Laurin

Coverfoto Laurin
Copyright: ueberreuter

von Wolfgang & Heike Hohlbein
ueberreuter, 2016
gebunden, 413 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN 978-3-7641-7058-5
16,95 Euro

„Sie streckte eine zitternde Hand aus. Der Kristall fühlte sich seltsam an, nicht kalt und glatt, wie sie es erwartet hätte, sondern warm und beinahe lebendig. Sein Pulsieren änderte den Rhythmus und war jetzt langsamer. Dann begriff sie es: Das rote Licht flackerte im Takt ihres Herzschlags.“

Bei einer Exkursion geraten Laurin und Didi in einen Erdrutsch, der sie in eine geheimnisvolle Welt unterhalb des Berges befördert. In Mitten fantastischer Fabelwesen, magischer Steine und einzigartiger Landschaften ahnen sie nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden …

Mich hat die Idee aufgrund der „klassischen“ Fantasy angesprochen. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, in dem so viele unterschiedliche Fabelwesen auftauchen und wollte schon immer eine Geschichte der Hohlbeins lesen.

Leider konnte mich die Story nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft habe. Vor allem der mittlere Teil ist sehr schleppend und es passiert kaum etwas Neues. Ständig sind Laurin und Didi auf der Flucht, lernen neue Menschen kennen und fliehen erneut. Dabei erfährt man wenig Neues und ich habe immer auf einen spannenden und unerwarteten Twist gehofft, der jedoch leider nie kam. Zudem bleiben viele Fragen unbeantwortet: sind Laurins und Didis Namen nur ein Zufall oder gibt es eine direkte Verbindung zu der Legende der Zwerge? Hat es einen Grund, dass viele Wesen in der Höhlenwelt dieselben Namen haben wie Personen aus der Menschenwelt? … Irgendwie hat sich das Buch nicht ganz vollständig angefühlt. Die gesamte Zeit wartet man auf Auflösungen, wodurch das Potenzial der Geschichte ausgenutzt würde, aber diese fehlen gänzlich und man schlägt das Buch schlussendlich mit einem unbefriedigten Gefühl zu. Auch hat mich die Verknüpfung von vielen verschiedenen Welten etwas gestört. Die Geschichte spielt in der Zwergenwelt, aber vor allem die nordischen Mythen werden permanent mit der Story verknüpft, was meiner Meinung nach oft nicht so gut gepasst hat. Auch die Sprache/Ausdrucksweise war an manchen Stellen nicht ganz auf das Alter der Hauptcharaktere (14) und die potentielle Leserschaft angepasst. Es werden einige veraltete Wörter oder Sprechweisen verwendet, die so kaum noch genutzt werden und ohne eine Erklärung zu einer möglichen Verwirrung führen könnten, wenn man die Begriffe nicht kennt.

Was mir allerdings gut gefallen hat, ist, dass alle Charaktere sich selbst treu geblieben sind und man ihnen ihre Grundsätze und Handlungen abgenommen hat. Keiner hat plötzlich gänzlich entgegen seines Wesens gehandelt und man konnte sie somit gut einschätzen und nachvollziehen. Auch die Beschreibungen der unterirdischen Welt waren sehr kreativ und bildreich, so dass man sich die Landschaften und Orte gut vorstellen kann.

Alles in allem konnte mich die Geschichte trotz guter Ansätze leider nicht überzeugen und ich würde allen, die auf der Suche nach einem guten Fantasy-Buch sind, eher andere empfehlen.

 

Mara Frohreich, 18 Jahre

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