von Karin Slaughter
aus dem Englischen von Fred Kinzel
HarperCollins, 2017
Taschenbuch, 528 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-95967-113-2
9,99 Euro
Im März 1991 kehrt die 19-jährige Julia nach einer Feier nicht nach Hause zurück. Die Ermittlungen laufen ins Leere und die Familie zerbricht an dem Verlust.
24 Jahre später findet die jüngst verwitwete Claire brutales und verstörendes Filmmaterial auf dem Computer ihres verstorbenen Ehemannes, auf dem junge Frauen auf grausame Weise ermordet werden. Eines der Opfer kommt ihr bekannt vor. Claire beginnt Nachforschungen anzustellen und stößt auf eine unfassbare Wahrheit. Wer war ihr Mann? Und was geschah mit den Mädchen? Immer weiter verstrickt sie sich in seine üblen Machenschaften und bringt sich somit in eine immer größer werdende Gefahr …
Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen und habe jede freie Minute genutzt, um tiefer in der Geschichte zu versinken. Der Schreibstil ist unglaublich gut und das Buch verliert nie an Spannung. Immer wieder kommt es zu unvorhersehbaren Wendungen und man rechnet nie mit dem nächsten Schritt.
Die Charaktere werden sehr realistisch dargestellt und man fühlt sich, als würde man sie persönlich kennen. Außerdem sind sie alle unterschiedlich, kommen aus anderen Schichten und führen verschiedene Leben. Trotzdem sind es alles „normale“ Menschen, die ein ganz normales, unspektakuläres Leben führen. Dadurch, dass sie keine klare Helden- oder Opfer-Rolle haben, kann man sich gut mit ihnen identifizieren. Vor allem hat mir auch die Beziehung zwischen Claire und ihrer Schwester Lydia gefallen, die zwar nicht einfach ist, bei der man jedoch immer merkt, wie sehr sie sich gegenseitig brauchen, was ich sehr schön fand.
Das Thema des Romans ist zudem sehr originell und es gibt meiner Meinung nach nur wenige Bücher, die sich damit in der gleichen Weise wie Karin Slaughter befassen (ich werde hier nicht präziser, da ich sonst zu viel vom Buch verraten würde). Die Autorin hat keine Scheu davor, die Grausamkeiten, die sie in ihrer Geschichte beschreibt, präzise zu erläutern und lässt keine Details aus. Deshalb ist das Buch auch nichts für schwache Nerven, doch ich fand genau das sehr gut gelungen, da es einem vor Augen führt, was auch in der Realität Tag für Tag für Grausamkeiten an Menschen ausgeführt werden.
Ich fand „Pretty Girls“ genial und werde in Zukunft auch noch weitere Bücher von Karin Slaughter lesen. Das Buch ist definitiv einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe.
Mara Frohreich, 17 Jahre