The Witch Queen – Entfesselte Macht

Coverfoto The Witch Queen
Copyright: Carlsen

von Verena Bachmann
Carlsen, 2021
Taschenbuch, 363 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 9783551584632
15,00 Euro

„‚Wir sollten sie exekutieren. Das würde für oder gegen sie sprechen. Entweder hören die Morde auf der Stelle auf oder es beweist ihre Unschuld‘, […]. Wollten die mich hier verarschen? Ich sollte hingerichtet werden für ein Verbrechen, das ich nicht begangen hatte, nur um zu sehen, ob die Morde nach meinem Tod aufhörten?“

Enju ist auf dem Heimweg von ihrer Arbeit, als sie in einen Mordfall verwickelt wird und plötzlich des Mordes angeklagt wird. Nach einer langen Diskussion bekommt sie jedoch die Chance ihr Leben zu retten, doch dafür muss sie denjenigen finden, der in der Stadt alle übernatürlichen Wesen ermordet.

Sie hangelt sich von allen möglichen Hinweisen zu den nächsten und kommt dabei Plänen auf die Spur, die schnell alles verändern können. Dabei bekommt sie Hilfe von ihren Freunden und gerät mehr als nur einmal in Lebensgefahr.

Das Cover ist nicht unbedingt mein Fall. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich es hasse, wenn Menschen oder Gesichter auf Covern drauf sind. Dafür finde ich den Buchschnitt unfassbar cool! Hier merkt man, dass deutlich Arbeit in die Gestaltung reingesteckt wurde.

Das Buch beinhaltet eine interessante Idee, die ziemlich komplex aufgebaut ist (hier wäre eine Karte oder so auch mega cool gewesen, damit man immer ungefähr weiß, wo man sich in der Stadt aufhält). Dementsprechend war es erst etwas schwer, in die Geschichte rein zu finden, aber danach war ich sehr begeistert davon, mit welcher Mühe die Welt aufgebaut wurde. Die Geschichte wurde vom Spannungsbogen her von Seite zur Seite besser und beim Finale konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.

Die Autorin hat definitiv einen guten Sinn für Humor. Häufig musste ich schmunzeln und fand die Schlagfertigkeit der Protagonistin genial. Enju ist auch eine totale Überlebenskünstlerin, wodurch es immer spannend, aber auch genial mit ihr war. Generell hat mir die Protagonistin mit ihrer Vielseitigkeit sehr gefallen. Die Liebesgeschichte, die auf dem Buchrücken groß angekündigt wurde, hat mir hier jedoch gefehlt. Ja, es gab ein paar Szenen, die „heiß“ waren, jedoch waren diese eher mau. Ebenso habe ich nicht die Bindung zwischen Kayneth und Enju gespürt. Für die Ankündigung von ihm war er definitiv zu selten in Szenen anwesend.

Was mich jedoch am meisten gestört hat, waren die zum Teil so oberflächlichen und auch sexistischen Kommentare der männlichen Charaktere. Man hätte zählen müssen, wie häufig die Protagonistin beispielsweise auf ihre Oberweite denunziert wurde. Dabei kam dies auch nicht nur von denen im Buch, bei denen man sowieso „damit zu rechnen hat“, sondern auch eben von Charakteren wie Kayneth. Ein absolutes No-Go, meiner Meinung nach, denn das hat sich leider auch nicht während des Verlaufs der Geschichte gebessert.

Insgesamt ist es ein nettes Buch. Die Idee ist gut und auch der Humor hat für mich einiges rausgeschlagen, sodass ich das Buch gerne weiterlesen wollte. Wenn man jedoch schon viele Bücher in diesem Genre gelesen hat oder auch einfach ein kritischerer Leser ist, dann sollte man nicht unbedingt zu diesem Buch greifen.

Sarah Schröder, 22 Jahre

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