von John Green
Hanser , 2017
gebunden, 281 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 978-3446259034
20,- Euro
„Ich schätze, es gefällt mir einfach nicht, in meinem Körper leben zu müssen. Falls das irgendeinen Sinn ergibt. Ich habe das Gefühl, ich bin tief drinnen nur so eine Art Automat, der existiert, um Sauerstoff in Kohlendioxid umzuwandeln, also ein bloßer Organismus in dieser ganzen … Weite. Außerdem finde ich es ziemlich unangenehm, dass ich das, was angeblich mein Ich sein soll, nicht steuern kann.“
Angstzustände und Zwangsstörungen machen der 16- jährigen Aza Holmes das Leben schwer. Sie hat nicht nur die vielen Probleme eines Teenagerdaseins zu bewältigen, nein, ihre nicht aufzuhaltenden Gedanken sind noch eine zusätzliche Last, die sie auf ihren Schultern zu tragen hat.
Doch ihre Freundin Daisy schafft es, Aza zu einem Abenteuer zu überreden, welches sie wenigstens für wenige Augenblicke von ihren Gedankenspiralen ablenkt, in denen Aza sich immer wieder verfängt. Auf der Suche nach einem untergetauchten Milliardär, auf den eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung ausgesetzt ist, kommt Aza einem Jungen aus ihrer Kindheit näher.
Ein skurriler Plot, in den der Autor die Handlung einbettet. Da ist es natürlich zu verstehen, dass das nicht allen Leuten gefällt. Auch wird die Handlung im weiteren Verlauf der Geschichte ziemlich vernachlässigt, sodass nicht nur die Spannung, sondern auch die Motivation zum weiteren Lesen fehlt.
Der Charakter der Protagonistin ist nach meiner Meinung ziemlich widersprüchlich. Ihre Ängste vor ihrem eigenen Körper, genauer gesagt vor den Bakterien in ihrem Körper, schränken sie in ihrem Leben und in ihrer Beziehung zu den anderen Figuren ein.
Aber einerseits kann sie die Vorstellung von gesunden Bakterien in ihrem Körper nicht ertragen, anderseits ist ein verunreinigter Fluss, durch den sie watet und der voller Bazillen und Krankheitserreger ist, für sie kein Problem.
Sie soll wohl eine außergewöhnliche Figur darstellen, für die ja John Green letztendlich bekannt ist, doch ist es schwierig sich in solche Personen hineinzuversetzen.
Angefangen bei den Namen der Personen bis hin zu den Problemen, die sie zu meistern haben.
Allerdings gibt es einen Punkt in Azas Charakter, der doch (in Ansätzen zumindest) meisterliche Züge aufweist. Es ist die Angst vor der Fiktion der eigenen Person, des Nicht-Existierens, die Aza zu einer besonderen Figur machen. Ihre philosophischen Denkansätze, die sie in ihren Dialogen zu Davis offenbart und die ihre Figur zu einer erwachsenen Persönlichkeit machen, sind die Teile des Buches, die mir am besten gefallen und die es zu einem außergewöhnlichen Buch machen.
Mona Ben Hmouda, 18 Jahre