Tochter des dunklen Waldes

Coverfoto Tochter des dunklen Waldes
Copyright: Bastei Lübbe

von Katharina Seck
Bastei Lübbe, 2017
Taschenbuch, 415 Seiten
ISBN: 978-3-404-20880-7
ab 16 Jahren
12,00 Euro

Die Geschichte:

Lilah lebt in einem kleinen Dorf namens Grünweite am Rande eines Waldes: Dem Morgenwald. Es ranken sich dunkle Schauergeschichten und Sagen um diesen Wald. Alle Bewohner fürchten sich vor ihm, denn niemand, der diesen Wald betreten hat, kehrte je wieder zurück. Trotz der dunklen Umgebung handelt es sich bei Grünweite um ein ruhiges und friedliches Dorf. Jeder kennt jeden und die Leute leben von dem Ertrag ihrer Felder. Lilahs Eltern sind seit einer Reise verschollen und so lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante, die das Gasthaus „Schwarze Eiche“ betreiben. Im Sommer lassen sich dort die Erntehelfer nieder. Einer von ihnen hat es Lilah besonders angetan. Dorean ist in ihrem Alter und liebt die Natur genauso wie sie. Beide verspüren eine unbegreifliche Faszination für den Morgenwald. Im letzten Jahr haben die beiden einen unvergesslichen Sommer zusammen verbracht. Doch dann verschwand Dorean von einem auf den anderen Tag. Nun ist er wieder da. Allerdings hat er sich verändert. Er wirkt krank und möchte mit Lilah nichts mehr zu tun haben. Und dann verschwindet er wieder. Genau zu dem Zeitpunkt, als am Waldrand eine tote Frau aufgefunden wird. Er hat Lilah einen Abschiedsbrief hinterlassen, der darauf hindeutet, dass er in den Morgenwald geflüchtet ist. Ohne darüber nachzudenken packt Lilah ihre Sachen, schlägt alle Warnungen in den Wind und macht sich auf den Weg in eine neue Welt. Ob sie danach je wieder die Alte sein wird und in ihr altes Leben zurückkehren kann?

Meine Meinung:
Puh, meine Meinung zu diesem Buch ist sehr ambivalent. Es hält eine ganz besondere Wendung parat, mit der man zu Beginn nicht rechnet. Was genau, möchte ich euch natürlich nicht verraten, sonst nehme ich euch den ganzen Lese-Spaß. Nur so viel: Die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mich wirklich überzeugt. Es ist etwas ganz Neues und ich habe noch nie ein Buch gelesen, bei dem solche Phantasiewesen im Vordergrund standen. Ich denke, jeder von euch wird genauso überrascht sein, wie ich, wenn ihr erfahrt, was wirklich hinter dem Geheimnis des Morgenwaldes steckt.

Wie gesagt, finde ich die Idee brillant. Leider ist die Umsetzung an einigen Stellen nicht sehr gut gelungen. Mein Hauptkritikpunkt ist die Beziehung zwischen Dorean und Lilah. Sie war für mich nicht ganz nachvollziehbar, der Funke ist nicht ganz übergesprungen. Dadurch wurden die Handlungen aus Liebe für mich nicht mehr nachvollziehbar. Doch für mich sind diese Handlungen echt wichtig, denn es geht darum, dass man schlimme Dinge auch verzeihen kann, wenn man liebt. Ich denke, mein Problem mit den beiden liegt darin begründet, dass ich mit der Protagonistin Lilah nicht ganz warm geworden bin. Sie war mir zu sprunghaft und naiv. Dafür fand ich die Nebenfigur Nerida super! Sie hat eine starke und kraftvolle Persönlichkeit und ihre Auftritte hätten gerne noch ausgeweitet werden können.

Die Welt, die Katharina Seck beschreibt, ist unglaublich detailliert und hat mir sehr gefallen. Es gibt Orte, die könnten zu meinen Lieblingsorten werden, wenn es sie auch in der realen Welt gäbe. Der sehr detailreiche und ausschmückende Schreibstil passt einerseits sehr gut zum Genre, aber andererseits verliert sich dadurch der Inhalt ein bisschen im Detail. Gerade der Mittelteil verliert dadurch an Spannung. Aber das wird meiner Meinung nach mit einem guten Schluss wieder wettgemacht. Es war sehr spannend und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende war ich beinah traurig, dass es vorbei war und ich hätte gerne noch 100 Seiten mehr gelesen.

Also lautet mein abschließendes Fazit: Die „Tochter des dunklen Waldes“ beinhaltet eine wirklich sehr neuartige und schöne Geschichte, die mit ihren bezaubernden Beschreibungen überzeugt. Leider bleiben dafür die Charaktere und ihre Beziehungen etwas auf der Strecke. Aber insgesamt ist es ein Buch, das sich leicht und locker durchlesen lässt und mir gefallen hat.

Carolin Wallraven, 18 Jahre

Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:

Der Morgenwald ist alles Negative. Verboten. Gefährlich. Voller Geheimnisse. Und Lilah rennt geradezu hinein.

„‚Je tiefer sie in den Wald vordrang, desto finsterer schien er zu werden.‘ (…)
Die Eiche war schwarz wie die Nacht selbst und der Mittelpunkt des Waldes, und von ihr, dachte das träumende Mädchen, breitete sich die Dunkelheit langsam über den Wald aus.“

Als ihre Sommerliebe Dorian verschwindet und ihr nur einen Abschiedsbrief hinterlässt, weiß Lilah, dass er in den Morgenwald gelaufen ist. Sie weiß, sie sollte den Wald nicht betreten. Dennoch tut sie dies. Und bereut es kein bisschen. Denn auf sie warten nun viele Geheimnisse.

Mit der Rezension für dieses Buch tu ich mich sehr schwer. Vor allem, weil ich vieles ansprechen will, aber auf der anderen Seite nicht zu viel verraten möchte. Da der Buchrücken (glücklicherweise!) nicht so viele Informationen angibt, möchte ich diese jetzt auch nicht verraten.

Was ich oben schon meinte: dass der Buchrücken nur die ersten Seiten beschreibt, finde ich echt gut! Dadurch wird man sehr stark von der eigentlichen Idee positiv überrascht. Ich habe so etwas bisher auch noch nicht gelesen, die Idee ist wirklich außergewöhnlich, alleine deswegen lohnt es sich, dieses Buch zu lesen!

Charaktere wie Nerida haben mir sehr gefallen! Vor allem wegen ihrer Freiheit und ihrer fröhlichen, lockeren Art. Dadurch hat sie mich auch ein wenig an den Disney-Charakter Merida erinnert. Auch weitere Charaktere wie Albinus waren mir sehr sympathisch.
Dagegen hatte ich mit der Protagonistin, Lilah, große Probleme. Ich wusste nie, ob ich sie mögen oder nicht mögen soll. Manchmal fand ich ihre Handlungen und ihre Skepsis verständlich. Doch dann gab es Situationen, in denen sie zunächst total stark nach etwas sucht und dann etwas anderes passiert und plötzlich ist die erste Sorge verschwunden. Das ist zwei/- dreimal passiert und hat mich enttäuscht dasitzen lassen.
Dorian mochte ich da etwas mehr. Klar, er hatte auch seine Geheimnisse und man wusste manchmal nicht, was man bei ihm fühlen soll (ob es eher Mitleid oder Wut sein soll), aber dennoch fand ich seinen Charakter noch besser ausgearbeitet als Lilahs.
Die Beziehung von Lilah und Dorian hätte man noch besser entwickeln können. Vor allem zum Ende hin ging alles total schnell, was ich echt schade fand, denn das Ende fand ich am besten.

Dort hat mir der Schreibstil am besten gefallen. Zuvor war er immer sehr ausführlich und meiner Meinung zu wenig auf den Inhalt konzentriert. Am Ende war es immer noch ausführlich, sodass man sich alles vorstellen konnte, aber dennoch ging es in der Geschichte spannend voran.

Also ein Buch, das seine Höhen und Tiefen hat. Für mich ein wenig enttäuschend, weil ich mir mehr erhofft habe. Dennoch kann ich es empfehlen für alle, die Romantasy mögen!

Sarah Schröder, 18 Jahre

 

 

 

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