Some girls do

Coverfoto Some girls do
Copyright: Penguin

von Jennifer Dugan
englisches Original
gebunden, 324 Seiten
Penguin, 2021
ab 12 Jahren
ISBN: 978-0-593-11253-3
12,49 Euro

 

Wenn es eine Sache gibt, die Morgan Matthews in ihrem Leben liebt, dann ist es das Laufen. Und sie ist gut. Richtig gut. Jedoch gab es an ihrer alten Privatschule einen Zwischenfall mit ihrem homophoben Coach. Seitdem befindet sich ihre Familie im Kampf vor Gericht und Morgan ist für Wettkämpfe gesperrt und muss die Schule wechseln. An der neuen Schule möchte sie unbedingt einen Neuanfang machen.

Hier wird sie offen und stolz sein und nicht die selben Fehler wie früher machen. Sie wird sich nicht vorschreiben lassen, wen sie zu lieben hat! Das neue Team nimmt sie mit offenen Armen auf und scheint kein Problem damit zu haben, dass sie offen dazu steht lesbisch zu sein. Doch Morgan wird schnell klar, dass das nicht darin liegt, dass diese Schule so viel toleranter ist, sondern vor allem daran, dass sie die Neue ist.

Die Anderen kennen sich alle schon ihr ganzes Leben lang, wodurch sie ein paar Leute kennenlernt, die Angst haben, dass ihr Outing deshalb weniger akzeptiert wird.

Morgan fasst den Entschluss, dass sie helfen möchte. Sie möchte ihre Geschichte nutzen, um anderen Kindern in ähnlichen Lagen zu helfen und sie möchte für Gleichheit und Gerechtigkeit kämpfen. Und dann ist da noch Ruby. Die wunderschöne Ruby, die auf den Laufstegen glänzt und in ihrer Freizeit alte Autos auf Vordermann bringt. Sie bringt Morgan ganz schön durcheinander, fängt sie ein in einem Tanz aus Nähe und Distanz. Und Morgan kann sich nicht gegen ihre Anziehungskraft wehren, obwohl sie sich doch eigentlich geschworen hat, nie wieder jemandes Geheimnis zu sein. Wie lange können die beiden diesem Druck standhalten und wie lange wird es dauern, bis jemand hinter ihre Beziehung kommt?

Morgan und Ruby sind wirklich interessante Hauptcharaktere. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und da die Geschichte abwechselnd aus ihren jeweiligen Perspektiven geschrieben ist, bekommt man als Leser einen echt guten Einblick in ihr Leben und ihre Gedanken. Morgan zum einen, hat wirklich unter ihrer alten Schule gelitten und auch jetzt noch quält es sie, dass der Gerichtsprozess so elend langsam geht. Sie weiß zwar, dass sie auf diesem Weg für ihre Rechte kämpft und doch hat sie das Gefühl, nicht genug zu machen, da alles so viel Zeit kostet. Dazu kommt die Tatsache, dass sie weiterhin für Wettkämpfe gesperrt bleibt.

Ruby auf der anderen Seite hat ständig Probleme mit ihrer Mutter. Eigentlich hat sie nämlich gar keine Lust mehr auf die ganzen Wettbewerbe zur Miss Teen America, fühlt sich jedoch ihrer Mutter gegenüber verpflichtet. Immerhin hat diese damals ihre Chance verpasst, da sie mit Ruby schwanger wurde. Diese inneren Konflikte der Charaktere haben mir als Leser wirklich gut gefallen sind, da ich persönlich sehr spannend fand, wie sie sich auf das Verhalten der Figuren auswirken. Dazu kommt dann natürlich noch die Beziehung zwischen den beiden. Zu Beginn wirkt das ganze sehr wie eine typische „Enemies to Lovers“ Geschichte, da die beiden grade in den ersten Kapiteln überhaupt nicht miteinander auskommen. Doch dann wird der Konflikt um das Outing zu einem immer größeren Handlungsteil. Dadurch das Morgans Familie super offen ist und für sie kämpft, fällt es Morgan sehr schwer, sich in Rubys Lage zu versetzten, die mit einer doch ziemlich homophoben und kontrollierenden Mutter zu kämpfen hat. So vermittelt die Geschichte die sehr wichtige Botschaft, dass man oft nicht alle Situationsfaktoren, die zu einer Entscheidung führen sieht und daher darauf achten sollte, nicht vorschnell zu urteilen.

 

Ann-Kathrin Opiolka, 20 Jahre

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