von Chris Kaspar
Moon Notes, 2021
Paperback, 338 Seiten
ab 15 Jahren
ISBN: 9783969760130
15,00 Euro
Renas Freund Joe ist tot. Und eigentlich ist alles, was passiert ist, Renas Schuld. Als wären ihre Trauer und der Hass, der ihr in ihrer Stadt nun entgegengebracht wird, nicht schlimm genug, bekommt sie auf einmal auch Nachrichten von einem seltsamen Luzifer. Rena muss Aufgaben erfüllen, die alle im Zusammenhang mit Joes Tod stehen, damit ihrer Familie nichts zustößt.
Von der Idee des Buches her hat mich die gesamte Story etwas an „Tote Mädchen lügen nicht“ erinnert, allerdings mit einem Hauch mehr Spannung, die durch die Aufgaben entsteht, die Rena abzuarbeiten hat.
Die Geschichte ist unterhaltsam und gut geschrieben, hat aber nur wenige eigene Ideen. Das Ganze wirkt eher wie ein Flickenteppich, zusammengesetzt aus vielen anderen Büchern. Die meisten Sachen hat man irgendwo anders vorher schon einmal gelesen.
Mit Rena als Charakter konnte ich mich leider nicht so wirklich identifizieren. Das liegt vielleicht daran, dass in der eigentlichen Handlung und den eingebauten Rückblenden ein ziemlich schizophrenes Bild von ihr erzeugt wird. Auf der einen Seite wird sie in der Vergangenheit als rücksichtloser Unmensch gezeigt, doch in der Handlung selber hat sie dann totale Probleme damit, bestimmte Dinge in den Aufgaben zu tun. Sehr viel besser gefallen hat mir dagegen die Wandlung, die sie während des Buches durchmacht. Und auch ihre Beziehung zu den anderen Charakteren ist sehr gut ausgearbeitet.
Insgesamt ein zwar spannendes Buch, dass aber stark an „Tote Mädchen lügen nicht“ erinnern mag, dem allerdings viel von der Charakterarbeit dieses Buches fehlt. Trotzdem ein angenehmer Lese- Spaß für zwischendurch.
Imke Wellesen, 20 Jahre