Die Stille meiner Worte

Coverfoto: Die Stille meiner Worte
Copyright: ueberreuter

von Ava Reed
Ueberreuter, 2018
gebunden, 318Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7641-7079-0
16,95 Euro

„Du bist Hannah, du liebst Katzen und dies ist dein erstes Jahr in Sankt Anna. Du hast deine Zwillingsschwester verloren. Ihr Name war Izzy.“

Hannah findet seit dem Tod ihrer Schwester keine Worte mehr. Sie hat das Sprechen verlernt, dabei hat sie doch so viel zu sagen. Sie möchte schreien und die Wahrheit sagen, aber sie kann nicht. Ihre Eltern, überwältigt von ihrer eigenen Trauer, wissen nicht, wie sie mit ihr umgehen sollen und was sie noch tun können. Nur Mo, der Kater von Izzy, weicht Hannah nicht mehr von der Seite und kann ihr ein bisschen Trost spenden. Doch ob er bei ihr bleiben kann? Jetzt, da ihre Eltern beschlossen haben, Hannah in ein Internat „für zerbrochene Dinge“ zu schicken. Die Zeit an der neuen Schule beginnt mit einem Camp, wo sich alle neuen Schüler kennenlernen sollen. Jeder trägt dort sein eigenes Päckchen. Auch Levi ist dabei.

„Ich bin Levi, ich liebe Musik, dies ist mein letztes Jahr in Sankt Anna und ich hasse Katzen.“

Levi lebt schon länger in Sankt Anna und ist nun zu alt für die Schule. Er weiß noch nicht so recht, was er mit sich anfangen soll. Er will einfach nur noch ein letztes Mal bei diesem Camp mitfahren und seine Gedanken ordnen. Doch da macht Hannah, das Mädchen ohne Worte, ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Er ist fasziniert von ihr und will herausfinden, was in diesem stillen Mädchen steckt.

Meine Meinung:

Gänsehaut pur! Diese Geschichte ist wirklich sehr emotional und bewegend. Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber die Stimmung dieses Buches stimmt einfach. Es ist traurig und mitreißend, aber dabei ganz und gar nicht hoffnungslos, denn es gibt einen Funken. In Hannah und in diesem Buch, und bei mir ist der Funke definitiv übergesprungen.

Eine stumme Protagonistin ist etwas Neues für mich gewesen. Und es ist ja noch nicht mal so, dass Hannah stumm ist und nur noch mit Gebärden kommunizieren kann. Nein, sie ist still. Sie sagt nichts und kommuniziert nur wenn es nötig ist, durch ein Nicken des Kopfes mit ihren Mitmenschen. Etwas zu erzählen hat sie eigentlich schon lange nicht mehr. Und doch erfährt man als Leser, was sie alles so gerne sagen würde und auch, was sie ihrer Schwester alles erzählt, indem sie es aufschreibt und ihre Briefe an Izzy verbrennt. Dieser schmale Grad zwischen Sprechen können und es trotzdem nicht zu tun, ist der Autorin sehr gut gelungen. Es ist nicht einfach nur so, dass Hannah sich weigert zu sprechen. Sie schafft es einfach nicht, ist psychisch nicht in der Lage dazu. Und da ist es besonders schön mitzuerleben, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt. Wie dieses Camp, dieser Junge und vor allem sie selbst es schaffen, etwas in ihr zu verändern. Hannah ist wirklich eine starke Persönlichkeit und auch die anderen Charaktere, wie Levi und andere Camp-Teilnehmer, haben mich mit ihrer Echtheit überzeugen können.

Der Autorin ist echt ein sehr gutes Buch gelungen, dass mich zudem sehr berührt hat.

Carolin Wallraven, 19 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

„All die ungesagten Worte in mir sind Verständnis und Unverständnis zugleich, sie sind Einsamkeit und Gesellschaft, sie sind mein Gefängnis und meine Freiheit. Sind wie Fremde, die mich umarmen und wie Freunde, die mir den Rücken kehren. Sie sind da und sie können nicht heraus – sie sind wie ich.’

 Ein sehr gefühlsvolles Buch das bis unter die Haut geht.

Seit dem tragischen Unfall ihrer Zwillingsschwester Izzy ist nichts mehr wie zuvor – Hannah wurde von der Stille ihrer Worte eingeholt. Es ist, als wäre ein Teil von Hannah mit Izzy gestorben. Besonders für Hannah und ihre Familie, zu der auch der Glückskater Mo gehört, ist es eine sehr schmerzhafte Situation, die ein normales Zusammenleben verhindert. Hannah schreibt Briefe und verbrennt sie immer wieder, in der Hoffnung, dass Izzy sie erhalten wird. Durch die große Verzweiflung ihrer Eltern wird Hannah auf eine Schule für “zerbrochene Dinge” geschickt, die mit einem Camp beginnt. Sie bemerkt schnell, dass dieses Camp kein normales ist, sondern eins, in dem jeder sein “eigenes Päckchen” trägt. Sie versucht mit ihren Päckchen weiter stumm umzugehen, bis sie auf den geheimnisvollen Levi trifft, der alles macht ,was in seiner Macht steht, um nur ein einziges Wort  von ihr zu hören.

Wird Hannah über ihre Grenzen gehen, indem sie Izzy loslässt — und wird sie das Rennen gegen die Stille gewinnen?

“Die Stille meiner Worte” ist ein Buch, das man nicht vergessen wird. Es ist unglaublich, wie die Autorin es mit den bloßen Gedanken geschafft hat, mich den Tränen nahe zu bringen.

Das Cover spiegelt den Inhalt des Buches auch  nach außen wieder. Es wurde in Blautönen gehalten, was aber auch zu einem Teil der Geschichte beiträgt. Toll finde ich, dass man unter den verschiedenen Kapitelangaben kleine motivierende Sprüche findet.

Das Buch ist so unfassbar gefühlsbetont und so schön zugleich! Einfach nur Wow! Wir lesen abwechselnd in der Sicht der stummen Hannah und des geheimnisvollen Levi, und  das gibt uns  diesen unfassbar großen Eindruck der Gefühle.

Hannah findet zwar ihre Worte, jedoch sind diese in ihrem Kopf gefangen, weil sie den Weg nicht herausfinden. Nach und nach werden immer mehr Päckchen enthüllt.  Und Levi trägt ein ganz besonderes Päckchen mit sich, das er einer Stummen anvertraut. … Sogar die Gefühle von Izzy, einer Toten, werden hier genau übermittelt!

Ich finde es so schön, dass man miterleben kann, wie aus Hannahs Hoffnungslosigkeit, Schritt für Schritt ein Hoffnungsfunke wird.

Was ich vielleicht an dieser Stelle noch erwähnen sollte, ist, dass dieses Buch nicht deprimierend und durchgängig traurig ist… – Nein, genau im Gegenteil. das Buch ist manchmal sogar sehr lustig, auch wenn die Handlung so traurig ist.

Schade, dass das Buch schon zuende ist! 😔

Ich denke, ihr solltet das Buch einfach selber mal lesen und ich bin mir sicher, dass dieses Buch dann auch bei euch ein neues Lieblingsstück sein wird!

Bengisu Bor, 13 Jahre

Und hier die dritte Meinung:

Hannah kann seit dem Tod ihrer Schwester kein Wort mehr sprechen. Sie kann nur Briefe an sie schreiben, nur um diese wieder zu verbrennen. Als alles verloren scheint, trifft sie auf Levi, der von der schweigenden Hannah fasziniert ist und alles in der Welt tun würde, um sie wieder zum Sprechen zu bringen.

Das Buch hat mich echt umgehauen. Hannah trauert um ihre Schwester und weiß nicht, wie sie weitermachen soll. Deshalb sind vor allem die ersten Kapitel einfach super emotional geschrieben, sodass es richtig gut rüber kommt und man sich super in Hannah hineinversetzen kann und vielleicht sogar ein Stück ihrer Überzeugungen mitnimmt.

Ich finde auch gut, dass manche Kapitel aus Levis Perspektive geschrieben wurden. So muss man sich nicht auch noch zusätzlich fragen, was er denkt.

An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich ein riesen Fan von Mo, Hannahs Kater, bin. Er hat viel zur Geschichte beigetragen.

Besonders gut haben mir die Rückblicke gefallen, obwohl mir das bei Levi tatsächlich etwas überflüssig erschien.

Außerdem finde ich gut, dass nicht alle Geheimnisse sofort gelüftet werden. So bleibt das Buch fesselnder.

Auch der Schreibstil gefällt mir gut.

Abschließend kann man sagen, dass das Buch eine gute Abwechslung ist und einen auch zum Nachdenken anregt und berührt. Also definitiv eine Empfehlung von mir.

Katharin Lerner, 16 Jahre

 

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