Vergiss nicht, dass du tot bist

Coverfoto vergis nicht, dass du tot bist
Copyright: Arena

 

von Angela Mohr
Arena, 2013
Taschenbuch, 280 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-401-50418-6
9,99 Euro

Als Sabina erfährt, dass ein Herz für sie gefunden wurde, ist sie überglücklich. Denn eine Herztransplantation ermöglicht ihr ein neues Leben, das sie aufgrund ihrer Herzschwäche ansonsten nicht mehr führen könnte. Doch nach der Transplantation fühlt sie sich seltsam verändert und merkt schnell, dass irgendetwas nicht stimmt. Sabina ist der festen Überzeugung, dass jemand hinter ihr her ist und nach ihrem grade neu gewonnenen Leben trachtet.

Dieses Buch hat mich mit unterschiedlichen Gedanken zurückgelassen. Auf der einen Seite hat mir die Geschichte einen wundervollen Einblick in das Leben einer Herztransplantierten gegeben. Ich habe mit Sabina Hoffnung geschöpft und bin mit ihr durch die schweren Phasen gegangen. Man merkt wirklich, wie viel Mühe sich die Autorin bei der Recherche gemacht hat. Organ-Transplantationen werden als kontroverses Thema aufgegriffen, alle Standpunkte werden beleuchtet und Fragen, die ich mir schon immer gestellt habe, beantwortet.

Trotzdem konnte ich mich irgendwie nicht so wirklich mit dem Buch anfreunden. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mit der falschen Haltung an das Buch heran gegangen bin. Das Buch wird auf dem Cover als “Thriller” beworben, was es meiner Meinung nach aber nicht ist. Die ersten 200 Seiten plätschern eher so “leicht” dahin (zumindest soweit, wie es bei einem Buch über Organ-Transplantationen möglich ist) und behandeln eher Sabinas persönliche Probleme und ihren Umgang mit ihrem neuen Leben. Erst auf den letzten 50 Seiten beginnt sich dann die Spannung wirklich aufzubauen.

Ich fand die Geschichte rund um Sabina, die Angela Mohr mir hier präsentiert hat, NICHT schlecht, aber hatte einfach die total falschen Erwartungen. Wenn man über 200 Seiten wartet, dass etwas Spannendes passiert, kann man sich einfach wenig auf die Details konzentrieren, die so liebevoll in das Buch eingearbeitet wurden. Sabinas Geschichte ist eher bewegend und gefühlvoll, aber so gar nicht spannend.

Wer also Lust auf einen packenden Thriller zum Fingernägel anknabbern hat, ist hier definitiv fehl am Platz. Wer aber Lust hat, mehr über das Thema Organspende herauszufinden und sich mit den unterschiedlichen Meinungen dazu vertraut machen möchte, wird in diesem Buch eine gut recherchierte und bewegende Story finden.

Imke Wellesen, 18 Jahre

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