von Liz Kessler
aus dem Englischen von Eva Riekert
Fischerverlage, 2019
gebunden, 382 Seiten
ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-7373-4170-7
16,00 Euro
Erin und ihre Familie sind umgezogen. Weg von der Vergangenheit, ein Neuanfang wartet auf sie. Doch ist Erin da schon bereit für? Was, wenn sich nichts ändert? Sie weiß nicht wohin mit ihren Gefühlen und fragt sich, ob der Umzug eine richtige Entscheidung gewesen ist. Immerhin hat sie ein schönes neues Zimmer, in dem sie sich auf Anhieb wohl fühlt.
Joe ist empört. Dieses fremde Mädchen kommt einfach in sein Zimmer und richtet sich häuslich ein. Außerdem ignoriert sie ihn dabei total. Das kann doch nicht wahr sein. Langsam wird Joe bewusst, dass nicht das Mädchen diejenige ist, mit der etwas nicht stimmt, sondern er. Joe ist gestorben. Er ist ein Geist und er wünscht sich nichts sehnlicher als Kontakt zu diesem hübschen, einsamen Mädchen aufzunehmen.
Olly hat erst vor einem halben Jahr seinen Bruder verloren und ist voller Trauer und Schuldgefühlen. Als er jetzt das neue Mädchen, Erin, an seiner Schule kennen lernt, ist sie die erste, die ihn wieder lächeln lässt. Doch ist er fürs Glücklichsein schon bereit? Darf er überhaupt je wieder glücklich sein?
Meine Meinung:
Eine Liebesgeschichte, die nicht sein kann. Joe ist ein Geist und es ist von Anfang an klar, dass diese Geschichte für ihn und Erin nicht gut ausgehen kann und doch sitzt man beim Lesen da und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass die beiden am Ende zusammenbleiben. Und vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit? Ich jedenfalls, habe die ganze Zeit mitgefiebert und als dann Olly in die Geschichte kam, wusste ich lange Zeit nicht, welches Ende ich mir wünsche. Ich weiß auch jetzt immer noch nicht, ob ich mit dem Ende der Geschichte zufrieden bin. Denn irgendwie war alles sehr vorhersehbar, aber dann doch so gut erzählt, dass man dranbleiben musste.
Die Geschichte an sich ist super. Sie wird angenehm erzählt und es gibt immer wieder Perspektivwechsel zwischen den drei Protagonisten, sodass man alle drei gut kennenlernt und sich ihnen verbunden fühlt. Die Story ist emotional, aber nicht so berührend geschrieben, dass ich weinen musste. Dennoch hat mich das Schicksal der drei sehr mitgenommen und das Buch ist mir noch lange nach dem Lesen im Kopf geblieben. Das liegt vor allem daran, dass es um ein wichtiges Thema geht: Mobbing. Was es mit einem anstellt und wie man sich fühlt, wenn man gemobbt wird. Das regt zum Nachdenken, auch wenn es vielleicht an einigen Stellen etwas überdramatisiert wurde. Aber vielleicht ist es genau das, was wir brauchen. Denn Mobbing wird viel zu oft auf die leichte Schulter genommen und die Täter sind sich der Folgen oft gar nicht bewusst.
Am Ende bin ich immer noch hin und her gerissen. Ich kann nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Es war mitreißend, romantisch und hat mich nachdenklich gemacht. Aber gleichzeitig war es hier und da etwas zu überdramatisiert und zu gewollt. Trotzdem lohnt es sich, die Geschichte zu lesen.
Carolin Wallraven, 20 Jahre
Und hier kommt noch eine zweite Meinung zu diesem Buch:
Joe kann sich nicht an die letzte Zeit erinnern, doch drei Dinge weiß er: Er ist ein Geist, seine Familie ist ausgezogen und er kann sein altes Zimmer nicht verlassen. Doch das alles ändert sich, als Erin mit ihrer Familie einzieht. Zu allem Überfluss krallt sie sich auch noch Joes Zimmer. Was Joe nicht weiß, ist, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie denken. Denn auch Erins Leben war bis jetzt nicht leicht und sie versucht einen Neuanfang, doch es scheint gar nicht so einfach, wie gedacht. Plötzlich kann Erin Joe sehen – aber nicht berühren – und Erin befindet sich in zwei unvereinbaren Welten –gleichzeitig!
Zugegeben haben mich sowohl Erin als auch Joe ein bisschen genervt. Klar ist es schwer, sich in einen neuen Alltag mit unbekannten Menschen einzufinden, vor allem für Leute mit Erins Vergangenheit. Meiner Meinung nach hat sie da ein bisschen zu sehr übertrieben, z. B. dass Erin so viel Angst hat und diese auch erst ganz langsam abnimmt und sie sich dabei noch mehr in sich kehrt.
Joe ist meiner Meinung nach zu sehr auf Erin fixiert. Ich finde es auch nicht gut, weil er Erin damit in eine Zwickmühle bringt.
Was mich auch nicht überzeugt hat, ist die Entwicklung der Beziehung der beiden. Es wird beschrieben, wie sie sich kennenlernen und sich immer wieder unterhalten. Leider bekommt der Leser nicht so einen großen Einblick in ihre Gespräche, weshalb das alles für mich zu schnell ging.
Natürlich hat das Buch auch positive Seiten: Es wurde deutlich besser, als Olly aufgetaucht ist (mehr möchte ich dieser Stelle auch nicht verraten😉). Auch den Grund, wieso Joe in dieser Welt bleibt, finde ich rührend und schön durchdacht.
Und der Schreibstil hat mich förmlich an das Buch gefesselt. Er ist einfach zu lesen und auch sehr bildlich.
Das Cover gefällt mir sehr gut: Zum einen passt es super zur Geschichte mit dem Geist und Erin. Außerdem finde ich es genau aus diesem Grund auch wunderschön.
Das Buch ist definitiv etwas für jeden, der Liebesromane liebt. Trotz meiner vielen Kritikpunkte empfehle ich es weiter.
Katharin, 15 Jahre