All this time -Lieben heißt unendlich sein

Coverfoto All this time
Copyright: dtv

von Mikki Daughtry, Rachael Lippincott
dtv, 2021
gebunden, 368 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN: 9783423763301
18,95 Euro

 

Kyle und Kimberly – zwei, die schon immer zusammengehören. Erst waren sie nur beste Freunde und nun sind sie das High School-Liebespaar, das alle beneiden. Kyle freut sich schon richtig auf die gemeinsame Zeit am College, doch da macht Kimberly ihm alle Träume zunichte. Auf dem Rückweg vom Abschlussball trennt sie sich von ihm und kurz darauf haben die beiden einen schweren Autounfall. Als Kyle im Krankenhaus aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, kann er es nicht fassen: Kim ist tot.

Er ist wütend, verzweifelt, traurig, verletzt und fühlt sich schuldig und weiß mit seinen Gefühlen einfach nicht umzugehen. Auf dem Friedhof begegnet er Marley, die ebenfalls mit ihren Gefühlen zu kämpfen hat und die ihn deswegen versteht wie niemand sonst. Eine tiefe Verbindung entsteht zwischen den beiden. Doch hat Kyle diese zweite Chance überhaupt verdient?

Meine Meinung:

Hätte ich diese Rezension geschrieben noch während ich das Buch gelesen habe und ungefähr auf der Hälfte war, hätte sie ungefähr so geklungen: Die Handlung ist sprunghaft, die Gefühle der Charaktere nicht nachvollziehbar und wenn das jetzt für den Rest der Geschichte so weitergeht, wird das ein ganz schön mieses Buch.

Tja, was soll ich sagen? Es ist so nicht weitergegangen. Es gab eine – für mich – vollkommen überraschende Wendung, die nicht nur alles erklärt hat, was ich zuvor zu kritisieren hatte, sondern die auch wirklich gelungen war. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich sie nicht vorhergesehen habe. Ich habe, glaube ich, zu viel auf die Dinge geachtet, die nicht gepasst haben und gleichzeitig ging meine Theorie, was sein könnte, in die vollkommen falsche Richtung. Ich habe wirklich selten ein Buch gelesen, das mich so an der Nase herumführen konnte. Ein großes Lob geht deswegen an den Klappentext, der wirklich nichts in die Richtung verrät.

Aber nun noch etwas zu der restlichen Geschichte: Mit dem Protagonisten Kyle musste ich erst ein bisschen warm werden. Ich kann nicht sagen, woran es lag, aber er war irgendwie nicht ganz greifbar für mich. Ähnlich ging es mir mit den anderen Charakteren, wobei das an dem Aufbau der Story lag und ich es deswegen jetzt hier nicht als Kritikpunkt nennen kann. Zum Ende der Geschichte hin, habe ich Kyle dann jedenfalls in mein Herz geschlossen.

Durch die unerwartete Wendung in der Handlung fällt es mir schwer, die Story als Ganzes zu bewerten. Einerseits möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen, andererseits hat mir der Anfang halt wirklich nicht so gut gefallen und erst im Nachhinein Sinn ergeben. Die Auflösung am Schluss fand ich auch nicht zu hundert Prozent gelungen, weil es mir dann doch etwas zu schnell ging und auch zu unrealistisch und drüber war. Plötzlich passierte irgendwie alles auf einmal. Doch genau das hat mich wiederum so in Atem gehalten, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zusätzlich haben mich die Emotionen am Ende noch einmal richtig mitgerissen.

Insgesamt kann ich mir die Geschichte als Film besser vorstellen. Viele Szenen sind ohnehin wie Filmszenen beschrieben und ich glaube, dass die Story als Film besser funktioniert, weil man die Hinweise auf die Wendung am Anfang der Geschichte viel besser streuen kann. Dieser Gedanke kommt nicht von ungefähr, denn das andere Buch, das die Autorinnen bisher veröffentlicht haben („Drei Schritte zu dir“), ist ein Buch zum Film. Ich hoffe, dass „All this time“ ebenfalls verfilmt wird.

Alles in allem möchte ich euch dieses Buch gerne empfehlen, denn es hat viele Pluspunkte und wer weiß, vielleicht kommt ihr ja viel schneller dahinter, was es mit Kyle und Marley auf sich hat und euch gefällt deswegen auch der Anfang besser als mir.

 

Carolin Wallraven, 22 Jahre

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