von Valentina Fast
Carlsen, 2017
Taschenbuch, 319 Seiten
ab 14 Jahren
ISBN 978-3-551-31635-6
9,99 Euro
Viterra wurde in Russland gebaut, um Strahlung und Krieg zu trotzen. Das Reich liegt unter einer undurchdringlichen Glaskuppel und alle ehemaligen Mitwirkenden und Sponsoren bekamen einen Platz, beziehungsweise konnten sich für viel Geld ein Stück Land kaufen. Die drei Entwickler beschlossen, eine Monarchie einzuführen, und seither herrscht die Familie des Erfinders über Viterra.
Tatyana lebt immer nur bei ihrer Tante und bei ihrem Onkel, obwohl sie schon 17 Jahre alt ist. Erst wenn sie einen Mann heirate, dürfe sie in die Welt hinausziehen, sagt ihre Tante immer. Deswegen wird Tatyana sehr behütet aufgezogen. Und mit sehr meine ich, dass sie nie Kontakt mit Männern hat, zu Hause unterrichtet wird und selten raus darf. Nur wenige Male entkommt sie ihrem „Gefängnis“ und dass nur, wenn ihre Schwester Katja sie zu ihrem Mann und sich holt. Die beiden besitzen eine Schmuckschmiede und leben recht gut davon.
Wie viele Erziehungsberechtige will auch ihre Tante, nachdem sie von der neuen Prinzessinnenwahl erfahren hat, dass Tantyana zu der Show geht. Wie für jeden neuen Prinzen dürfen nämlich alle heiratsfähigen Mädchen antreten und den Platz der Prinzessin für sich beanspruchen. Doch dieses Jahr entspricht es nicht ganz dem alten Muster, denn anstatt nur einen, den wahren Prinzen, beindrucken zu müssen, stehen dort vier Männer. Der Prinz und seine Gefährten wurden zusammen aufgezogen und niemand weiß wirklich, wer der Richtige ist.
Doch Tatyana interessiert sich nicht dafür: Viel lieber würde sie in der Schmiede ihres Schwagers arbeiten. Aber dann machen sie und ihre Tante einen Deal: Sie wird antreten. Wenn sie nicht unter die zwanzig Mädchen gewählt wird, die die erste engere Auswahl schmücken, darf sie zu ihrer Schwester ziehen, in der Schmiede eine Ausbildung machen und ein normales Leben führen. Doch sie wird gewählt und das Mysterium um den Prinzen fasziniert sie immer mehr. Jeder der vier Anwärter hat royale Eigenschaften, doch wer ist am königlichsten? Am höflichsten? Wer ist der Prinz?
Royal hat mich sehr an Selection erinnert. Kennt ihr die Serie? Ich habe sie gesuchtet und so wird es mit der Reihe Royal auch sein. Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Liebesgeschichten, denn oft ist es immer das gleiche. Klar, ist Royal in dieser Hinsicht nicht anders. Eine Liebesgeschichte bleibt immer noch eine Liebesgeschichte. Doch mit dem royalen Hintergrund und dieser Prinzessinnenwahl hat es doch etwas „Anderes“ auf sich. Man fiebert mit, wer wohl der Prinz ist, und freut sich – wie ich – wenn man auf den richtigen getippt hat. – Leider wird das noch nicht in diesem Buch aufgeklärt, welches übrigens aus Band 1 und 2 besteht😉-
Die Charaktere aus Royal gefallen mir. Tatyana hat zwar manchmal einen Hang zum Dramatischen – das ist natürlich nur meine Meinung – und wirkt ein wenig theatralisch. Es hat mich auch an einigen Stellen echt belustigt. Ich fand es zuerst komisch, dass Tatyana trotz ihrer Abgeschiedenheit so „in“ ist und so hübsch.
Die möglichen Prinzen – Fernand, Henry, Phillip und Charles – sind echt cool. Jeder ist anders, der eine lustig, der andere charmant, lustig, nett und einer macht sogar einen sehr skurrilen Eindruck. Jeder hat seine Vergangenheit und seine Ziele, die er verfolgt, doch alle wollen ihre wahre Liebe finden und glücklich sein. Alle sind Freunde. So gibt es viele Dinge, die sie verbinden, und das macht es erst ein wenig schwer herauszufinden, wer der Prinz ist. Ich kann euch bei der Sache nur raten: Hört auf euer Bauchgefühl und eure erste Intuition, wenn ihr unbedingt wissen wollt, wer der Prinz ist.
Das Cover ist sehr cool und passend zum Thema.
Einfach nur empfehlenswert!
Sophie Heuschkel, 14 Jahre