The Gravity of us

Coverfoto The Gravity of us
Copyright: Bloomsbury

von Phil Stamper
englisches Original
Taschenbuch, 313 Seiten
Bloomsberry, 2020
ab 13 Jahren
ISBN: 978-1-5266-1994-5
£ 7,99

Cal hat sein ganzes Leben durchgeplant. Auf FlashFame streamt er regelmäßig über die aktuellsten Geschehnisse in New York, seine Lieblingsplätze und Geheimtipps. Er plant bereits seine Zeit auf dem College, um endlich ein professioneller Journalist zu werden. Doch dann wird Cals Vater ausgewählt, um als Astronaut bei NASAs Orpheus V Projekt mitzumachen. Ehe Cal sich versieht, wird er aus New York gerissen und zieht nach Clear Lake in Texas.

Schlimmer könnte es nicht kommen. Damit ist sein Praktikum bei BuzzFeed verloren und noch viel schlimmer, StarWatch, das Programm, welches die Astronauten in einer an die sechziger Jahre angelegten Reality Show begleitet, scheint die alleinigen Filmrechte vor Ort zu haben, was bedeutet, dass auch seine FlashFame Karriere auf der Kippe steht. Doch Cal beschließt sich davon nicht unterkriegen zu lassen.

Heimlich beginnt er wieder zu streamen und über die wahre Seite der NASA Mission zu berichten. Die Wissenschaft hinter all dem Glamour, den Star Watch verbreitet. Natürlich bleibt das nicht lange unbemerkt und die NASA ist begeistert von seiner Arbeit und lässt ihn weiter filmen. Mit der Zeit scheint Clear Lake gar nicht mehr so schlimm zu sein und dann ist da noch Leon, der Sohn einer weiteren Astronautin, der Cals Herz höher schlagen lässt. Doch irgendwas kommt Cal nicht richtig vor. Es gibt einige Zwischenfälle und StarWatch scheint das Drama nur so magisch anzuziehen. Kann Cal die Wahrheit aufdecken, ohne seine Familie, Freunde und die gesamte NASA Mission in Gefahr zu bringen?

Cal kann einem wirklich leidtun. Er hat alles durchgeplant, er liebt New York und dann wird er auf einmal, ohne Vorwarnung herausgerissen. Ich kann total gut verstehen, dass er grade  absolut verzweifelt. Aber in Clear Lake angekommen, ist es besonders für den Leser schwer, den Ort nicht zu mögen. Alles ist im Stil der sechziger Jahre gehalten, um den Zauber der Zeit wiederzubeleben, zu der die Familien der Astronauten der ersten NASA Missionen dort lebten. Alles ist irgendwie Retro und man fühlt richtig den Geist der Mondlandung und die alte Begeisterung.

Auf der anderen Seite ist es total irritierend, dass die Kameraleute von StarWatch überall rum laufen und alles mitfilmen. Vor allem Cals Mutter, die unter starken Ängsten leidet, hat ziemliche Probleme damit. Doch je länger sie da sind, desto mehr lernt Cal sich den Umständen anzupassen und das Beste aus der Situation zu machen, was ich sehr mutig finde.

Es ist meist so viel einfacher, den Kopf in den Sand zu stecken und sich in Selbstmitleid zu suhlen. Doch Cal zeigt dem Leser, dass es auch anders geht. Besonders gut hat mir außerdem gefallen, wie sich die Beziehung zwischen Cal und Leon entwickelt. Leons Familie lebt schon ziemlich lange in Clear Lake und Cal kennt ihn aus den StarWatch Berichten. Dort ist er immer der gefasste, seriöse Sohn der Astronautin Grace Tucker. Doch als sie sich kennenlernen, merkt Cal schnell, dass Leon hinter seiner Fassade voller Unsicherheiten steckt. In ihm ist eine Traurigkeit, die man nicht einfach vertreiben kann und Cal lernt, dass man nicht immer alles in Ordnung bringen kann. Er kann Leon nicht einfach reparieren, sondern muss lernen, für ihn da zu sein. Es ist so unglaublich schön zu beobachten, wie er genau das tut. Er lässt sich darauf ein und akzeptiert, dass manchmal ein „Stück besser“ mehr Wert ist als „perfekt“.

Sky Opiolka, 19 Jahre

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