von Christopher Edge
aus dem Englischen von Wieland Freund und Andrea Wandel
Thienemann, 2018
gebunden, 168 Seiten
ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-522-18487-8
12,99 Euro
Die Quantenphysik besagt, dass ein Teilchen, so lange wir nicht hinsehen, zur selben Zeit in unterschiedlichen Zuständen an unterschiedlichen Orten sein kann. Wenn man jedoch hinsieht, wird eine Entscheidung getroffen und das Universum spaltet sich, wodurch ein Paralleluniversum entsteht, in dem genau das Gegenteil passiert.
Albies Mutter ist an Krebs gestorben. Als sein Vater ihm von der Quantenphysik erzählt, beschließt Albie ein Paralleluniversum zu finden, in dem der Krebs nicht ausgebrochen ist und seine Mutter folglich noch lebt. Mit einem Umzugskarton, einem Messgerät für Radioaktivität und einer Banane entwickelt Albie die Quanten-Bananen-Theorie ganz im Sinne des berühmten Experiments „Schrödingers Katze“, um zwischen den verschiedenen Universen hin und her zu reisen. Eine spannende Suche quer durch verschiedenste Paralleluniversen beginnt. Jede Welt ist in einem entscheidenden Punkt anders, aber wird es Albie gelingen, die richtige zu finden? Wird er seine Mutter finden? Und was passiert mit denen, die er zurückgelassen hat?
Albies Geschichte wird wunderbar erzählt. Er hat zwar seine Mutter verloren, aber anstatt in Tränen zu versinken, gibt er nicht auf und versucht einen Weg zu finden, sie noch einmal zu sehen. Dadurch wird er zu einem sehr starken Charakter und es macht Spaß mit ihm zu reisen, da er nie aufgibt. In den ersten Universen ist seine Mutter immer noch tot, aber Albie gibt weiter sein Bestes und verbessert seine Theorie um seine Mutter irgendwann zu finden. Ich finde es ist eine wunderbare Botschaft, sich nicht unterkriegen zu lassen und weiter zu kämpfen, auch wenn man trauert, weil man einen wichtigen Menschen verloren hat. Beeindruckend fand ich persönlich vor allem auch, dass dieses Buch die grundlegenden Aussagen der Quantenphysik total anschaulich und verständlich erklärt, sodass auch Jüngere sie ohne Probleme verstehen können. Die Idee, mit Hilfe eines Experiments quer durch die Paralleluniversen zu reisen, ist außerdem fantastisch und es ist total spannend mit Albie die mal kleineren und mal größeren Unterschiede der einzelnen Welten zu erforschen. In den verschiedenen Welten trifft er auf verschiedene Ausgaben von sich selbst und von anderen Menschen aus seinem Umfeld, was ihn zuletzt lehrt, dass er zwar seine Mutter verloren hat, aber dass er immer noch seinen Vater hat. Und dass die beiden nun umso mehr für einander da sein müssen um sich gegenseitig zu trösten. Dies enthält meiner Meinung nach ebenfalls einen sehr wahren Kern, da man Trauer meist einfach überwindet, wenn man nicht alleine ist. Mir persönlich ist zusätzlich wichtig, dass die Geschichte trotz Albies Verlust keinesfalls traurig ist. Es gibt zwar einige sehr emotionale Szenen, aber es wird vor allem Hoffnung, Zusammenhalt und Zuversicht vermittelt.
Ann-Kathrin Opiolka, 16 Jahre