von Tomi Adeyemi
aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
Fischer, 2018
gebunden, 624 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-3841-44029-7
18,99 Euro
Zélie lebt in Orïsha. Als Divîné, Tochter einer Maji, ist sie leicht an ihrer dunklen Haut und ihrem weißen Haar zu erkennen. Die Divînés werden seit der sogenannten Blutnacht von König Saran unterdrückt und wie Sklaven behandelt. In jener Nacht ließ der König von Orïsha alle Magier, die so genannten Maji, umbringen und somit verschwand die Magie aus Zélies Leben. Doch eigentlich hätte sie das Erbe ihrer Mutter antreten und ebenfalls eine Maji werden sollen. Stattdessen lebt sie jetzt mit der Angst, versklavt zu werden in einem kleinen Dorf, zusammen mit ihrem Bruder Tzain und ihrem Vater. Durch Zufall erfährt sie, dass in einigen Städten des Reiches die Magie wieder aufgetaucht ist und ehe sie sich versieht, steckt Zélie in einem Abenteuer, in dem es darum geht, ihre Familie zu schützen, neue Freundschaften zu schließen und die Magie zurückzuholen. Denn es gibt nur noch diese eine Chance, sonst ist die Magie für Orïsha für immer verloren.
Doch genau das will König Saran verhindern. Deshalb schickt er seinen Sohn Inan, der zugleich Prinz von Orïsha ist, um sie aufzuhalten. Doch schon bald merken die beiden, dass es nicht immer einfach ist, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Und schneller als sie es sich vorstellen konnten, stehen sie vor der schwerwiegenden Entscheidung, wer es Wert ist, gerettet zu werden.
Meine Meinung:
Dieses Buch wird von vielen Bloggern gelobt und ich kann durchaus nachvollziehen, warum sie es so toll finden. Aber ich habe auch ein paar Schwächen entdeckt, die mir nicht so gut gefallen haben.
Erstmal: Die Welt, die Tomi Adeyemi erschaffen hat, ist sehr komplex und hat mich total in ihren Bann gezogen. Ich finde zum Beispiel das Reittier, das Zélie auf ihrer Reise begleitet, total süß und hätte gerne meine eigene Löwenesse.
Die Geschichte ist zudem sehr spannend geschrieben und ich hatte keine Probleme, das Buch gut und zügig durchzulesen. Und das, obwohl es nicht gerade wenig Seiten hat.
Das einzige, was mich bei der Story gestört hat, ist das Ende: Es ist einfach ein fieser Cliffhanger und ich finde es furchtbar, mit so vielen Fragen zurückgelassen zu werden! Aber immerhin wird es einen weiteren Teil geben, auf den man sich freuen kann!
Die Autorin hat in ihrem Nachwort eine Anmerkung zu dem Buch geschrieben, wo sie verdeutlicht, dass dieses Buch für sie ein wichtiges Zeichen gegen die Unterdrückung von Schwarzen ist. Ich finde es eine gute Idee, so ein Thema in einer Fantasy-Story zu verpacken, weil es dadurch mehr Leute erreicht. Allerdings hat mich das Schicksal ihrer Protagonistin nicht so stark mitgenommen. Irgendwie konnte ich keinen richtigen Bezug zu Zélie und auch nicht zu den anderen Figuren aufbauen. Das war schade, denn es gab ein paar Szenen, in denen Charaktere gestorben sind, die der Hauptfigur viel bedeutet haben. An diesen Stellen ist die Trauer leider nicht bei mir angekommen und es hat mir dahingehend etwas gefehlt.
Deswegen lautet mein Fazit: Das Buch „Children of blood and bone“ ist gut und es transportiert eine wichtige Message, aber mir persönlich hat noch das gewisse Etwas gefehlt, um es zu einem super Buch zu machen.
Carolin Wallraven, 19 Jahre