Killing November

Coverfoto Killing November
Copyright: Dressler

von  Adriana Mather
Dressler, 2021
gebunden, 413 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 3791501526
22,00 Euro

November weiß nicht, wer sie ist und warum ihr Vater sie auf diese Schule geschickt hat, an der alle Schüler und Lehrer Geheimnisse zu haben scheinen. Und auch die Unterrichtsfächer sind nicht die, die man von einer normalen Schule gewohnt wäre. Stattdessen stehen Fächer wie taktische Kriegsführung und Schwertkampf auf dem Plan.

Und alle um sie herum scheinen mehr über sie und ihre Familie zu wissen als November selbst. Als dann ein Schüler umgebracht wird und der Verdacht auf November fällt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Welche Geheimnisse ruhen in ihrer Vergangenheit und wem kann sie vertrauen?

Das Buch lebt sehr von seiner Aktion. Der Schreibstil ist sehr direkt, die Story ist spannend und nicht zu kompliziert. Alles passiert sehr schnell, wodurch man förmlich in die Handlung hineingesogen wird.

Die Idee des Buches ist auch sehr erfrischend. Mit dem Schul-Setting erinnert es ein wenig an Harry Potter, allerdings sehr viel düsterer und viel Charakter basierter. Es macht Spaß, mal Charaktere mit etwas außergewöhnlichen Fähigkeiten zu sehen und das Ganze fügt sich auch gut in die kreierte Welt ein. Man kann sehen, wie viel Recherche in die Geschichte gesteckt wurde. Es wird viel über die Bedeutung von Namen transportiert und historische Anekdoten schmücken viele der Unterrichtsstunden aus.

Die Charaktere sind generell eine große Stärke des Buches. Sie sind sehr vielfältig, teilweise sehr eigenartig, aber trotzdem glaubhaft beschrieben. Es gibt keine wirkliche Einteilung in Gut und Böse, da alle ein bisschen von allem zeigen. Vor allem Aarya und Ash fand ich besonders interessant beschrieben. Die Art wie sie Leute manipulieren können, wird wirklich sehr überzeugend rübergebracht.

Leider hat mir November als Hauptperson nicht so gut gefallen. Sie handelt teilweise sehr schizophren, geht von sarkastisch und impulsiv einerseits über zu überlegt und vigilant im nächsten Moment. Teilweise habe ich mir die Hand vor den Kopf geschlagen, weil ich nicht glauben konnte, dass sie so unüberlegt handeln würde, obwohl sie einige Stunden zuvor noch eine der besten Schüler der Schule ausgetrickst hat.

Weiteres Manko sind viele der Dialoge. Es wird wirklich sehr darauf geachtet klar zu machen, dass sich alle Schüler versuchen gegenseitig  zu übertrumpfen. Nichts kann gesagt werden, ohne dass es eine versteckte Bedeutung hat. Leider wirkt das in einigen Situationen aber etwas zu sehr gewollt und gestelzt. Ich hätte mir etwas mehr normalen Dialog wie zwischen November und Ash gewünscht, um die Charaktere auch mal aus anderen Perspektiven zu sehen.

Die Beziehung zwischen den Beiden ist generell sehr gut geschrieben. Ich finde es schön, wie die Zwei sehr langsam zueinander finden und an ihrem Mistrauen arbeiten müssen. Auch wenn Ashs Repräsentation als „mysteriöser bad boy“ vielleicht etwas klischeehaft ist.

Alles in allem ein sehr spannender Lese-Spaß, der besonders von seiner Aktion und dem großartigen Setting profitieren kann. Ich bin gespannt, was die weiteren Teile zu bieten haben und wie die Charaktere sich weiterentwickeln werden.

Imke Wellesen, 19 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

November ist so gut wie tot. Sie weiß es nur noch nicht.

Die 17-jährige November hat keine Ahnung, was sie auf der Schule „Academia Absconditi“ macht. Sicher ist nur, dass sie zuhause nicht mehr sicher ist. Doch das Internat scheint völlig anders als alles zu sein, was sie bisher kennt: es werden Fächer wie Messerwerfen und Psychologische Kriegsführung unterrichtet und niemand darf etwas über die eigene Familie verraten.

Als ein Mitschüler ermordet wird und November ihn zufällig findet, fällt der Verdacht sofort auf sie; doch sie ist unschuldig.

Schnellstens muss sie herausfinden, was hier vor sich geht und wer sie selbst eigentlich ist, bevor sie selbst zum Opfer wird …

Ich fand das Buch super!

Die Geschichte beginnt sehr plötzlich, was mich zunächst verwirrt hat, denn man wird wie November einfach in das Geschehen geschmissen, ohne wirklich eingeführt zu werden, aber schon nach dem ersten Kapitel war ich komplett gefesselt und wollte einfach nur weiterlesen.

Auch wenn die Hauptidee eher unrealistisch ist (ich kann nicht genauer darauf eingehen, ohne einen Hauptplot vorwegzunehmen), habe ich jeden Twist und jede Konversation einfach nur geliebt. Es macht total Spaß, Dinge wie z.B. was ein Name oder die Kleidung über einen aussagt, zu erfahren, und auch die kontinuierliche Analyse der Mitschüler untereinander, um mögliche Lügen und Geheimnisse aufzudecken, war einfach super interessant (man achtet nach dem Lesen nun auch unbewusst auf bestimmte Körpersprache).

Zudem sind die Charaktere total unterschiedlich und auch wenn sie auf den ersten Blick kalt und emotionslos wirken, lernt man sie nach und nach immer besser kennen und kann scheinbar hinter jede Fassade blicken. Vor allem Novembers und Laylas Freundschaft habe ich sehr gemocht, auch wenn man kaum etwas über Laylas Privatleben erfährt. Ich hätte mir insgesamt jedoch noch ein paar mehr „normale“ Gespräche zwischen den beiden gewünscht, die sich nicht nur um irgendwelche Intrigen drehen, da ich Layla gerne noch etwas genauer kennengelernt hätte.

Auch wenn das Ende in Teilen vorhersehbar war, wurde das Buch nie langweilig und ich wusste nie, wem ich komplett trauen konnte. Dieser Fakt versetzt einen in Novembers Rolle, wodurch man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann und die gesamte Zeit miträtselt, wer nun wirklich gut und wer böse ist. Generell konnte man sich dadurch gut vorstellen, Teil des Internats zu sein.

Das Ende bleibt teilweise offen, weshalb ich mir auch einen zweiten Teil vorstellen könnte, allerdings finde ich es aber auch gut so, wie es ist, weil man so seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Trotzdem würde ich eine Fortsetzung natürlich sofort lesen, da mir „Killing November“ einfach total gefallen hat!

 

Mara Frohreich, 18 Jahre

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