Maybe Not Tonight

Coverfoto Maybe not tonight
Copyright: Knaur

von Alicia Zett
Taschenbuch, 462 Seiten
Knaur, 2021
ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-426-52745-0
12,99 Euro

Luke verbringt das Jahr nach seinem Abitur bei seiner Verwandtschaft in Kanada. Als Au-Pair kümmert er sich um seine Cousine Ava und seinen Cousin Alex und studiert nebenbei Theater und Schauspiel. An der Uni lernt er schnell Taylor und Madison kennen. Taylor studiert dasselbe Fach wie er und gemeinsam besuchen sie einen Theaterkurs, der am Ende des Semesters das Musical „Mary Poppins“ aufführen wird.

Die Drei freunden sich an und Luke lebt sich überraschend gut ein. Auch bei seinem Onkel zu Hause kommt er sehr gut klar. Ava ist absolut begeistert von ihm und eigentlich ist es sogar relativ entspannend mal nur auf zwei Kinder aufpassen zu müssen, als gleich auf drei Geschwister, obwohl er Paul, Sascha und Lou natürlich schrecklich vermisst. Nur Alex scheint noch nicht so ganz von ihm überzeugt zu sein und ignoriert ihn die meiste Zeit einfach. Luke ist sich sicher, dass mehr dahinter steckt als einfach nur die Sturheit eines coolen Teenagers. Doch was kann das bloß sein?

Dann ist da noch Taylors Bruder Jackson, der Luke ganz schön den Kopf verdreht. Jackson ist wahnsinnig attraktiv und um keinen Flirt verlegen. Und dennoch hat er auch eine verletzliche Seite, die Luke nach und nach immer mehr zu sehen bekommt. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, in Kanada keine Beziehung anzufangen, da er am Ende sowieso zurück nach Deutschland muss und keine Lust auf eine Fernbeziehung hat.  Außerdem hat Jackson leider die unschöne Angewohnheit, die Menschen von sich zu stoßen, die ihn am meisten lieben. Hat eine Beziehung unter diesen Umständen überhaupt eine Chance?

Luke ist ein wirklich interessanter Charakter, der mit viel Liebe gestaltet wurde. Ich persönlich fand seine Entscheidung nach Kanada zu gehen unglaublich mutig. Als sein Vater gestorben ist, hat er sich das Versprechen gegeben, auf seine Geschwister aufzupassen, vor allem da seine Mutter damals nicht dazu in der Lage war. Sie nun in Deutschland zurückzulassen, ist nicht leicht für ihn, aber ihm ist auch klar, dass er auch Entscheidungen für sich selber treffen muss. Man muss eben auch mal an seine eigenen Träume denken. Natürlich plagen ihn Schuldgefühle, aber mit der Zeit schafft er es immer mehr, sich auf die Erfahrung einzulassen und die Zeit in Kanada zu genießen, was mich sehr beeindruckt hat.

Auch Jackson ist ein sehr spannender Charakter. Die Geschichte ist teilweise aus seiner und teilweise aus Lukes Perspektive geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in die Gedanken der beiden bekommt. Generell sind die Figuren dieser Geschichte wahnsinnig detailliert ausgearbeitet, was mir unglaublich gut gefallen hat.

Jede Figur hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen kleinen Besonderheiten. Ava mit ihrer Liebe für verrückte Socken, Madison mit ihrem mysteriösen Werwolf Freund von der Halloween Party und Onkel John, der in seiner Jugend zusammen mit Lukes Vater eine Schaukel auf dem Dach des Wohnheims installiert hat, machen die Geschichte unglaublich lebendig und man hat beim Lesen das Gefühl wirklich dabei zu sein und mit Luke eine wundervolle Zeit in Kanada zu verbringen – voller Höhen und Tiefen.

Ein persönliches Highlight war für mich außerdem, dass man einigen Figuren aus Alicias vorherigen Romanen wiederbegegnet. In ihrem ersten Roman ist Luke der beste Freund der Protagonistin Charlie, der man nun in „Maybe Not Tonight“ wieder begegnet. Es ist echt cool zu sehen, was aus ihr und einigen anderen Figuren geworden ist. Ich freue mich jetzt auf jeden Fall schon auf den nächsten Roman.

Ann-Kathrin Opiolka, 20 Jahre

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