Baku und der weiße Elefant

Coverfoto Baku und der weiße Elefant
Copyright: ueberreuter

von Anke Burfeind/Annabelle von Sperber
ueberreuter, 2021
Hardcover, 212 Seiten
ab 9 Jahren
ISBN 9783764152130
14,95 Euro

 

Kinder, die arbeiten müssen, damit ihre Familien überleben, sind Kinderarbeiter.
Diese Kinder haben keine Kindheit. Diese Kinder haben aber Rechte. Wie jedes Kind.

 

Baku und seine Schwester Suri leben in Ghara, einem kleinen Dorf in Nordindien. Sie sind arm und haben oft Hunger. Trotzdem lieben sie ihr Dorf und können sich kein schöneres Zuhause vorstellen. Deshalb trifft es den 10jährigen Baku wie einen Schlag, als sein Vater ihn als „Arbeiter“ an einen Kinderhändler verkauft. Baku soll in einer großen Stadt in einer Textilfabrik arbeiten, damit seine Familie von seinem Lohn überleben kann.

In der Fabrik soll Baku von morgens bis abends bunte Perlen auf Masken kleben, die dann an Touristen verkauft werden. Er bekommt auch hier kaum etwas zu essen und Schläge, wenn er zu langsam oder nicht ordentlich genug arbeitet.

Wäre nicht Molle an seiner Seite, der davon träumt, später als Clown zu arbeiten, Baku wäre verzweifelt. Molle zeigt Baku, dass man nie aufgeben darf und für seine Träume kämpfen muss.

Er bringt Baku mit dem freundlichen Obsthändler Poppi zusammen, der ihm heimlich das Lesen und Schreiben beibringt und ihn auf dem Markt für sich arbeiten lässt. Als Poppi hört, dass Baku später einmal Arzt werden will, stellt er ihm den blinden Heiler Mr.8 vor, bei dem Baku, wenn er ein paar Minuten Zeit erübrigen kann, in die Lehre geht.

Bakus Leben wird dadurch erträglicher, aber seine Familie, vor allem seine Schwester Suri, fehlt ihm sehr. Und dann findet er eines Tages vor dem Obststand von Poppi einen kleinen weißen Stoffelefanten. Er gehört Suri und Baku hat ihn ihr geschenkt, bevor er sein Dorf verlassen musste…

Diese wunderschöne und einfühlsam erzählte Geschichte mit den sehr stimmigen Zeichnungen von Annabelle von Sperber ist ein modernes Märchen. Baku ist ein mutiger kleiner Junge, der viele Schicksalsschläge verkraften muss und sich trotzdem nicht unterkriegen lässt. Er ist trotz seiner schwierigen Lebensumstände ein fröhliches, hilfsbereites und wissbegieriges Kind. Er liebt seine Familie und würde alles für sie tun, um sie aus der Armut herauszuführen.

So ein Leben in bitterer Armut, das können sich die meisten Kinder bei uns wahrscheinlich nicht wirklich vorstellen. Anke Burfeind, die Autorin  dieses Buches, erzählt es in ganz einfachen und verständlichen Worten, ohne etwas zu beschönigen. Sie weiß, wovon sie schreibt, denn sie arbeitet bei der Kinderhilfsorganisation „Childhood in freedom“ (Kindheit in Frieden) und setzt sich dafür ein, Kinder aus der Sklaverei zu befreien.

Natürlich geht es in Wirklichkeit oft nicht so gut aus wie in dieser Geschichte, natürlich malt die Autorin schon ein bisschen Schwarz-weiß, aber es ist ein „Märchen“, das sie erzählt und da gibt es eben die Guten und die Bösen und da siegen am Ende eben meist die Guten.

Trotzdem macht dieses Buch sehr nachdenklich und rüttelt auf, denn Baku ist ein Kind, das einfach nicht das Glück hatte, zur Schule zu gehen und bei seiner Familie leben zu dürfen.

Damit dieses Schicksal vielleicht einigen Kindern erspart bleibt, spendet der Verlag pro verkauftem Buch einen Euro an das Kinderhilfswerk Unicef. Eine gute Idee im „Internationalen  Jahr zur Abschaffung von Kinderarbeit“.

Monika H.

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Baku lebt eigentlich ganz zufrieden mit Suri (seiner Schwester), Kasi (seinem Vater) und seiner Mutter Sarala auf einem klitzekleinen Erdfleck, der „Ghara“ heißt. Doch die Familie leidet sehr unter dem Hunger. Sie haben nicht mehr viel zu essen. Sie haben auch kein Geld.

Eines eigentlich ganz normalen Tages taucht plötzlich an der Hütte von Baku, ein schlanker Mann auf. Er erzählt Kasi und Sarala, dass sein Cousin eine Fabrik in der Hauptstadt hat und bietet armen Familien an, ihre Kinder dahin zu schicken, damit sie einen Beruf erlernen und Geld verdienen können. Kasi macht aus, dass Baku am nächsten Morgen abgeholt werden soll. Sarala und Suri möchten das nicht. Aber Baku ist mutig, und stürzt sich in ein großes und gefährliches Abenteuer…

Der zehnjährige, schnelle Baku mag seine Schwester Suri sehr und er liebt Fußball. Suri und ist total nett und süß. Sie bekommt von Baku einen „Laki“ (Laki ist ein kleiner, weißer Elefant, von dem ihr Vater immer erzählt hat), den Baku aus einem Taschentuch gemacht hat.

Leyla ist die hübsche und nette Tochter von dem überhaupt nicht netten Fabrikbesitzer. Sie hilft Molle und Baku zu entkommen.

Der richtig nette und pummelige Molle, teilt mit Baku seine Decke und möchte einmal in einem Zirkus auftreten.

Drago ist böse, böse und nochmal böse! Er ist total unfair und der unnetteste Mensch aller unnettesten Menschen.

Und dann gibt es noch den blinden Mediziner Mr. 8 und den lustigen Obsthändler Poppi.

Das Buch hat leider nur wenige, aber schöne und schwarz – weiße Illustrationen. Das Titelbild sieht ansprechend aus und der Klappentext ist vorbereitend auf die Geschichte.

Laura Marie, 9 Jahre

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