von Julya Rabinowich
Hanser, 2019
gebunden, 192 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN Nummer:
978-3-446-26218-8
16,00 Euro
Alice gehört in der Schule nicht zu den beliebten Mädchen und auch in ihrem Zuhause, das nach außen hin perfekt erscheint, fühlt sie sich unwohl. Auf dem schicken Anwesen ihres reichen Großvaters hat Alice gelernt, sich stumm und vorsichtig zu verhalten. Gefangen in ihrem aussichtslosen Leben schwindet Alices Hoffnung auf eine bessere, rosige Zukunft immer weiter, bis sie auf Niko trifft. Ein strahlender Junge, der eines Tages plötzlich auftaucht und Alices Zuversicht weckt. Gemeinsam mit Niko flüchtet sie aus ihrem bisherigen Leben und ihrem noblen Elternhaus. Doch Nikos Fassade blättert, und er verändert sich. Alice gerät immer mehr in eine Situation, vor der sie eigentlich geflohen ist.
Alices Geschichte startet mit einem zerbrochenen Spiegel. Im Laufe des Romans sammelt sie jede Scherbe, die mit einer weiteren Erinnerung verbunden ist, wieder auf, bis sie schlussendlich den Spiegel wieder zusammensetzen kann. Dieser rote Faden, der sich durch Alices Erlebnisse zieht, macht es dem Leser/ der Leserin möglich, Alices Gedankengänge nachzuvollziehen und mit ihr gemeinsam ihre Vergangenheit und Ängste aufzuarbeiten.
Durch einen stetigen Erzählerwechsel und einer unerwarteten Wendung zum Ende hin, wird man dazu verleitet, immer weiter in Alices rebellische Welt einzutauchen. Gespannt wartet man ab, ob es ihr gelingt, ihrer Vergangenheit und dem damit verbundenen Schmerz zu entfliehen. Man hat dabei immer das Gefühl ihr helfen zu wollen.
Eine mitreißende Geschichte, die leider durch die geringe Seitenzahl etwas zu kurz gerät. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen.
Samira Etzig, 19 Jahre