem Amerikanischen von Anja Hackländer
Bastei Lübbe, 2013
gebunden, 333 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-8466-0007-8
10,00 Euro

 

Wenn das Böse in dir steckt …

Jeff ist ein ganz normaler Junge. Denkt er. Doch dann erfährt er, dass sein ganzes Leben auf einer Lüge basiert; denn er ist ein Klon, erschaffen aus der DNA des berüchtigten Serienmörders Jeffrey Dahmer.

Es existieren noch weitere Klone seiner Art, die allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen aufwachsen mussten. Ihr Leben war geprägt von Hass und Gewalt. Trotzdem dienen sie alle lediglich als Forschungsobjekt für die Regierung und das Militär der USA. Als einige von ihnen Amok laufen und ausbrechen, schwebt auch Jeff in großer Gefahr…

Ich fand die Idee super interessant. Mich hat der Gedanke fasziniert, was für Auswirkungen die DNA eines Mörders auf seinen Klon hat und was das persönliche Umfeld für einen Einfluss auf dessen Entwicklung ausübt. Dass das amerikanische Militär viel Geld und Mittel in solch eine Forschungsarbeit und deren Vertuschung steckt, finde ich zudem sehr realistisch, wodurch mich die Geschichte noch mehr angesprochen hat.

Allerdings hat sich das Buch leider sehr gezogen. Während der Anfang und das Ende sehr spannend waren, ist in der Mitte des Buches über viele Seiten hinweg gar nichts passiert, weshalb ich mich zum Teil wirklich durchkämpfen musste. Zudem besteht das Buch ausschließlich aus Erzählungen. Nie wird die wörtliche Rede genutzt, sondern alles nur indirekt widergegeben, wodurch man sich schlechter in die Situation hineinversetzten konnte. Mir hätte es mit direkten Reden deutlich besser gefallen, da dadurch Abschnitte, in denen sonst nichts passiert, lebendiger wären.

Auch werden immer mal wieder Vorausdeutungen gemacht, die aber hinterher nicht oder nur teilweise wieder aufgenommen werden, wodurch ich diese eher überflüssig fand.

Der biologische Aspekt hat mir jedoch sehr gut gefallen. Geoffrey Girard hat sehr gut recherchiert und die wissenschaftlichen Erklärungen klingen sehr nachvollziehbar.

Da er jedoch häufig Fachbegriffe nutzt und diese nicht erklärt, ist es definitiv hilfreich, wenn man die Themen in der Schule bereits durchgenommen hat, da es dadurch viel verständlicher wird.

Auch die Informationen über die Serienmörder waren interessant, jedoch hat sich der Protagonist Jeff teilweise selbst widersprochen, da er häufig meinte, dass er bei den grausamen Taten der Mörder nicht ins Detail gehen möchte, später jedoch genau dies bei einem anderen Mörder tut.

Schlussendlich bleiben einige Fragen ungeklärt, was ich jedoch nicht schlimm finde, da die Wissenschaft bisher selbst noch keine Antworten gefunden hat und der Autor sonst von der Realität abweichen würde.

Insgesamt hätte ich mir mehr von der super kreativen Idee gewünscht, aber man kann das Buch ganz gut lesen.

Mara Frohreich, 18 Jahre

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