Sommerwind in der Mähne

Coverfoto Sommerwind in der Mähne
Copyright: ueberreuter

von Mina Teichert
ueberreuter, 2022
gebunden, 243 Seiten
ab 12 Jahren
ISBN 978 3 7641 5233 8
12,95 Euro

 

Enola ist 15 Jahre alt und hatte vor der Geschichte einen tragischen Reitunfall, bei dem sie ihr geliebtes Pferd Hope verloren hat. Um sich von dem schrecklichen Erlebnis zu erholen, fliegt das Mädchen zu ihrer Tante Hillary nach Schottland. Deren Shetlandpony-Hof liegt idyllisch und es gibt jede Menge zu entdecken. Doch Enola plagen so schreckliche Schuldgefühle nach dem Reitunfall, dass selbst das freche Shetlandpony Pitty ihr nicht helfen kann. Überall sieht Enola ihre Stute Hope. Sie vermisst die gemeinsamen Momente und Erinnerungen mit ihr sehr. Deshalb fällt es ihr zu Beginn des Buches schwer, sich wieder in Gegenwart von Pferden oder Ponys aufzuhalten und vor allem wohlzufühlen.

Dann findet sie durch Zufall ein altes Tagebuch. Es stammt aus dem Jahr 1930 und wurde von einem Jungen verfasst, der mit seinem Pit-Pony in den Kohleminen verschüttet wurde. Er gab nie die Hoffnung auf. Enola wird von diesem Tagebuch inspiriert und fasst neuen Mut. Gemeinsam mit den Nachbarskindern Effi und Finley erlebt sie doch noch das ein oder andere Abenteuer. Schafft sie es, die Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen und traut sie sich vielleicht wieder zu reiten?

 

Mir gefällt das Buch sehr gut. Das Cover zeigt den Kopf eines weißen Shetlandponys im grünen Hintergrund. Es vermittelt Hoffnung. Die Autorin Mina Teichert beschreibt eindrucksvoll und sehr real wie hart die Bedingungen waren, unter denen Menschen und Pit-Ponys unter Tage arbeiten mussten. Durch die Tagebuchauszüge war man als Leser noch ein wenig mehr in der Geschichte drin. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive verfasst, so konnte ich mich fast immer in Enola  hinein versetzen und konnte ihre Gedanken und Gefühle sofort nachvollziehen.

Die offizielle Altersempfehlung des Verlags liegt für dieses Buch bei 10 Jahren. An sich passt es ganz gut (Schreibstil/Textlänge usw.), wären da nicht die Flashbacks. Vor allem zum Ende hin wäre das für Jüngere meiner Meinung nach zu viel. Ich persönlich hätte das Buch mit 10 Jahren nicht so mitempfunden, wie ich es jetzt getan habe. Ich empfehle die Geschichte daher ab 12 Jahren. Vielleicht macht Enolas Geschichte noch mehr Menschen Mut und animiert sie dazu loszulassen. Aber es geht nicht nur um Verlust, auch Freundschaft, Liebe, Mut Vertrauen und Selbstfindung spielen darin eine wichtige Rolle.

 

Annika Hauschild, 12 Jahre

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