von Kate S. Stark
Fischer, 2020
broschiert, 400 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7335-0509-7
13,00 Euro
Lenora hatte bisher kein leichtes Leben, aber ihren Traum Autorin zu werden, will sie nicht aufgeben. Sie ist bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater aufgewachsen, doch der Stiefvater hat sowohl Lenora als auch ihre Mutter nicht gerade gut behandelt. Als ihre Mutter durch einen „Unfall“ stirbt, wie es der Stiefvater ausdrückt, haut Lenora ab, ihr Stiefvater muss ins Gefängnis, und sie wächst jetzt bei ihrem Vater und seiner neuen Familie auf.
Nach einem Jahr nachdem sie die Schule beendet hat, geht Lenora nach Dunkelfelsen an eine Uni. Dort studiert sie kreatives Schreiben, und kommt ihrem Traum Autorin zu werden etwas näher. Ein anderer Grund, warum sie ausgerechnet an diese Uni wollte ist, dass sie dort als kleines Kind gelebt hat, und sie ihre Großmutter finden möchte, das Einzige, was ihr von der Mutter geblieben ist.
Als sie in Dunkelfelsen ankommt trifft sie auf einen Jungen, der ebenfalls an der Uni studiert, doch er verhält sich seltsam. Meckert sie an, obwohl die beiden sich gar nicht kennen. Jedesmal wenn sie aufeinander treffen, guckt er sie finster an, aber warum das so ist, weiß niemand. Alle anderen werden von ihm normal behandelt. Aber dennoch findet Lenora etwas an ihm und muss immer wieder an ihn denken. Sie findet, dass er von einem Licht umgeben ist, doch kein anderer kann es sehen. Ihn zu fragen bringt nichts, da er ihr nie antwortet. Erst nach einem Unfall beginnt der Junge, Kilian, zu reden.
Er ist ein Seelenführer und bringt die Seelen von Sterbenden ins Jenseits, wo sie entweder weiterleben oder wiedergeboren werden. Warum Lenora sein Licht, und das aller anderen Seelenführer sehen kann, weiß aber trotzdem niemand. Doch wird Lenora mit all dem Wissen, welches sie jetzt, hat klar kommen oder wird sie daran zerbrechen?
Ich finde es schwer dieses Buch zu bewerten. Der Schreibstil ist wirklich gut. Man konnte das Buch einfach so herunterlesen, da die Sätze gut gebaut waren, und nicht unendlich lang.
Des Weiteren finde ich die Idee hinter der Geschichte interessant und wirklich spannend. Die Vorstellung, dass es wirklich Seelenführer gibt, die die Seele der Sterbenden ins Jenseits bringen, finde ich irgendwie cool. Aber mir hat die Spannung in dem Buch gefehlt.
Am Anfang hat es zwar noch eine gewisse Spannung. Man kriegt mit, dass in Lenoras Vergangenheit irgendetwas passiert ist. Immer wieder tauchen die Worte „Denkt nicht mehr daran“ auf. Man liest weiter, weil man irgendwie wissen will, an was sie nicht mehr denken soll. Allerdings erfährt man nie genau, was wirklich passiert ist. Das Einzige, was man erfährt, ist, dass der Stiefvater an allem Schuld ist, aber was er alles wirklich genau gemacht hat, bleibt außen vor. Ich finde es schade, dass man nicht genau erfährt wie ihre Vergangenheit war, da man vielleicht mit dem Wissen, Lenora noch ein bisschen mehr verstehen würde. Da nie der Punkt kommt, an dem Lenoras komplette Vergangenheit aufgedeckt wird, vergeht auch irgendwann die Spannung.
Es gibt natürlich auch noch weitere Punkte im Buch, die ein Interesse wecken, und dafür sorgen weiter zu lesen. So möchte man erfahren, was mit Kilian los ist, oder ob Lenora ihre Großmutter findet.
Insgesamt kann ich also nur sagen, dass ich die Idee wirklich gut finde, aber die Umsetzung leider nicht. Es wird noch ein zweites und drittes Buch geben, bei denen noch nicht klar ist, wann diese erscheinen werden. Zum einen hat das Buch ein offenes Ende, welches zum Weiterlesen auffordert, zum anderen war in diesem Teil zu wenig Spannung, wodurch ich nicht sagen kann, ob ich die nachfolgenden Bücher lesen werde.
Meike Büscher, 19 Jahre