von Kathryn Lasky
Ravensburger Buchverlag, 2018
gebunden, 253 Seiten
ab 10 Jahren
ISBN 978-3-473-40814-6
14,99 Euro
Seit unendlich vielen Jahren lebt das Volk der Eistatzen, also der edlen Eisbären, auf den Eismassen hinter den Nordlanden. Doch ihr friedliches Leben wird von einer bösen Gruppe Eisbären gestört, die frischgeborene Eisbärenbabys verschleppt und zum Eiskap bringt, wo diese der Eisuhr untertan sein sollen. Eines Tages wollen sie auch die Geschwister Eins und Zwei holen, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Namen haben. Doch die Mama der beiden, Svenna, bietet sich statt ihrer Kindern an, und so wird sie einige Tage später verschleppt.
Eins und Zwei, in der Reihenfolge ihrer Geburt, wachsen nun bei der Cousine von Svenna, Taaka, auf, doch diese akzeptiert sie nicht und gibt ihnen nichts zu essen. Schon in ihren jungen Jahren merken die beiden Eisbären-Kinder, dass sie etwas Besonderes sind. Zwei ist eine Eis-Seherin, dass heißt sie versteht, wie der Schnee und das Eis zusammengesetzt sind und wo Gefahren, z.B. durch das Einbrechen einer Scholle, drohen. Eins ist ein Geist-Leser und weiß genau, was andere denken bzw. kann sich in deren Geist einschleichen um es zu erfahren.
In den Tagen, in denen sie bei ihrer Tante herumlungern, haben sie große Sehnsucht nach ihrer Mutter, die ihnen immer Essen gegeben und ihnen Geschichten über alte Zeiten erzählt hat. Bei ihrer Tante ist das Leben dagegen unerträglich und so machen sie sich auf zu ihrem Vater, der sie verlassen hat. Eine Reise durch die eisige Kälte beginnt…
Allen, die Tiere mögen, empfehle ich dieses Buch und (natürlich) auch die anderen Bücher von Kathryn Lasky. Ihre Geschichten über Eulen, Wölfe, Pferde und Bären als Hauptcharaktere finde ich interessant zu lesen, da man so fantasyartig erfährt, wie Tiere ticken und was sie über andere denken. Man bekommt Einblicke, wie die Tierarten leben und wie sie miteinander klarkommen oder kommunizieren. Es ist ungewöhnlich, aus der Sicht eines Tieres auf das Geschehen hinabzublicken und man bekommt eine andere Sicht auf die biologische Welt.
Die Charaktere der Eisbären-Kinder sind nach meinem Geschmack. Sie sind magisch begabt bzw. haben besondere Fähigkeiten und sind anders als die anderen. Sie sind oft schlauer, schneller oder begabter und das mag ich an ihnen. An ihrer guten Moral ist meist nicht zu zweifeln und ihr Handeln ist meist gutmütig. Sie sind stark, seelisch wie körperlich, und entschlossen ihren Vater zu finden. Das macht sie in meinen Augen sehr besonders.
Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet und mir gefallen die eher auf altmodisch getrimmten Ränder und die Wassertropfen, die von Bären und Eisschollen ausgehen.
Insgsamt empfehle ich das Buch allen jungen Lesern, aber auch denjenigen älteren Lesern, die solche Geschichten einfach mögen ; )
Sophie Heuschkel, 13 Jahre