Roofer

Coverfoto Roofer
Copyright: Coppenrath

von Jutta Wilke
Coppenrath, 2017
gebunden, 256 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-646-61509-5
14,95 Euro

Alice hat einige Probleme zuhause. Da ist sie froh, wenn sie die Zeit mit ihrer Freundin Nasti verbringen kann, um ihrer Realität zu entfliehen. Doch vor einiger Zeit hat Nasti eine neue Clique gefunden, deren Anführer Trasher ihr neuer Freund ist. Alice reagiert eifersüchtig, denn am liebsten möchte sie ihre beste Freundin für sich haben. Und was sind das überhaupt für Leute aus dieser Clique? Sie nennen sich selbst Roofer. Denn sie klettern auf die höchsten Dächer der Stadt oder auch auf Baustellenkräne. Manchmal filmen sie sich dabei und stellen die Videos dann ins Netz. Das ist doch verrückt, denkt Alice, doch gleichzeitig ist sie fasziniert von der Unerschrockenheit der Gruppe. Aber nicht nur der Mut treibt Trasher immer weiter höher hinauf, sondern auch die Konkurrenz. Denn er will der beste sein und liefert sich Wettkämpfe mit einem anderen Mitglied der Clique. Ganz nach dem Motto: je gefährlicher, desto besser. Doch niemand scheint sich wirklich Gedanken darüber zu machen, wie gefährlich es wirklich werden kann…

Meine Meinung:

Das Buch lebt ganz und gar von dem Schreibstil der Autorin. Er ist klar und unverblümt und passt zu den Situationen und Personen, die vorkommen. Das Buch ist aus der Sicht von Alice geschrieben. Sie ist wirklich eine sehr interessante Protagonistin. Allerdings finde ich, dass man in ihrer Gestaltung noch viel tiefer hätte gehen können. In ihrem Charakter schlummert viel ungenutztes Potenzial, das zwar angelegt, aber nicht ausdifferenziert wurde. Das ist schade, denn ein paar Seiten mehr von dem Buch hätte ich durchaus ertragen. Der Schreibstil trägt auch dazu bei, dass man immer weiterlesen möchte und es spannend bleibt. Auch wenn ich es immer etwas blöd finde, wenn ein Buch mit dem Ende einer Geschichte anfängt, so muss ich doch zugeben, dass es Spannung aufbaut und man unbedingt wissen will, wie es dazu gekommen ist.

Leider kam dann das Ende viel zu schnell und etwas zu holprig. Es hat die Tiefe gefehlt. Vor allem, was die Gefühle von Alice angeht. Sie tut auf einmal Dinge, zu denen sie eigentlich weder emotional noch körperlich in der Lage wäre. Das macht das Ganze zwar sehr dramatisch, aber ich hätte mir trotzdem einen tieferen Einblick in ihre Gefühlswelt gewünscht.

Also bleibt mir als Fazit zu sagen: Es steckt wirklich viel Gutes in diesem Buch, aber es wurde nicht alles aus der Geschichte rausgeholt. Trotzdem hat es mir gefallen und ich würde es zum Lesen weiterempfehlen.

Carolin Wallraven, 19 Jahre

 

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