von C. E. Bernard
Penhaligon, 2018
Paperback, 416 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN: 9783764531959
14, 00 Euro
„Und was, wenn… was, wenn sie eine Magdalena ist? Nur so kann sie mich überhaupt besiegt haben. Sie muss eine Magdalena sein. Panik steigt in mir auf, und während ich verstohlen nach Luft ringe, verstärkt sich mein Griff um seine Finger. Er will seinen Arm zurückziehen, aber ich klammere mich weiter an seine Hand, strecke meine geistigen Fühler aus und dringe in seine Gedanken ein. Hektisch radiere ich das eine Wort aus, verwische es, bis Magdalena nicht mehr zu erkennen ist.“
Rea ist eine Magdalena. Durch Berührungen kann sie die Gedanken ihres Gegenübers lesen und beeinflussen. Wegen Menschen wie ihr müssen alle ihre Haut verdecken.
Doch während illegaler Kämpfe zieht Rea ihre Handschuhe aus, denn sie besitzt eine gefährliche Gier. Sie muss die Haut anderer berühren, ihre einzige Hilfe ist Seide. Die Seide kann ihre Gier aber auch nicht durchgehend unterdrücken und so steigt sie in den Ring. Dort genießt sie die Hautberührungen für wenige Minuten.
Dann soll sie aber den Prinzen beschützen, nachdem ein Anschlag auf ihn verübt wurde. Sie wird in den Palast bestellt, weil sie so gut kämpft, und soll seine Leibwächterin werden. Rea kann nicht verhindern, dass sie dem Prinzen näherkommt und sich immer mehr für ihn interessiert.
Dies wird leider eher eine kritische Rezension.
Ich habe unfassbar viel von diesem Buch beziehungsweise von der gesamten Reihe in Bloggerkreisen gesehen und habe mir dementsprechend erhofft, dass ich das Buch genauso mögen werde. Das ist leider nicht der Fall.
Viel zu sehr habe ich besonders zu Beginn an Throne of Glass denken müssen. Rea, die Kämpferin, die in den Palast bestellt wird. (Celaena, die auch in einen Palast gebracht wird, weil sie für den König etwas erledigen soll.) Weiter, wie Rea mit dem Weißen Ritter trainieren soll. (Erneut Celaena, die mit Chaol für ihre Kämpfe trainiert.) Ich habe jetzt nicht alle Ähnlichkeiten aufgezählt, jedoch finde ich es schade. Klar, es kann Zufall sein, aber wenn einem auf den ersten Seiten des Buches sofort ein anderes Buch einfällt, das dem wirklich ähnelt, müsste das dem Autor und dem Lektor nicht vorher auch aufgefallen sein? Das hätte man vielleicht vermeiden können.
Die Charaktere mochte ich. Rea ist eine starke Protagonistin, auch wenn sie zwischendurch etwas geschwächelt hat. Man hat aber sofort gemerkt, dass sie eine Kämpferin ist, die alles durchdenkt und nicht so schnell aufgibt. Den Prinzen habe ich leider überhaupt nicht gemocht. Er war mir unfassbar unsympathisch, arrogant und überheblich. Daran konnten auch die schwachen Momente von ihm, in denen von seinen dunklen Geheimnissen die Rede war, nichts ändern. Vielleicht habe ich Rea und ihn deswegen auch nicht besonders stark zusammen gemocht. Ich konnte den beiden diese Liebe nicht abkaufen.
Die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen! Ob es der Comte, die Duchesse oder auch der Weiße Ritter waren: Sie waren alle genial. Es hat Spaß gemacht, die Seiten mit ihnen zu lesen.
Was mir auch gefallen hat, war das Rätseln. Man hat mit Rea zusammen überlegt, wer der Maulwurf am Hof war und wer die Anschläge ausübt. Das kann ich schon mal sagen: Mit der Person habe ich absolut nicht gerechnet! Allgemein habe ich mit so mancher Wendung am Ende nicht gerechnet.
Jedoch fand ich, dass sich das Buch zwischendurch sehr gezogen hat. Einiges hätte man streichen können.
Ich bin also eher von diesem Buch enttäuscht und werde die Reihe auch nicht weiterlesen. Bildet euch vielleicht trotzdem eine eigene Meinung, denn viele andere haben dieses Buch sehr gemocht.
Sarah Schröder, 20 Jahre