von Jasmin Schaudinn
Oetinger, 2020
gebunden, 124 Seiten
Ab 7 Jahren
ISBN 978-3-7891-1042-9
12,00 Euro
Das Allertollste an „Amerika“ ist mein Geheimversteck. Das ist ein großer grüner Busch. Von außen ganz grün und dicht, sodass man nicht reinschauen kann. Von innen ist er groß und luftig, und wenn ich drinnen sitze, bin ich ganz versteckt und keiner kann mich sehen.
Edda ist 6 Jahre alt und lebt mit ihren beiden großen Brüdern und ihren Eltern in einem riesigen, bunten Haus im Moospfad. Dort wohnen sehr viele nette Kinder mit sehr netten Eltern. Das Beste aber ist, Eddas Haus liegt direkt gegenüber von „Amerika“. So nennen die Kinder ein verwildertes leer stehendes Grundstück, auf dem man prima spielen kann. Denn dort gibt es Wiesen, Sträucher und Büsche, einen Tümpel mit Molchen und Eddas Geheimversteck im großen Rhododendronbusch. Edda verbringt dort viele Stunden, sie hat es sich gemütlich eingerichtet, mit all ihren Schätzen und vielen bunten Bändern- und einem luftigen Sitz in einer dicken Astgabel.
Edda hat viele Freundinnen, die echten, wie Helena, Liv und Luna aus den Nachbarhäusern, aber auch ihre „Luftfreundinnen“, die sie sich ausdenkt, wenn niemand sonst zum Spielen Zeit hat. Edda hat immer jede Menge Ideen, sie bastelt Duftgläser für einen Straßenflohmarkt, sie spielt Hochzeit mit ihrer besten Freundin Helena, sie geht auf Schatzsuche oder sie demonstriert gegen die Baggerfahrer.
Denn die haben eines Tages angefangen, „Amerika“ umzubuddeln, weil dort neue Nachbarn hinziehen und sich ein Haus bauen wollen. Edda weiß genau, dass sie die Leute niemals leiden können wird, weil sie ihr ihren Spielplatz und ihr Geheimversteck wegnehmen wollen. Als sich dann auch noch Matti, der neue Nachbarsjunge, in ihrem Busch breit macht und seine geretteten Käfer dort unterbringt, ist für Edda Zappenduster. Oder vielleicht doch nicht?
„Edda aus dem Moospfad“ ist ein wunderschönes Buch für Kinder, die vielleicht auch die Bullerbügeschichten von Astrid Lindgren oder die Möwenweg-Geschichten von Kirsten Boie mögen.
Edda ist eine aufgeweckte, lustige kleine Göre, die vor Ideen nur so sprudelt. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich nicht unterkriegen. So ein sympathisches Mädchen wünscht man sich sofort zur Freundin. Denn mit Edda kann man Pferde stehlen und jeden Blödsinn machen.
Es passieren keine großartigen Abenteuer in dieser Geschichte, dafür sind es die kleinen Erlebnisse des Alltags, -mal lustige, mal traurige- die das Buch so liebenswert machen, dass man gar nicht aufhören will zu lesen.
Die Sprache ist einfach und flüssig zu lesen, und die vielen bunten und fröhlichen Zeichnungen lockern die Geschichte wunderbar auf. Es macht Spaß, in Eddas Welt einzutauchen. Ein empfehlenswertes (Vor-) Lesebuch für die ganze Familie.
Monika H.