von Antonia Michaelis
Oetinger, 2018
gebunden, 368 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3789109188
18, 00 Euro
Der achtzehnjährige Sean ist aus dem Iran geflüchtet und wohnt seit einiger Zeit in einem Flüchtlingsheim an der Ostsee. Mitten in der Nacht wird er in einen Mord verwickelt und lernt den kleinen Jungen Davy kennen, der aus seinem Kinderheim abgehauen ist. Zusammen machen sie einen verrückten und abenteuerlichen Roadtrip quer durch Deutschland, mit der Polizei und den wirklichen Mördern im Nacken. Zwischendurch geraten sie in die ein oder andere schräge Situation, aber Dank Davys Charme entkommen sie immer wieder. Während des Roadtrips lernen sie Lotta -ein freches und selbstbewusstes Mädchen- kennen. Prompt verknallt sich Sean in sie. Wird am Ende alles gut ausgehen und warum musste Sean überhaupt aus dem Iran flüchten?
Das Buch „Tankstellenchips: Ein Heldenepos“ erzählt eine witzige, emotionale und zugleich spannende Geschichte, die mich ein bisschen an den Bestsellerroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf erinnert hat. Die beiden Protagonisten habe ich sofort auf den ersten Seiten ins Herz geschlossen. Sean mit seinem brüchigen Deutsch und Davy mit seinem Sprachfehler haben in meinen Augen super zusammen harmoniert und mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht. Zudem fand ich sehr interessant, unser Land durch eine andere bzw. Seans Perspektive zu sehen.
Abschließend kann ich das Buch jedem empfehlen, der offen für eine einzigartige, lustige und spannende Geschichte ist.
Sonja Schmitz, 15 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
Ich hatte wenig Lust, mit gebrochenen Knochen in einer Zelle zu landen.
Sean und Davy haben beide keine Familie. Sean ist aus dem Iran geflohen und musste dort seine Familie zurücklassen. Davy wohnt eigentlich in einem Kinderheim, möchte aber unbedingt seinen Vater suchen, den er nicht kennt.
Und deshalb sah ich wieder nach vorn, trat noch kräftiger in die Pedale und schoss zwischen den Hecken entlang.
Beide werden Zeugen eines Überfalls. Da jedoch Sean und Davy gesucht werden, wollen sie nicht zur Polizei. Sie versuchen gemeinsam, sich von der Ostsee nach Köln durchzuschlagen. Geldmangel ist dabei nicht ihr einziges Problem.
Aber Höflichkeit ist wichtig, Höflichkeit ist das Letzte, was bleibt, wenn man nichts mehr hat.
Sean sollte eigentlich in einem Flüchtlingsheim sein, da er abgeschoben werden soll. Er wollte nicht erklären, was vor seiner Flucht im Iran passiert ist und ohne Grund darf er nicht in Deutschland bleiben. Davy dagegen wird von der Polizei gesucht, da er nachts aus dem Kinderheim abgehauen ist, in dem er lebt.
Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche und nicht immer legale Reise durch halb Deutschland, aber auch zu sich selbst.
In diesem Buch werden einige nicht ganz einfache Themen angesprochen. Viele Menschen werden aus Deutschland abgeschoben, weil sie entweder aus einem sicheren Herkunftsland kommen oder weil sie in ihrer Heimat keine Verfolgung befürchten müssen. Auch Sean hat Angst vor Abschiebung.
Dennoch ist Tankstellenchips ein sehr ergreifendes und oft schönes Buch. Sean und Davy begegnen auf ihrer Reise vielen wunderbaren Menschen, die ihnen ohne Vorurteile helfen.
Für mich wird dieses Buch außergewöhnlich, weil es aus Seans Perspektive erzählt wird. Du erfährst viel über sein Leben in Deutschland, aber auch über seine Heimat und schließlich auch über die Gründe seiner Flucht.
Ich empfehle dir dieses Buch, wenn du vorurteilsfrei mit anderen Menschen umgehen kannst oder einen Schritt in diese Richtung tun möchtest. Auch wenn du eine außergewöhnliche Geschichte lesen möchtest, ist dir dieses Buch empfohlen.
Katrin Berszuck, 18 Jahre