von Trenton Lee Stewart
aus dem Amerikanischen von Nina Scheweling,
Thienemann, 2019
gebunden, 297 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-522-18496-0
14,00 Euro
Ruben lebt mit seiner Mutter in New Umbra. Die Stadt ist schon seit geraumer Zeit dreckig und arm. Doch ihr ist ein goldenes Zeitalter vorhergesagt worden. Niemand glaubt das aber wirklich. Die Stadt wird von „dem Schatten“ regiert und kontrolliert. Niemand hat ihn je gesehen, aber seine Wachleute beobachten alle Gebiete, nehmen Menschen fest und ziehen Steuern ein.
Da sein Vater schon lange tot ist, muss Rubens Mutter allein für das Einkommen der Familie sorgen. Daher ist sie oft weg. Ruben nutzt die Zeit, um verbotenerweise herumzustreunern. Dabei findet er eine geheimnisvolle und wertvoll aussehende Taschenuhr. Um sie möglicherweise für sehr viel Geld einzutauschen und damit die Lage seiner Familie zu retten, klappert Ruben alle Geschäfte ab.
Doch dadurch kommt er nicht zu Geld, sondern scheucht die Männer des Schattens auf. Denn anscheinend hat die Uhr ein Geheimnis. Doch was ist das Geheimnis? Wie will Ruben sich in New Umbra vor dem Mann verstecken, dem alles gehört und der alles sieht und hört?
Der erste Band der Dilogie (= Zweiteiler) „Secret Keepers“ ist geheimnisvoll. Es geht um eine düstere Stadt mit Leuten, die einem wie eine Art kriminelle Geheimgesellschaft erscheinen. Dies macht die Geschichte sofort spannender. Die fiktive Stadt New Umbra ist hier auch sehr gut dargestellt. Vielleicht war es nicht die Absicht des Autors, aber ich habe aus dem Roman die Moral gezogen, dass nicht immer die, die die Macht haben, alles besitzen. Mit Geld und Kontrolle hat man nicht alles. Ich finde diese Aussage des Buches sehr gut.
Den Klappentext finde ich allerdings zu genau. Also rate ich euch, den nicht zu lesen, da dort schon ein oder zwei Aspekte des Buches genannt werden, die sich erst im Laufe der Geschichte entwickeln.
Natürlich ist auch die Geschichte an sich sehr gut strukturiert und spannend gestaltet. Die Charaktere sind super! Zwar kommt einem das Leben von den Protagonisten etwas befremdlich vor, aber es ist schließlich auch eine fiktive Stadt mit ihrer Umgebung. Dort ist alles anders geregelt. Daher hat es ein wenig gedauert, bis ich mich damit abgefunden habe. Sonst fand ich das Buch aber total cool geschrieben und flüssig zu lesen.
Die beiden Cover, von Band 1 und 2, finde ich toll. Vor allem die Tatsache, dass sie, wenn man sie zusammenstellt, einen Kompass ergeben. Außerdem finde ich die Gestaltung an sich gut gelungen.
Ich finde es auch gut, dass beide Bücher gleichzeitig herausgegeben wurden. So muss man nicht so lange auf den zweiten Band „Secret Keepers- Zeit der Jäger“ und das Finale warten.
Um diese Rezension und das beschriebene Buch zu verstehen, MUSS man den ersten Band gelesen haben.
In letzter Sekunde entkommt Ruben der Flut, welche ihn in der Höhle überrascht. Dort waren die geheimen Briefe von Penelope versteckt. Ihre Botschaft:
Wer beide besitzt, kennt keine Angst vor dem Tod. Er spürt nicht das Vergehen der Zeit. Er atmet keinen Schmerz und keine Not und kümmert sich nicht um irdisches Leid.
Bis, so Gott will, er sie wieder verliert.
Denn niemand sollte, ob gut oder gemein, länger in solch abnormem Zustand sein.
Ruben weiß jetzt, was der Schatten will. Er wird nur deshalb von diesem gejagt, weil dieser mit beiden Uhren besondere Macht besitzt. Zusammen mit Penny und ihrem Bruder Jack macht Ruben sich auf den Weg nach New Umbra. Ihr Plan ist es nämlich, den Schatten aufzuspüren und ihm seine Uhr zu stehlen, damit jener niemals beide besitzt. Dafür brauchen sie aber eine gute Strategie und ein wenig Hilfe. Denn niemand weiß, wer der Schatten ist.
Meine Meinung
Der zweite und abschließende Band der Dilogie ist sehr spannend und actionreich. Außerdem hat er überraschende Wendungen inklusive. Ich muss sagen, dass mir das echt super gefallen hat. Was beim ersten Band eher Einleitung und Erklärung war, ist hier pure Action. Die Geschichte wandelt sich immer mehr zu einer rasanten Detektivgeschichte. Ein klasse Buch für Kinder!
Der Schreibstil hat mir auch wieder gefallen. Es ist sehr flüssig zu lesen und die Charaktere sowie die Schauplätze sind gut beschrieben. Es gab nur eine Szene, wo ich ein wenig verwirrt war, aber euch diese zu beschreiben, wäre nicht möglich (SPOILERALARM!).
Das Cover gefällt mir auch, wobei ich das Blau des ersten Bandes schöner fand. Insgesamt ein super Buch!
Sophie Heuschkel, 14 Jahre