von Julie Murphy
aus dem Englischen von Katrin Stier
FJB, 2018
gebunden, 398 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-8414-2242-2
18,99 Euro
Erscheinungstermin 22.3.2018
Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.
Willowdean, die von ihrer Mutter Dumplin‘ (Knödel) genannt wird, hat sich bisher immer wohl gefühlt. Dann hat sie eben ein paar Kilos mehr, na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann entwickelt sich etwas zwischen ihr und Bo. Als er sie küsst (und das nicht nur einmal), wird Willowdean unsicher. Hat sie ein paar Speckröllchen zu viel? Findet er sie wirklich attraktiv? Würden die Leute nicht über sie lästern, wenn sie zusammen durch die Stadt laufen? Nach dem Motto: „Die Dicke und er“?
Willowdean fühlt sich schlecht. Sie fühlt sich nicht mehr wohl in ihrem Körper und beschließt deswegen, gegen diese Selbstzweifel anzukämpfen. Das tut sie, indem sie an einem Schönheitswettbewerb ihrer Stadt teilnimmt. Sie wird sich und allen anderen beweisen, dass die Kleidergröße für Schönheit total unwichtig ist!
„Dumplin‘“ thematisiert so viele Probleme, die es in dieser Gesellschaft gibt! Übergewicht, Diäten, Komplexe, Differenzen in Freundschaften- all das wird hier behandelt! Normalerweise werden diese Probleme meiner Meinung nach nie ausreichend genug erläutert, aber in diesem Buch findet alles seinen gerechten Platz.
Durch die Kulisse (wie die Schule) ist es sehr lebensnah. Während in der Schule so viel Stress und Streit war, war die Arbeitsstelle für Willowdean eine Entspannung. Das lag nicht nur an Bo, der mit ihr dort arbeitet, sondern auch an den anderen Nebencharakteren, die mir, auch wenn sie nicht so oft aufgetreten sind, total sympathisch waren.
Spannungstechnisch fand ich das Buch nicht so stark. Es hat nicht mit der Spannung überzeugt. Viel mehr war es der Humor, der angenehme Schreibstil und die Gedanken von Dumplin‘, die es garantiert in jedem Jugendlichen schon mal gab.
Jeder hatte schon mal Gedanken, wie Dumplin‘ und das macht das Buch so realitätsnah.
Bo und Dumplin‘ sind meine absoluten Schätze und das meine ich zu hundert Prozent ernst. Ich liebe ihre Beziehung, ihre Entwicklung und was sonst noch alles dazugehört. Wenn sie sich getroffen haben oder Bo sie nur angeschaut hat, hat nicht nur Willowdeans Herz einen Purzelbaum gemacht, sondern auch meins!
Auch die Entwicklung mancher Charaktere, wie die der Mutter, hat mir gefallen. Ich fand es schön, dass man gemerkt hat, dass die Mutter auch am Ende noch teilweise mit sich gekämpft hat, aber sich Mühe gegeben hat, sich zu bessern.
Dieses Buch ist einfach nur toll! Während ich am Anfang unsicher war und auch den Buchrücken nicht so unfassbar hammer fand, war ich vom Inhalt umso überraschter. Es haut einen einfach um und hat mich persönlich glücklich gemacht.
Das ist definitiv ein Buch, welches ich noch öfter lesen werde!
Sarah Schröder, 18 Jahre
Und hier kommen vier weitere Meinungen zu diesem Buch:
„Badeanzüge haben so etwas an sich, das einen denken lässt, man müsste sich erst das Recht verdienen, sie zu tragen. Aber eigentlich ist doch die entscheidende Frage: Hat du einen Körper? Dann zieh ihm einen Badeanzug an“
Willowdean ist 16 Jahre alt, ein riesiger Dolly-Parton-Fan, hat eine Vorliebe für Süßes und nichts dagegen, sich selbst als dick zu bezeichnen. Von ihrer Mutter wird sie liebevoll „Dumplin´“ – Knödel – genannt. Eigentlich hatte sie nie etwas gegen ihren eigenen Körper und sich in ihrer Haut immer wohl gefühlt. Obwohl das gar nicht so einfach ist, denn in ihrem Wohnort Clover City herrscht jedes Jahr totale Aufregung wegen des „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerbes, den ihre Mutter höchstpersönlich leitet. Dazu kommt, dass sie auch noch fast täglich an der Seite des attraktiven und sportlichen Bo in einem Fastfood-Restaurant arbeitet. Als er sie eines Tages plötzlich küsst und damit ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt, fällt es Willowdean auf einmal schwer, sich selbst zu akzeptieren. Doch Willowdean möchte nicht aufgeben und der ganzen Stadt, aber vor allem sich selbst beweisen, dass das Körpergewicht total egal ist und jeder die Chance bekommen sollte, zu zeigen, was in ihm steckt. Deshalb meldet sie sich auch am Schönheitswettbewerb an, trotz aller Warnungen von außen…
Der Schreibstil der Autorin hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte ist sehr einfühlsam und gefühlvoll geschrieben, was es sehr einfach macht, in Willowdeans Welt einzutauchen. Willowdean ist ein Charakter, den man von Anfang an ins Herz schließt, da sie so eine offene und liebevolle Art und Weise hat die Dinge zu sehen. Es ist schön mitzuerleben, wie sie sich selbst und den anderen Mädchen, die sich wegen ihr ebenfalls beim Wettbewerb angemeldet haben, Mut macht, der ganzen Aktion andererseits auch realistisch ins Auge blickt. Ihr geht es nämlich nicht um den Sieg. Viel mehr hofft sie, dass sie einen Weg findet, um ihr altes Selbstbewusstsein zurückzugewinnen. Denn das ist seit den vielen Treffen mit Bo immer kleiner geworden. Sie selbst kann nicht verstehen, weshalb er sich für ein Mädchen wie sie interessiert und glaubt auch nicht, dass eine öffentliche Beziehung möglich wäre, weil die Menschen nur über sie lästern würden. Umso mehr Angst hat sie, mit ihrer Kleidergröße niemals ernst genommen werden zu können.
Es handelt sich um eine wirklich wichtige, humorvolle und bewegende Geschichte, die mit interessanten und außergewöhnlichen Figuren glänzt. Willowdean erzählt sehr locker und unbeschwert von einem sonst eher problematischen Thema, das den Leser zum Nachdenken bringt und die Botschaft vermittelt, dass jeder auf der Welt schön ist, wie er ist.
Eigentliches Thema neben dem Schönheitswettbewerb ist die Liebesgeschichte mit Bo, die im Laufe des Buches immer größer und nervenaufreibender wird, weil bis zuletzt unklar ist, ob Willow es schaffen wird, sich zu überwinden und zu verstehen, dass ein Junge wie Bo sie wirklich so mag, wie sie ist.
Dieses Buch ist in den USA bereits als Nummer-Eins-New-York-Times-Beststeller sehr erfolgreich gewesen – und das nicht ohne Grund. Ich bin sehr froh, dass es auch in Deutschland erschienen ist, denn sonst hätten wir eine ganz besondere Geschichte um ein ganz besonderes Mädchen verpasst.
Greta Schulte, 15 Jahre
—————————————————
Dumplin berichtet dir offen aus ihrem Leben und von ihren Schwierigkeiten. Dabei kannst du dich gut in sie hereinversetzen. Es ist spannend, ihren Alltag kennenzulernen und mit ihr den Schönheitswettbewerb zu bestreiten.
Besonders gut gefallen mir die unmittelbaren Beschreibungen. Du bekommst einen weitreichenden Überblick über die Schauplätze, da Dumplin dich in ihre Welt einführt. Dumplins Leben ist nicht immer einfach, doch mit ihrem Humor wird alles etwas leichter!
Ich empfehle dir, Dumplin zu lesen, wenn du gerne eine ungewöhnliche Alltagsgeschichte lesen möchtest. Auch für Fans von romantischen Geschichten ist etwas dabei. Doch vor allem sei dieses allen unter euch ans Herz gelegt, die sich in ihrem Körper nicht wohl fühlen. Es offenbart dir eine völlig neue Sicht auf deine Figur!
Katrin Berszuck, 16 Jahre
——————————–
Wer kennt es nicht? Das Gefühl auf die Meinungen anderer angewiesen zu sein. Morgens vor dem Spiegel stehen und sich jedes Mal überlegen, ob man seine Lieblingsleggins anziehen kann, obwohl darin Oberschenkel und Hintern unvorteilhaft aussehen. Wir leben in einer Gesellschaft, die viel Wert auf Äußeres legt. Und es wird nur das „Normale“ akzeptiert. Sobald man äußerlich von dieser Norm abweicht, ob man nun dick ist, oder hervorstehende Zähne hat, hat man es nicht leicht in der Gesellschaft.
Um dieses Thema geht es in Dumplin‘. Willowdean Dickson, die von ihrer Mutter stets Dumplin‘ genannt wird, ist dick und sie fühlt sich eigentlich wohl in ihrer Haut. Doch sie ist auch ein Teenager und in diesem Alter ist es nicht immer leicht. Sie lernt einen Jungen kennen und auf einmal ist sie sich nicht mehr so sicher, ist sie nicht mehr so selbstbewusst. Bo stellt ihre ganze Welt auf den Kopf. Sie fühlt sich wie berauscht und gleichzeitig völlig verunsichert. Um es allen zu zeigen will sie sich beim Schönheitswettbewerb ihrer Stadt anmelden. Doch sie ahnt nicht, dass sie damit eine Welle lostritt, die Veränderungen hervorruft. Diese Veränderungen sind alles erschütternd und weltbewegend. Aber nicht für die Gesellschaft, sondern nur für Willowdean, die erkennt, worauf es wirklich ankommt.
Willowdeans Geschichte ist wirklich sehr stark. Die Veränderung, die sie durchlebt, steht zwar im Vordergrund, doch dies geschieht nicht mit großem Brimborium und Paukenschlag. Wie im echten Leben braucht sie Zeit, es zu verstehen. Und genau das gefällt mir an diesem Buch. Es ist echt! Es gibt keine große rührselige Schlussszene, wo sich alle in die Arme fallen und sich bei der Dicken entschuldigen. Am Ende geht es nur um Willowdean und darum, dass es ihr schlussendlich gut geht und sie sich wohlfühlt. Diese Echtheit hat mich voll und ganz überzeugt. Die Geschichte beschreibt wirklich sehr gut das Gefühlsleben einer Sechzehnjährigen, die sich zum ersten Mal verliebt und Streit mit ihrer besten Freundin hat, weil sich ihre Leben unterschiedlich entwickeln. Sie ist keine Schönheitskönigin und es ist auch nicht alles perfekt, aber sie ist bereit, sich selbst und andere zu lieben. Willowdean haut einen um, macht den Lesern Mut und beeindruckt mit ihrer Persönlichkeit. Dazu passend ist der Schreib- und Erzählstil der Autorin, der sich für mich nicht anders als authentisch beschreiben lässt. Es gibt keine unnötigen Ausschmückungen und Übertreibungen, denn die passen überhaupt nicht zum Inhalt. Stattdessen wird es so erzählt, dass man wirklich das Gefühl hat, dass eine Sechzehnjährige die Geschichte erzählt.
Auch die Figuren sind toll. Jeder hat eine eigene, manchmal etwas skurrile Persönlichkeit und genau das macht sie sehr liebenswert. Und ich kann es nur noch mal sagen: Dadurch wird alles sehr echt und authentisch. Also ich bin wirklich begeistert von Willowdeans Geschichte, die mich sehr inspiriert und berührt hat.
Carolin Wallraven, 18 Jahre
———————————————-
Willowdean fühlt sich in ihrem Körper eigentlich wohl. Sie ist zwar dick, aber mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite war ihr das schon immer egal. Doch dann lernt sie den sportlichen und attraktiven Bo kennen und plötzlich ist es ihr nicht mehr egal, dass sie nicht schlank ist. Um sich ihren Selbstzweifeln zu stellen, beschließt sie, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen, um allen zu beweisen, dass Körpergröße keine Rolle für das ganz große Glück spielt.
Das Cover des Buches, eine dicke Frau auf einem schwarzen Hintergrund, ist so besonders, dass ich glatt daran vorbeilaufen würde. Und für den Inhalt gilt leider dasselbe.
Ich hatte hohe Erwartungen in das Buch. Das eigentliche Thema spricht mich persönlich sehr an, denn ich habe schon viele Bücher mit dicken Protagonisten gelesen und fand eben diese Protangonisten immer am beispielhaftesten.
Leider war mir Willowdean sehr unsympathisch.
Ihre Moral und ihr Verhalten waren sehr gegensätzlich. Sie ruft die Leute dazu auf, den Körper in allen Formen und Farben zu akzeptieren, aber urteilt selber über andere, die ihrer Meinung nach ein schlechteres Aussehen haben als sie. Außerdem habe ich mich sehr auf ein Buch gefreut, dass vor allem die Liebe zu sich selber thematisiert, aber leider stand Willowdeans Liebe zu Bo im Vordergrund. Und das das ganze Buch über. Zudem fand ich, dass sie Ellen nicht so behandelt hat, wie es eine beste Freundin tun sollte.
Natürlich kann man ein Buch auch gut finden, wenn die Protagonistin einem unsympathisch ist. Aber nicht, wenn man sich durch das Buch zwingen musste weil es (und DAS sage ich selten zu Büchern) langweilig ist.
Weder habe ich gelacht, noch geweint, noch irgendwelche großartigen Gefühle verspürt. AIs ich es zu Ende gelesen habe, ist schon mehr Zeit verstrichen, als ich eigentlich für Bücher brauche.
Ein kleiner Pluspunkt ist der Schreibstil der Autorin. Sie hat Willowdeans Gedanken und Gefühle so gut verschriftlicht, dass einem sehr klar wird, mit welcher Protagonistin wir es zu tun haben. Insgesamt macht ein guter Schreibstil nicht gleich ein gutes Buch. Der Inhalt war mir zu durchschnittlich und die Protagonistin zu unsympathisch. Es war den großen Hype nicht wert.
Roda Khalaf, 16 Jahre