Zeit der Lügen

Coverfoto: zeit der Lügen
Copyright: randomhouse

von Monica Hesse
Cbt, 2022
Taschenbuch,  396 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-570-31430-2
10,00 Euro

Während des 2. Weltkriegs werden die Mädchen Haruko aus Colorado und Margot aus Iowa in ein Internierungslager für feindliche Ausländer deportiert. Obwohl Harukos Familie versucht Abstand zu den Nazis im Lager zu halten, freunden sich Haruko und Margot an.

Während Margot mit Schrecken zusieht, wie ihr Vater sich den Nazis immer weiter annähert, versucht Haruko herauszufinden, was ihr Vater ihr verheimlicht und warum sie überhaupt im Lager gelandet sind. Zusammen stehen die Mädchen die schwierige Zeit durch. Aber können sie sich überhaupt trauen, wenn das Lager auch sonst von Lügen überschattet wird?

Ich lese selten Bücher über historische vergangene Ereignisse, auch wenn hier nur der Rahmen (das Lager und die Vorfälle) Realität waren. Doch ich muss sagen, dass mir das Buch von Anfang an gut gefallen hat und ich die Geschichten der beiden Mädchen so interessant fand, dass ich unbedingt immer weiterlesen wollte.

Durch die vielen Parallelen zu realen Ereignissen in Crystal City lernt man viel über die US-Internierungslager des Zweiten Weltkriegs, über die ich persönlich fast nichts vorher wusste, da sie auch im Unterricht nie Thema waren. Die Bedingungen waren hart und wieder einmal werden die unlogischen und unfairen Vorgehensweisen gegen Ausländer während des Krieges demonstriert. Die deutschen und japanischen Bürger der USA haben nichts mit dem Krieg zu tun, aber weil sie oder ihre Vorfahren aus feindlichen Ländern stammen, leiden sie darunter, obwohl sie offiziell amerikanische Staatsbürger sind.

Auch wenn gar nicht viel in dem Buch passiert, passiert doch so viel, dass es durchgehend spannend bleibt. Die Geschichte rund um Harukos und Margots Freundschaft ist so fesselnd und schön, dass man unentwegt hofft, dass die beiden ein Happy End haben, was sie schlussendlich jedoch leider nicht haben. Doch auch das finde ich gut, da es die Traurigkeit der Zeit und der Situation widerspiegelt und so realistischer ist.

Allerdings war die Beziehung der beiden als Liebesgeschichte angepriesen, die ich persönlich nicht wahrgenommen habe. Die beiden waren weder ein Paar, noch hatte ich als Leserin je das Gefühl, dass zwischen ihnen mehr als gute Freundschaft sein könnte.

 

Mara Frohreich, 19 Jahre

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