von Michael Peinkofer
Ravensburger, 2018
gebunden, 309 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-473-40825-2
14,99 Euro
Wynn und Anny leben in zwei Welten und sind komplett verschiedene Mädchen – sehen sich aber zum Verwechseln ähnlich.
Während Anny in einer Welt wie unserer lebt, Geige spielen liebt und der Liebling jeden Lehrers ist, wohnt Wynn in der märchenhaften Anderwelt, entzweckt Geigen zu Pfeil und Bogen und hasst den Unterricht.
Doch dann wird Wynn von einem magischen Stein genau vor Anny katapultiert. Sofort stellen auch die Mädchen fest, dass sie sich verblüffend ähnlichen sehen und beschließen die Rollen zu tauschen. Doch der Gedanke stellt sich als schwieriger heraus als gedacht, denn eine alte böse Macht, die weit bis vor ihre Geburt reicht, hat es auf die beiden nichts ahnenden Mädchen abgesehen.
Meine Meinung:
Ich habe oft gehört, dass dieses Buch ähnlich ist wie „Hanni und Nanni“ oder „Das Doppelte Lottchen“. Dieser Gedanke kam mir auch zunächst nach dem Lesen des Klappentextes und deshalb war ich umso glücklicher, als ich feststellen musste, dass das so gar nicht stimmt.
Der Autor Michael Peinkofer hat mit „Twyns – die magischen Zwillinge“ eine wundervolle Reihe angefangen. Er hat es geschafft, so eine moderne Fantasy Version von „Der Prinz und der Bettelknabe“ zu verfassen, wie man sie vorher noch gar nicht gelesen hat. Die Verbindung zwischen Märchen, Fantasy und sogar dem „echtem Leben“ wurde perfekt ausgeschmückt.
Was ich besonders toll finde, sind der Prolog und der Epilog. Ich mag es einfach, wenn man noch eine knappe (historische) Vorgeschichte der Geschichte hat, so fühlt man sich gleich viel mehr mit der Geschichte verbunden, so als würde man sie schon lange lesen. Ihr kennt das Gefühl beim Lesen bestimmt auch, oder?
Ich kenne nur wenige Autoren, die schon im kurzen Prolog so informative Fakten über die Handlung verfasst haben. Das spart besonders das viele „Rum-drum-Gerede“ und macht das Lesen viel leichter.
Das Cover strahlt genau die passende Stimmung aus und ist in Hinsicht auf den versteckten Gargoyler sehr interessant zum Ansehen. Gefallen haben mir auch die Pflanzenranken über jedem neuen Kapitel, welche besonders kurz gehalten worden sind, aber nicht so kurz, dass etwas fehlt.
Es ist interessant, während des Lesens die Entwicklung der Mädchen zu beobachten. Dazu möchte ich im Moment aber nicht mehr verraten, da ich Angst habe, meine Vermutungen für den 2. Band zu spoilern… ich möchte euch ja nicht den Lesespaß vorwegnehmen… Aber vielleicht treffen wir uns dann bei dieser Besprechung wieder? 😉
Ich kann dieses Buch besonders für jüngere Zwilling- und Fantasyfans empfehlen. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass sich dieses Buch prima zum Vorlesen eignet, da man sich so wundervoll in die Rollen hineinversetzen kann. Ich bin schon gespannt auf den 2. Band!
Bengisu Bor, 14 Jahre