Saligia – Spiel der Todsünden

Coverfoto Saligia
Copyright: Beltz & Gelberg

von Swantje Oppermann
Gulliver bei Beltz & Gelberg, 2019
gebunden, 343 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-407-74960-4
16, 95 Euro

Keira ist der Zorn persönlich. Jede kritische Bemerkung lässt sie brodeln, doch nicht nur sie. Seit sie denken kann, kann sie ihren Zorn auf andere Mitmenschen übertragen und so gibt es in ihrer Anwesenheit oft die eine oder andere Massenschlägerei.

Doch kein Mensch weiß von ihrer Gabe und auch Keira selbst empfindet diese Macht nicht als Gabe, sondern als Fluch. Durch sie lebt sie als Außenseiterin. Bis Elliot sie aufsucht. Er ist Sucher von Beruf, das heißt, er sucht nach Menschen wie Keira: den „Saligia“. Elliot bringt Keira zur Canterbury School, wo sie mit den anderen Saligia lernen soll, ihre Kraft zu kontrollieren. Saligia sind nämlich die Menschen, die eine der Todsünden in sich tragen. Diese zu kontrollieren, könnte nützlich sein, denn Keira ist der Zorn (lateinisch: ira).

Hochmut: Superbia, purpur, ein Löwe
Habgier:     Avaritia, goldgelb, ein Wolf
Lust:             Luxuria, marineblau, eine Schlange
Zorn:           Ira, blutrot, ein Bär
Völlerei:     Gula, orange, ein Fuchs mit Gans im Maul
Neid:           Invidia, moosgrün, ein Hund
Trägheit:   Acedia, hellgrau, ein Esel“

Auf der Canterbury School sind alle Todsünden auf einer Stelle vereint. Zusammen lernen sie etwas über ihre Magie und Selbstbeherrschung. Jeder Sünde wird eine Farbe sowie ein Tier zugeordnet und so erkennt man sofort, wenn einem z.B. ein/e Ira über den Weg läuft. Außer Keira gibt es nur noch einen anderen Ira: Ian, der Keira immer zur Weißglut bringt und Streit regelrecht anzieht. Doch außer ihm stört Keira nichts an ihrer neuen Schule. Sie hat nette, aber geheimnisvolle Mitbewohner. Und dann ist da noch Taran, ein gut aussehender Luxuria.

Alles läuft gut, bis eine Leiche auftaucht. Plötzlich ist Keira nichts mehr geheuer. Jeder scheint Geheimnisse zu haben. Unter anderem beschäftigt sie die Frage nach ihrer Existenz. Denn die Todsünde wird weiter vererbt. War ihr toter Vater auch ein Ira?

So eine wunderbare Idee! Ich war echt erstaunt, als ich gelesen habe, worum es in der Geschichte geht. So etwas ist wirklich ein besonderes Thema, von dem ich noch nie gehört habe. Auf die Thematik ist gut eingegangen worden und man hat die Idee hinter dem Buch gut nachvollziehen können.

In dem Buch geht es hauptsächlich um eine Schule, die eine spezielle Art von Menschen ausbildet. Solche Bücher, in denen es um magische Akademien und andere geheimnisvolle Schulen geht, haben mich schon immer unglaublich fasziniert.

Die Charaktere sind richtig gut beschrieben und ich mag es, wenn man, z.B. durch die Todsünden, schon einen Einblick hat, wie die Menschen ticken. Träfe man in einer solchen Schule eine/n Invidia, wüsste man, dass diese/r sehr neidisch auf einen wäre. Und so könnte man einschätzen, wie man sich schlauerweise verhalten könnte.

Die Kleiderordnung der Schule ist sehr logisch strukturiert, so dass man sich gut merken kann, welche Farbe welche Sünde bedeutet. Superbia wollen, wie Könige/Königinnen, die früher Purpur trugen, über alles herrschen. Die Avaritia dagegen wollen Geld und andere kostbare Dinge von ihren Mitmenschen, ihnen ist passender Weise das Goldgelb zugeordnet. Auch die speziellen Tiere passen gut zu den Sünden/ Charakteren.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und alles ist nachvollziehbar strukturiert. Die ersten Kapitel sind noch etwas kürzer als die späteren, doch insgesamt hat das Buch eine schöne Länge. Ich empfehle die Geschichte für Fantasyliebhaber ab 14 Jahren.

Sophie Heuschkel, 13 Jahre

 

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