Fangirl

Coverfoto Fangirl
Copyright: Macmillan

von Rainbow Rowell
englisches Original
Taschenbuch, 460 Seiten
ab 13 Jahren
Macmillan, 2014
ISBN: 978-1-4472-6322-7
10,06 Euro

Cath dachte immer, dass sie und ihre Zwillingsschwester Wren sich an der Universität ein Zimmer teilen werden. So wie sie es immer getan haben. Schließlich waren sie ihr Leben lang Wren und Cath. Daran ist sie gewöhnt, damit fühlt sie sich sicher. Doch Wren hat andere Pläne. Sie möchte ein anderes Zimmer, eine andere Mitbewohnerin als Cath. Um die Flügel auszubreiten und selbstständig zu werden. Und so landen sie in völlig verschiedenen Campusgebäuden und Cath sieht sich Reagan als Zimmergenossin gegenüber.

Reagan scheint das komplette Gegenteil zu Cath zu sein. Sie ist laut, aufbrausend und immer im Doppelpack mit ihrem besten Freund Levi. Cath ist völlig überfordert mit der neuen Situation. Am liebsten würde sie sich den ganzen Tag in ihrem Zimmer verkriechen und an ihrer Fanfiction zu Simon Snow schreiben.

Schließlich kommt bald der achte Band raus, mit dem die Reihe endet und sie hat sich vorgenommen, unbedingt davor mit ihrer Geschichte fertig zu sein, damit Simon und Baz das Ende bekommen, dass sie verdienen. Aber wie soll sie schreiben, wenn Reagan die ganze Zeit da ist? Wie soll sie da zur Ruhe kommen und abtauchen? Schnell wird klar, dass sie sich an der Uni nicht wie zu Hause aus allem ausklammern kann. Hier wartet eine ganz neue Welt auf sie und Cath muss lernen, sich ihr zu öffnen. Dabei hilft ihr ausgerechnet Levi, der zwar eigentlich gar nicht so der klassische Nerd ist, aber dennoch völlig begeistert von ihrer Fanfiction. So zeigt sie ihm ihre Welt und er nimmt sie Stück für Stück mit in seine.

Da ich selber ein riesiges Fangirl bin, egal ob jetzt Harry Potter, die Simon Snow Reihe oder Star Wars, hat mich dieses Buch wirklich tief berührt. Ich konnte mich unfassbar gut mit Cath identifizieren. Ihr Gefühl nicht dazu zu gehören, beziehungsweise ihre Angst vor Veränderungen und ihr Wunsch sich in ihre eigene Welt zurück zu ziehen, kenne ich nur zu gut. Ich denke introvertierte Menschen haben oft das Problem, dass die Menschen ständig versuchen sie zu ändern. In den Augen der Gesellschaft ist es absolut in Ordnung, sich auf Partys komplett zu betrinken und die dümmsten Sachen zu machen, aber wenn man in der Ecke sitzt und ein Buch liest, wird man direkt komisch angeguckt und soll doch „wenigstens versuchen etwas Spaß zu haben“.

An „Fangirl“ gefällt mir daher besonders, dass Cath sich im Laufe der Geschichte nicht komplett verändert. Sie lässt ihre Welt nicht hinter sich oder wird plötzlich total beliebt oder so. Sie bleibt sich selber treu und lernt, d i e Leute an sich heran zu lassen, die ihr auch wirklich etwas bedeuten.

Es ist unglaublich schön zu beobachten, wie sich ihre Beziehung zu Levi entwickelt. Levi ist auch einfach ein wundervoller Charakter. Er strahlt wie die Sonne und ist in der Lage, alle mit seiner guten Laune anzustecken. Als er Cath darum bittet, ihm eine ihrer Geschichten vorzulesen und sie darauf eingeht, war das echt ein magischer Moment für mich. Sie teilt damit so einen großen Teil ihrer Welt mit ihm und er lässt sich komplett darauf ein und fiebert genauso gespannt mit wie Cath selber. Dieses Buch ist einfach eine Wohlfühlgeschichte, in der man völlig aufgehen und sich rundum wohl fühlen kann.

Sky Opiolka, 19 Jahre

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