Die Spezialistin – The chemist

Coverfoto Die Spezialistin
Copyright: Fischer

von Stephenie Meyer
aus dem Englischen von Andrea Fischer und Marieke Heimburger
Fischer, 2019
Taschenbuch, 624 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-596-29893-8
10,99 Euro

 

Dr. Juliana Fortis hat einige Zeit für eine geheime Einheit der Regierung wichtige Verhöre durchgeführt. Sie ist Spezialistin auf ihrem Gebiet und wird die Chemikerin genannt. Ihre Methoden sind effizient und unauffällig. Kein Blut, keine abgeschnittenen Gliedmaßen. Doch eines Tages musste sie untertauchen und wird nun von Auftragsmördern verfolgt. Dreien konnte sie bereits entkommen, doch soll es immer so weitergehen? Als sich ihr ein Ausweg offenbart, greift sie nach der Chance und bemerkt fast zu spät, dass sie ihren Verfolgern in die Falle getappt ist.

Meine Meinung:

Vor allem der Einstieg ins Buch hat mir sehr gut gefallen. Man ist direkt mitten im Geschehen und durch das Leben auf der Flucht, das die Protagonistin führt, kommt direkt die richtige Stimmung auf. Man erfährt etwas über die Hintergründe, gleichzeitig wird aber nichts vorweggenommen. Das Buch ist in der 3. Person geschrieben. Dabei hat mir am Anfang ein Detail besonders gut gefallen: Da die Protagonistin täglich ihre Identitäten wechseln muss, wird von ihr auch immer mit einem anderen Namen erzählt. Obwohl das etwas verwirrend war, wurde dadurch ihr Leben als Verfolgte ziemlich gut eingefangen und beschrieben. Mit einem Mann, den sie kennenlernt, stellt sich auch etwas mehr Beständigkeit in ihrem Leben ein und der Name wechselt nicht mehr. Das macht es beim Lesen leichter, ist aber auch ein tolles Detail der Charakterentwicklung. Ich mag so etwas sehr gerne.

Nicht nur der Anfang, auch die restlichen Seiten sind sehr spannend. Auch wenn das Buch etwas dicker ist, lässt es sich super schnell lesen. Das liegt zum einen an der fesselnden Handlung und zum anderen an dem tollen Schreibstil. Er ist sehr schön beschreibend, aber nicht übermäßig detailreich. Man kann der Geschichte immer sehr gut folgen und die Dialoge sind sehr lebensnah.

Tatsächlich sind die Dialoge etwas, das mir mit am besten an dem Buch gefallen hat. Es kommt zu sehr amüsanten Wortgefechten, die großen Spaß gemacht haben zu lesen. Ich habe viel gelacht und geschmunzelt und das so bei einem Thriller gar nicht erwartet. Außerdem haben mich diese Szenen an einen gewissen Vampir und Werwolf erinnert.

Denn der Name, Stephenie Meyer, dürfte den meisten von der Twilight-Saga bekannt vorkommen. Als ich zufällig über dieses Buch gestolpert bin, war ich überrascht zu sehen, dass sie einen Thriller geschrieben hat und natürlich war ich gespannt, wie sie sich in diesem Genre so macht. Ich würde sagen, man erkennt einiges von ihr wieder: Der Schreibstil, die Liebesgeschichte, das viele Blut 🙂 Mir hat das sehr gut gefallen und auch wenn ich keine wirkliche Thriller-Expertin bin, weil ich sie eher selten lese, finde ich, dass Stephenie Meyer auch gut in diesem Genre schreiben kann.

Meine einzigen Kritikpunkte wären die Liebesbeziehung, die mir etwas zu plötzlich kam und die ich doch etwas unrealistisch fand und das Ende, das mir ebenfalls zu plötzlich war. Vielleicht ist das auch ein gutes Zeichen, denn das bedeutet auch, dass ich gerne noch mehr gelesen hätte, aber irgendwie hat doch ein bisschen was gefehlt, um die Geschichte abzurunden. Bei der Liebesgeschichte bin ich etwas zwiegespalten, denn sie ging mir zwar etwas zu schnell, war aber auch total süß und hat mich dadurch ein bisschen an Twilight erinnert. Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich nicht finde, dass das Erzählen von der Liebe zu viel Raum in der Geschichte eingenommen hätte. Es war genau richtig und hat auch zur Charakterentwicklung der Protagonistin beigetragen.

Mein Fazit lautet daher, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das Buch zu lesen und, dass es nicht nur etwas für Twilight-Fans ist. Auch wenn die Protagonistin etwa Anfang dreißig sein muss (es steht nirgendwo genau, wie alt), würde ich sagen, dass man das Buch durchaus auch als Jugendliche/r lesen kann. Es ist nicht übermäßig brutal, sodass auch ich als unerfahrene Thriller-Leserin es gut verkraften konnte.

 

Carolin Wallraven, 22 Jahre

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert