von Leona Efuna
360grad, 2021
gebunden, 475 Seiten
ab 16 Jahren
ISBN 978-3-96185-717-3
17,00 Euro
Paige ist sechzehn Jahre alt und musiziert unglaublich gerne. Aber das tut sie eigentlich nur mit ihrer besten Freundin Robyn, denn die beiden sind unzertrennlich. Robyn ist großartig – sie ist hübsch, beliebt und kann unglaublich gut singen. Paige dagegen kann da nicht mithalten. Sie steht im Schatten der „strahlenden“ Robyn. Es wird noch schlimmer, als Steven dazukommt. Steven, der neue Freund von Robyn, wird ebenfalls von allen angehimmelt. Schon bald sind es nicht mehr nur noch Robyn und Paige, sondern Steven kommt auch überall hin mit. Er ist zudem Gesprächsthema Nummer 1. Dennoch ist Paiges Leben noch in Ordnung – bis zum mysteriösen Unfall.
Ein Autounfall. Steven und Robyn haben einen Autounfall. Plötzlich steht Paiges Leben auf dem Kopf, denn Robyn liegt im Koma. Die Robyn, die Paige immer geholfen hat, nach deren Laune es immer gegangen ist und die immer einen Plan gehabt hat. Als wäre das nicht genug, muss Paige zu ihrem Vater nach New York ziehen und Robyn hinter sich lassen.
In New York erwartet sie nicht nur ihr Vater, sondern auch neue Begegnungen und noch mehr Geheimnisse. Bald ist Paiges Leben ein reines Durcheinander – kann sie es jemals entwirren?
„Extravagant“ wurde von der 16-jährigen Leona Efuna geschrieben, die ich auf der Buchmesse kennengelernt habe. Dafür, dass sie erst so jung ist, finde ich ihren Schreibstil richtig gut. Sie hat immer passende Begriffe, um die Emotionen der Charaktere rüberzubringen und das ist echt wichtig.
Insgesamt lässt ihre Geschichte viel Platz für die Fantasie der Leserschaft. Einerseits ist das sehr gut, da man so einfach mehr Freiraum hat. Es ist möglich für jeden, sich mit jemanden zu identifizieren und die eigene Erfahrung in die Geschichte einzubringen. Andererseits war mir das auch schon ein wenig zu viel Freiraum. Mir kam es manchmal so vor, als würde ich einfach nur von Situation zu Situation springen und ich hätte mir ein paar mehr Zusammenhänge gewünscht. Denn sehr vieles passiert sehr schnell.
Es gibt einige Wendepunkte, die echt unerwartet kommen. Auch ein paar Charaktere haben sich überraschend entwickelt. Da das Buch ein ganzes Jahr von Paige umfasst, ist klar, dass viel passiert, dennoch fand ich manche Handlungen nicht so schlüssig.
Die Charaktere sind jedoch gut an sich. Sie sind alle sehr mysteriös und haben gute Konflikte. Es werden durch sie ernstere Probleme angesprochen, die manche Teenager haben (Triggerwarnung). Generell macht das Buch aufmerksam auf psychische Probleme von Teenagern und umfasst zudem noch die Trauerbewältigung Paiges.
Was ich als Songwriterin natürlich am besten find, sind die Songtexte. Die Geschichte hängt sehr mit Musik zusammen und die Autorin nutzt Songtexte, um Gefühle der Charaktere zu vermitteln. Das finde ich sehr treffend und habe mich sehr daran erfreut, die Songtexte zu lesen.
Insgesamt ist das Buch – als Debüt Roman – gut, auch wenn es mir teilweise ein wenig an Erklärungen und Zusammenhängen gefehlt hat.
Sophie Heuschkel, 16 Jahre